Baalbek

Aus Karl-May-Wiki
Version vom 3. Mai 2020, 15:00 Uhr von MartinZ (Diskussion | Beiträge) (Navigationsleiste Orientzyklus und Bild hinzugefügt)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Baalbek im Libanon

Baalbek (arabisch: بعلبك Baʿlbak) ist eine Provinzhauptstadt im Libanon.

Die Stadt geht auf die römische Kolonie Heliopolis (nicht zu verwechseln mit Heliopolis in Ägypten) zurück, die 15 v. Chr. gegründet wurde. Hier standen die großen Tempelanlagen von Baalbek mit dem größten Einzeltempel des Römischen Reichs. Inzwischen ist Baalbek eine Ruinenstadt.

Baalbek und Karl May

Baalbek
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Von Bagdad nach Stambul
Reisetagebücher

Riesenhafter Kalksteinblock in Steinbruch bei Baalbek (um 1880)

Während ihrer Reise durch den Orient ("Orientzyklus") besuchen Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar auch Baalbek. Dort treffen sie auf Sir David Lindsay, der von Abrahim-Mamur ausgeraubt werden sollte und dann im Stich gelassen wurde.

Während seiner großen Orientreise 1899/1900 besuchte Karl May Anfang Juni (Pfingsten) 1900 diese Gegend.

"Meine Beschreibung in Bd. 3 trifft das Richtige."[1]

Er wohnt (gemeinsam mit seiner Frau Emma und dem Ehepaar Plöhn) im Hotel "Viktoria".

Mays Beschreibung

Jupitertempel, dessen Fundament drei der vier größten je verbauten Steine der Welt enthält
...als sich die Vorhöhen des Antilibanon [...] endlich öffneten, sahen wir das berühmte Thal von Baalbeck vor uns liegen. Die großartigen Massen dieser Ruinen nahmen einen weiten Flächenraum ein, und es gibt wohl kaum eine zweite Ruinenstadt, deren Überreste einen so gewaltigen Eindruck machen, wie diese Mauer- und Gebäudereste.
Gleich beim Eintritte in das Trümmerfeld erblickten wir seitwärts einen Steinbruch, in welchem ein Kalksteinblock von riesenhafter Größe lag. Er hatte gegen dreißig Ellen Länge, sieben Ellen Breite und eine gleiche Dicke. Solche Blöcke bildeten das Material zu den Riesenbauten von Baalbeck. Ein einziger von ihnen hat ein Gewicht von sicher dreißigtausend Centnern. Wie konnten bei der Art der damaligen mechanischen und technischen Hülfsmittel solche Massen dirigirt und bewältigt werden? Das ist ein Räthsel.
Die hiesigen Tempelbauten waren einst dem Baal oder Moloch geweiht; diejenigen, deren Überreste heut noch vorhanden sind, haben ohne allen Zweifel einen römischen Ursprung. Man weiß ja, daß Antonius Pius dem Sonnengotte Zeus hier einen Tempel errichtet habe, der ein Weltwunder gewesen sei. Es scheint, als seien in dem größeren der beiden Tempel die syrischen Götter, in dem kleineren aber nur Baal-Jupiter verehrt worden.
Um diesen Tempel zu errichten, baute man zunächst ein Fundament, welches um fünfzehn Ellen die Erde überragte; darauf kamen drei Schichten jener Riesenblöcke, deren Gewicht soeben angegeben wurde, und dann erst auf ihnen ruhten die kolossalen Säulen, welche die mächtigen Architrave trugen. Die sechs übrig gebliebenen Säulen des einstigen Sonnentempels haben eine Höhe von siebenzig Fuß und am Piedestal einen Durchmesser von sechs Fuß. Der kleine Tempel war 800 Fuß lang und 400 Fuß breit und zählte vierzig Säulen.
Auch die Stadt Baalbeck an und für sich war im Alterthum bedeutend, da sie auf dem Wege von Palmyra nach Sidon lag. Abu Abeïda, der gegen die Christen von Damaskus so menschlich gesinnte Mitkämpe Chalid's, eroberte auch Baalbeck. Man machte aus der Akropolis eine Citadelle, und aus dem Materiale der zerstörten Tempel errichtete man Befestigungsmauern. Später kamen die Mongolen, dann die Tataren, und was diese übrig ließen, wurde im Jahre 1170 durch ein Erdbeben verwüstet. Was noch vorhanden ist, gewährt eine sehr schwache Idee von der einstigen Pracht und Herrlichkeit. (Karl May: Von Bagdad nach Stambul, Hausschatz-Fassung)

Anmerkungen

  1. Reisetagebuch, zitiert nach: In fernen Zonen, S. 191.

Literatur

  • Theodor Wiegand: Baalbek. Ergebnisse der Ausgrabungen und Untersuchungen in den Jahren 1898 bis 1905. 3 Bd. de Gruyter, Berlin 1921 ff.
  • Nina Jidejian: Baalbek – Heliopolis – City of the sun. Dar el Machreq Publishers. Beirut 1975 (enthält d. 1921 veröffentl. Originalgraf. des Ausgrabungsber. von Theodor Wiegand), Reprint 1998. ISBN 2721458841
  • Ekkehard Bartsch/Hans Wollschläger: Karl Mays Orientreise 1899/1900. In: In fernen Zonen, Karl-May-Verlag 1999.
  • Margarete van Ess: Heliopolis – Baalbek 1898-1998 – Forschen in Ruinen. Ausstellung in Baalbek-Libanon zur Erinnerung an den Besuch Kaiser Wilhelms II. am 11. November 1898. DAI – Orientabt., Direction Générale des Antiquités du Liban. Das Arab. Buch, Berlin 2001. ISBN 3860933094

Weblinks