Korfu

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Topographische Karte

Die griechische Insel Korfu oder Kerkyra ist die nördlichste und zweitgrößte der sieben Ionischen Inseln. Sie liegt im Ionischen Meer, an das sich im Norden die Adria anschließt. Korfu liegt dabei etwa auf Höhe des italienischen "Stiefelabsatzes" und nähert sich im Norden bis auf zwei Kilometer der albanischen Küste. Der Hauptort ist die gleichnamige Stadt Korfu bzw. Kerkyra.

Geschichte[Bearbeiten]

Griechische Siedler aus Eretria gründeten im 8. Jahrhundert v. u. Z. eine erste Kolonie. Durch ihre vorteilhafte Lage an der Straße von Otranto kontrollierte Korfu den Zugang in den Westen sowie zu den Küsten des Adriatischen Meeres und stieg sehr rasch zu einer Seemacht auf. 480 v. u. Z. stellte Korfu die zweitgrößte Flotte der Griechen, 60 Schiffe, nahm aber nicht aktiv am Krieg gegen die Perser teil. Im 4. Jahrhundert v. u. Z. dehnten die Korfioten ihren Einfluss auf das Festland aus. In der hellenistischen Zeit (ab 300 v. u. Z.) war die Unabhängigkeit Korfus bedroht. In der Folge des Kriegs der Römer gegen die illyrische Königin Teuta wird Korfu die erste römische Provinz in Griechenland. Von 395 an gehört Korfu zum Oströmischen Reich. Die Insel wird von den Sarazenen und im 11. Jahrhundert vom normannischen Herzog Robert Guiscard erobert. In der Folge des 4. Kreuzzugs gelangt Korfu nach 1204 unter die Herrschaft des Despoten von Epiros, 1267 zum Königreich Neapel, bis im 14. Jahrhundert die Republik Venedig Korfu kauft.

Hafen von Korfu um 1890

Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert ist Korfus Geschichte von den Kriegen mit den Türken geprägt. Im Jahre 1716 wurde die osmanische Belagerung der Inselhauptstadt durch die venezianische Armee unter Johann Matthias von der Schulenburg aufgehoben und damit der letzte türkische Eroberungsversuch der Insel endgültig abgewehrt. Nach dem Ende der Republik Venedig nimmt Frankreich 1797 die Ionischen Inseln in Besitz. Kurze Zeit (1798 bis 1807) war Korfu russisches Protektorat. Danach folgt erneut eine französische Periode (bis 1814). 1815 wurde Korfu Teil der Republik der Ionischen Inseln unter britischem Protektorat. Seit dem 21. Mai 1864 ist Korfu Teil Griechenlands. Im Zweiten Weltkrieg wurde Korfu-Stadt von den Italienern (1941) und später von den Deutschen (1943) sowie den Alliierten (Juni 1944) schwer bombardiert und teilweise zerstört.

bei Karl May[Bearbeiten]

Korfu
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Reisetagebücher

Achilleion

Während der großen Orientreise 1899/1900 reisten Karl und Emma May mit dem befreundeten Ehepaar Richard und Klara Plöhn am 18. Juli 1900 mit dem Dampfer "Kandia" von Patras nach Korfu. Karl May war von der Schönheit der Insel und dem Achilleion, das seit 1898 dem letzten deutschen Kaiser Wilhelm II. gehörte, sehr beindruckt. Tagebucheintrag:

Wir kamen 10 Uhr vormittags dort an, dann hinauf zum Achilleion der Kaiserin von Österreich. Die Stadt liegt außerordentlich schön. Es ist nicht zu verwundern, daß Elisabeth sie und die Insel so lieb hatte. Die alten Festungswerke präsentieren sich gut.

Um 4 Uhr nachmittags erfolgte die Weiterfahrt nach Brindisi.[1]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Lothar und Bernhard Schmid (Hrsg.): In fernen Zonen - Karl Mays Weltreisen. Gesammelte Werke Bd. 82. Karl-May-Verlag Bamberg-Radebeul 1999, ISBN 3-7802-0082-1, S. 224 f.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]