Colombo

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Ceylon/Sri Lanka

Colombo (singhalesisch: ˈkoləmbə) ist eine Stadt an der Westküste der Insel Sri Lanka.

Geschichte[Bearbeiten]

Colombo ist seit dem 5.Jhd. als Hafenstadt bekannt, die unter anderem römischen, arabischen und chinesischen Händlern als Station diente. Seit dem 8.Jhd. siedelten sich dort muslimische Händler an. Noch heute ist das nahe beim Hafen gelegene Marktviertel Pettah hauptsächlich von Muslimen bewohnt. Im 16.Jhd. nahmen die Portugiesen Colombo und seinen Hafen in Besitz. Sie gaben ihm auch seinen heutigen Namen, der an Christoph Kolumbus erinnern soll. Die Stadt wurde das Zentrum des Gewürzhandels, zum Schutz des Hafens errichteten die Portugiesen ein Fort. Es wurde 1656 von den Niederländern erobert, die die portugiesischen Besitzungen übernahmen und den Gewürzhandel fortführten. 1796 eroberten die Briten Sri Lanka und machten es 1802 zur Kronkolonie, deren Hauptstadt Colombo wurde. Nach der Unabhängigkeit Sri Lankas 1948 war Colombo weiterhin Hauptstadt. Seit 1982 befindet sich der Regierungssitz des Landes aber in Sri Jayawardenepura im Südosten Colombos.

bei Karl May[Bearbeiten]

im Leben[Bearbeiten]

Während seiner großen Orientreise 1899/1900 besuchte Karl May auch Colombo. Am 6. Oktober 1899 kommt Karl May mit der "Bayern" um 1.00 Uhr früh in Colombo an und bezieht ein Zimmer im "Grand Oriental Hotel". Er bleibt bis zum 19. Oktober und unternimmt Ausflüge in die nähere Umgebung. Am 12. Oktober schreibt Karl May an Johannes Dederle über die Entdeckung eines reichen, ausgedehnten Goldfeldes, vielleicht eines orientalischen Klondyke einen Brief, der am 8. November in der Tremonia abgedruckt wird. Am 19. Oktober fährt May mit der Bahn nach Point de Galle, ist am 26. Oktober wieder in Colombo und reist am 28. Oktober mit der "Vindobona" vom Triester Lloyd in Richtung Penang ab.

Colombo
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Der Girl-Robber
Et in terra pax
Und Friede auf Erden!
Reisetagebücher

im Werk[Bearbeiten]

In Karl Mays Erzählung "Der Girl-Robber" reisen der Ich-Erzähler, Sir John Raffley, Kaladi und Molama in der Gesellschaft des Mudelliers von Point de Galle nach Colombo, um von dort über Kandy nach Kornegalle zu einer Elefantenjagd zu kommen. Sie bleiben in Colombo über Nacht.

Unsere Reise ging sehr schnell und glücklich von statten. Schon in geraumer Entfernung von Kolombo zeigten die dichteren Reihen von besser gebauten Wohnungen, vermischt mit einzelnen europäischen Häusern, daß wir uns der Hauptstadt näherten. Die Kokoswälder wechselten in angenehmer Weise mit den Zimtgärten der Regierung ab. Dieses Gesträuche, welches im Handel so großen Nutzen abwirft, wächst bis zu einer Höhe von vier bis fünf Fuß und gleicht, was sowohl die Farbe als auch die Gestalt des Blattes betrifft, der Syringe. Die Straße belebte sich bei jedem Schritte mehr mit malerischen Gestalten; wir waren gewissermaßen bereits in der Vorstadt Kolombos, die aber wegen des Fort durch einen breiten, freien und nicht von Wohnungen bedeckten Raum von der eigentlichen Stadt getrennt ist.
Endlich passierten wir auch den berühmten, von den Singhalesen heilig gehaltenen Banianen-Baum, dessen Hauptwurzel auf der einen Seite der Straße in die Erde greift und der von der herrlich geästeten Riesenkrone aus eine seiner Luftwurzeln auf der andern Seite des breiten Fahrweges zu Boden gesandt hat, so daß sie nun einen zweiten kräftigen Stamm bildete. Diese Baniane ist eine großartige Erscheinung der tropischen Pflanzenwelt, ein wahrhaft königlicher Sproß des mütterlichen Schoßes dieser so reich gesegneten Insel.
Gegen Sonnenuntergang langten wir in Kolombo an.[1]

Im Roman "Et in terra pax" (später in "Und Friede auf Erden!") macht der Erzähler zusammen mit seinem Diener Sejjid Omar auf der Reise von Indien nach China in Colombo Zwischenstation im "Grand Oriental Hotel". Dort begegnen sie Dilke, Professor Garden und dem Governor, Sir John Raffleys Onkel.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Der Girl-Robber. Ein singhalesisches Abenteuer von Karl May. Deutscher Hausschatz, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1879, S. .75

Weblinks[Bearbeiten]