Jaffa

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Jaffa
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Der Schut
Reisetagebücher

Tel Aviv-Jaffa (hebr. תל אביב-יפו Tel Aviv-Jafo, Tel Aviv bedeutet "Hügel des Frühlings"; arab. ‏تل أبيب يافا‎ Tall Abīb Yāfā) ist eine Großstadt in Israel.

Geschichte[Bearbeiten]

Jaffa von Tel Aviv aus gesehen (2006)

Die Stadt Jaffa ist sehr alt; archäologische Ausgrabungen zeigen, dass der Ort schon 3.500 vor Christus besiedelt war. In der Bibel taucht Joppe als Hafen der Tarsis-Schiffe auf (Buch Jona).

Im Mittelalter und noch vor der Gründung Israels war Jaffa eine arabische Stadt. Jaffa war sowohl militärisch als auch in puncto Handel sehr wichtig und behielt diese Bedeutung auch in der Neuzeit. Im Königreich Jerusalem führte gewöhnlich der Thronerbe den Titel "Graf von Jaffa und Askalon". 1268 eroberten die Mameluken die Stadt und beendeten die Herrschaft der Kreuzfahrer.

Ägyptische Truppen rückten 1832 in die Stadt ein, die aber bereits ab 1841 wieder vom Osmanischen Reich regiert wurde.

Am 31. März 1890 begann eine französische Gesellschaft mit dem Bau der Eisenbahn nach Jerusalem, die am 26. September 1892 in Betrieb ging.

Die Siedlung im Gebiet des heutigen südlichen Tel Aviv wurde in den 1880er Jahren gegründet, um einen Ersatz für die eher teuren arabischen Viertel in Jaffa zu haben. Der Grundstein für die Stadt Tel Aviv selbst wurde am 11. April 1909 gelegt. Die Stadt wuchs schnell und wurde zum Zentrum städtischen Lebens in Israel; das ist es auch noch heute. Eine Besonderheit stellen die mehr als 4.000 Häuser im Bauhaus- und Internationalen Stil dar. Sie wurden alle in den 1930er Jahren gebaut, als viele Professoren und Studenten aus Dessau und Berlin flohen, um dem nationalsozialistischen Terror zu entgehen. 1950 wurden Tel Aviv und Jaffa zu einer Stadtgemeinde zusammengeführt.

Karl May und Jaffa[Bearbeiten]

im Werk[Bearbeiten]

Im Band Der Schut des Orientzyklus bringt Sir David Lindsay die Gefährten der Abenteuer auf dem Balkan mit einem gemieteten Dampfschiff von Antivari (Albanien, heute Montenegro) nach Jaffa. Von dort treten Kara Ben Nemsi, Hadschi Halef Omar und Omar Ben Sadek die Rückreise zu den Weidegründen der Haddedihn an.

im Leben[Bearbeiten]

Hotel Jerusalem

Während seiner großen Orientreise 1899/1900 besucht Karl May von Sarona kommend am 26. und 27. Juli 1899 auch Jaffa. Er nächtigt hier im Hotel Jerusalem, wo er in der Nacht von Pianospiel aus dem Salon gestört wird. Von dort sendet er eine Kiste mit Reiseandenken an die Familie Richard und Klara Plöhn mit einem ausführlichen Inhaltsverzeichnis. Es handelt sich dabei um christliche Devotionalien und orientalischen Nippes. Wichtigstes Stück ist ein "Pascha-Sattel" mit Reitzeug, dessen Behandlung nach dem Auspacken Karl May genau vorschreibt:

Er ist sofort mit einer Sammetbürste zu säubern und das ganze Zeug so über Stuhllehnen zu legen, wie es auf dem Pferde liegt. So muß es längere Zeit liegen. Die verbogenen Riemem sind wieder zurechtzubiegen.[1]

Am 28. Juli geht es mit der Bahn weiter nach Ramle, danach nach Jerusalem, von wo aus May erneut nach Jaffa reist. Dort bleibt er vom 21. August bis zum 2. September und kehrt dann mit dem Schiff "Dakalieh" zurück nach Port Said.

Ein zweiter Aufenthalt, diesmal gemeinsam mit seiner Frau Emma und dem Ehepaar Plöhn, erfolgte 1900. Von Port Said mit dem Schiff "Le Caire" kommend, erreichen sie am 1. Mai Jaffa. Am 2. Mai besuchen sie die deutsche Auswandererkolonie in Sarona, vom 3 bis 6. bleiben sie in Jaffa, am 7. Mai geht es wie im Vorjahr mit der Bahn nach Ramle. Am 17. Mai fahren die Reisenden von Jericho über Jerusalem und Jaffa nach Tiberias.[2]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Lothar und Bernhard Schmid (Hrsg.): In fernen Zonen - Karl Mays Weltreisen. Gesammelte Werke Bd. 82, Karl-May-Verlag, Bamberg-Radebeul 1999, ISBN 3-7802-0082-1, S. 94 f.
  2. Lothar und Bernhard Schmid (Hrsg.): In fernen Zonen - Karl Mays Weltreisen, S. 150 ff.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]