Tripolis (Libanon)

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Disambig-dark.png Begriffsklärung Diese Seite behandelt die Stadt Tripolis (Libanon), die libysche Stadt wird unter Tripolis (Libyen) beschrieben.


Kreuzfahrer-Zitadelle über Tripolis

Tripolis, auch Tripoli (arabisch ‏طرابلس‎, Tarābulus bzw. ‏طرابلس الشام‎, Tarābulus aš-Šaem, libanesisch-arabisch Trāblus), ist die zweitgrößte Stadt des Libanon in Kleinasien.

Allgemeines[Bearbeiten]

Tripolis ist Hauptstadt von Nord-Libanon, liegt an der Küste 85 km nördlich von Beirut. Die Einwohnerzahl liegt derzeit bei ca. 500.000. Sie besitzt den zweitgrößten Hafen des Landes. Die große Mehrheit der Bevölkerung sind Sunniten (ungefähr 80 %).

Die Stadt wurde im 9. Jahrhundert v.u.Z. als Handelsstützpunkt der Phönizier gegründet. Im Jahre 636 u.Z. kamen die Araber und 1071 die Seldschuken. Im Mittelalter war die Stadt dann von 1109 bis 1289 Hauptstadt der nach ihr benannten Grafschaft Tripolis, dem zuletzt gegründeten und kleinsten Kreuzfahrerstaat. Die Kreuzfahrer nannten die Stadt auch Triple. Ihre Herrschaft währte, bis die Stadt 1289 von den Mamelucken erobert, entvölkert und zerstört, und schließlich weiter landeinwärts um die ehemalige Kreuzfahrerfestung Mons Peregrinus neugegründet wurde. Im Januar 1366 wurde die Stadt von Kreuzfahrern geplündert. 1516 eroberte Sultan Selim I. die Stadt und gliederte sie dem Osmanischen Reich ein.

bei Karl May[Bearbeiten]

Tripolis (Libanon)
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Von Bagdad nach Stambul
Reisetagebücher

Ritt über Tripolis im Orientzyklus

im Leben[Bearbeiten]

Während seiner großen Orientreise 1899/1900 hielt sich Karl May zusammen mit seiner ersten Gattin Emma und dem Ehepaar Richard und Klara Plöhn im Libanon auf. Am 13. Juni ist die Reisegruppe in Beirut, von wo sie am 18. Juni mit dem russischen Dampfer "Aleksander II" unterwegs sind. In Tripolis machen sie Station bis zum 19. Juni, bevor sie nach Zypern weiterdampfen.

im Werk[Bearbeiten]

Im dritten Band des „Orientzyklus“, „Von Bagdad nach Stambul“, verfolgen Kara Ben Nemsi, Hadschi Halef Omar und Sir David Lindsay den Verbrecher Abrahim-Mamur bis Tripolis.

Endlich sahen wir das Mittelmeer in herrlicher Bläue uns entgegenschimmern, und unten am Fuße des Gebirges und am Gestade des Meeres lag Tripoli, welches die Araber Tarablus nennen. Die Stadt liegt etwas in das Land zurück, und nur die Vor- oder Hafenstadt El Mina hat sich an das Meer gelegt; zwischen beiden aber duften die herrlichsten Gärten und befestigen den Eindruck, welchen auch das Innere der Stadt auf den Beschauer macht.[1]

Der Vorsprung Abrahim Mamurs ist jedoch zu groß und er entkommt mit dem Schiff La bouteuse nach Stambul, wo ihn aber sein Schicksal schließlich doch ereilt.

Die Mays Beschreibung von Tripoli zugrunde liegenden Informationen konnte er drei Werken seiner Bibliothek entnehmen, auf die er sich auch andernorts im Nahen Osten gestützt hat: Friedrich HeinzelmannsDie Weltkunde in einer planmäßig geordneten Rundschau der wichtigsten neueren Land- und Seereisen.“,[2] Ulrich Jasper Seetzens Reisetagebüchern[3] und Amand von Schweiger-LerchenfeldsDer Orient“. Eine Textpassage aus letzterem kommt seiner Beschreibung am nächsten:

Der heutige Ort ist ungesund und liegt eine Strecke landeinwärts, so daß zwischen ihm und dem Hafenviertel (El Minah) Raum für prächtige Gärten bleibt, welche von Wegen nach allen Richtungen durchzogen sind. Im Innern macht Tripoli keinen ungünstigen Eindruck, obwohl viele Gassen eng und mit Bögen (wie in Jerusalem) überspannt sind.[4]

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

  • Der vollständige Eintrag in der großen Wikipedia.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Von Bagdad nach Stambul Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1892, S. 446-447.
  2. Heinzelmann, Friedrich und Heinzelmann, Wilhelm: Die Weltkunde in einer planmäßig geordneten Rundschau der wichtigsten neueren Land- und Seereisen. Dreizehnter Band. Friedrich Fleischer, Leipzig 1854, S. 190.
    Inventar-Nr. KM0826 in Karl Mays Bibliothek.
  3. Kruse, Fr., Hinrichs, Müller, et.al. (Hrsg.): Ulrich Jasper Seetzen's Reisen durch Syrien, ... Erster Band G. Reimers, Berlin 1854, S. 217-217.
    Inventar-Nr. KM0490[a] in Karl Mays Bibliothek
  4. von Schweiger-Lerchenfeld, Amand: Der Orient A. Hartleben, Wien / Pest / Leipzig 1882, S. 504.
    Inventar-Nr. KM0472 in Karl Mays Bibliothek.