Juwelenhöhle

Aus Karl-May-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Juwelenhöhle
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Der Schut

Die Juwelenhöhle (Dschewahiri maghara) ist in Karl Mays Orientzyklus eine Berghöhle in einem Talkessel, die vom Köhler Scharka Visosch für seine verbrecherische Tätigkeit ausgebaut wurde. Sie dient hauptsächlich als Falle und Gefängnis für die Gegner und Opfer des Schut. Ihr Eingang ist durch einen Holzkohlenmeiler verborgen.

Auf der Suche nach dem Schut sollen dort Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar zusammen mit ihren Gefährten vom verräterischen Konakdschi des Treska-Konaks mit Hilfe des Kohlenhändlers Junak in eine Falle gelockt werden. Es wird ihnen eine romantische Geschichte von einer Fee und ihren Juwelenschätzen erzählt, die es zu bergen gelte.

"Hat er [Anm: der Konakdschi] euch nicht auch von der berühmten Höhle erzählt, welche sich hier befindet?"
"Er hat uns sogar aufgefordert, Scharka zu bitten, daß er uns dieselbe zeige."
"Wißt ihr alles, was man sich von ihr erzählt, auch das von den Juwelen?"
"Alles."
"So will ich euch gestehen, daß auch ich nur wegen dieser berühmten Höhle hierher gekommen bin. Scharka zeigt sie nicht gern; aber ich bat ihn so lange, bis er mir versprach, mich hinein zu führen. Ich glaube, er wird auch euch die Erlaubnis geben."
"Nun", meinte ich gleichmütig, "alles, was man von ihr berichtet, halte ich für Märchen. Ob ich sie sehe oder nicht, das ist mir gleichgültig."
"So darfst du dirs nicht denken!" fiel er schnell ein. Und nun begann er eine lange Aufzählung der Herrlichkeiten, welche die Höhle enthalten sollte. Scharka stimmte so eifrig ein, daß auch ein Dummkopf hätte merken müssen, es sei ihr sehnlicher Wunsch, uns diesen so berühmten Ort zu zeigen. Wir waren dem uns gelegten Hinterhalt (Anm.: in der "Teufelsschlucht") entronnen; der Höhle aber sollten wir nicht entgehen. Der Köhler hatte ja dem andern gesagt, auf welche Weise wir dann umgebracht werden sollten."[1]

Natürlich hat Kara Ben Nemsi die heimtückische Absicht längst durchschaut. Er entdeckt den geheimen Zugang dieser Höhle durch einen hohlen Baumstamm und kann den dort gefangengesetzten Sir David Lindsay und seinen Dragoman (Dolmetscher) befreien. Die gefangengenommenen Verbrecher werden unter der Bewachung des Dolmetschers in der Höhle eingesperrt und später der Rache von Stojko Wites für die Ermordung seines Sohnes Ljubinko überlassen.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Der Schut, Gesammelte Reiseerzählungen, Band  6, Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1892, S. 218 f.