Hebron

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Hebron
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Reisetagebücher
Schamah

Hebron (arabisch: ‏الخليل al-Chalīl, hebräisch: חברון Chewron) ist eine palästinensische Stadt im Westjordanland. Die Stadt liegt 30 km südlich von Jerusalem.

Geschichte[Bearbeiten]

Hebron ist eine der ältesten ununterbrochen bewohnten Städte der Welt. Zur Zeit der Kanaaniter war es eine Königsstadt. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass Hebron im 3. Jahrtausend v.u.Z. gegründet wurde. Die in der Nähe gelegene Höhle der Patriarchen (auch Erzvätergrab genannt) gilt der Überlieferung nach als der Ort, an dem Abraham, Sara, Isaak, Rebekka, Jakob und Lea begraben sind. Diese Höhle gilt für das Judentum und den Islam als heilig, so dass Hebron für beide Religionen sehr bedeutend ist. Der israelitische König David wurde in Hebron zum König gesalbt und regierte hier, bis er Jerusalem eroberte und die Hauptstadt dorthin verlegte.

638 fiel Hebron unter islamische Herrschaft. Diese dauerte, bis die Kreuzfahrer 1099 Hebron einnahmen. Sie nannten die Stadt Abraham. Nachdem sie 1187 von Saladin geschlagen wurden, erhielt die Stadt den Namen Hebron zurück. Seit der Vertreibung der Juden aus Spanien 1492 gab es in Hebron auch wieder eine starke jüdische Gemeinde mit Hunderten von Mitgliedern. Die Mameluken regierten die Stadt, bis sie 1516 unter die Herrschaft des Osmanischen Reiches fiel. 1831 bis 1840 übernahm der ägyptische Feldherr Ibrahim Pascha Hebron.

1917 wurde Hebron britisch besetzt und anschließend Teil des Mandatsgebiets Palästina. 1948 annektierte Jordanien die Westbank und Hebron wurde zu einer jordanischen Stadt, bis Israel im Sechstagekrieg 1967 die Westbank eroberte und die Besatzungsmacht wechselte.

bei Karl May[Bearbeiten]

im Leben[Bearbeiten]

Während des zweiten Teiles seiner großen Orientreise 1899/1900 machte Karl May zusammen mit seiner damaligen Gattin Emma, dem befreundeten Ehepaar Richard und Klara Plöhn sowie seinem Diener Sejd Hassan am 11. Mai 1900 von Jerusalem aus eine Ausflug nach Hebron.[1]

Am 12. Mai kehrte die Reisegesellschaft wieder nach Jerusalem zurück.

im Werk[Bearbeiten]

In "Schamah" und "Im Reiche des silbernen Löwen" werden Hebron und seine Umgebung ausführlich und kritisch geschildert.

Hebron ist in hohem Grade ehrwürdig, leider aber nicht freundlich gegen Fremde, zumal gegen Christen. Die Bevölkerung ist die bigotteste des ganzen Landes, ungefähr neuntausend Mohammedaner und fünfhundert Juden, die zwar vom Christen so viel wie möglich Geld verdienen wollen, ihn aber sonst als einen minderwertigen, wohl gar unreinen Feind betrachten, [...] Dieses feindselige Verhältnis spricht sich wohl am deutlichsten durch den Umstand aus, daß es in Hebron kein Gasthaus zur Aufnahme von Christen gibt, obgleich die Stadt durch eine recht gut fahrbare Straße mit Jerusalem verbunden ist.[2]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Lothar und Bernhard Schmid (Hrsg.): In fernen Zonen - Karl Mays Weltreisen. Gesammelte Werke Bd. 82, Karl-May-Verlag, Bamberg-Radebeul 1999, ISBN 3-7802-0082-1, S. 160 f.
  2. Karl May: Schamah. Reiseerzählung aus dem Gelobten Lande von Karl May. In: Efeuranken. Illustrierte Zeitschrift für die katholische Jugend, Verlagsanstalt vorm. J. G. Manz, 1907/08, S. 33.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]