Liebe (Gedicht)

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Liebe ist ein Gedicht von Karl May.

Text[Bearbeiten]

          Liebe.
Es ward vom Herrn ein großes Wort geschrieben,
  Wie größer es kein andres, zweites giebt:
Wer Liebe finden will, muß selbst auch lieben,
  Weil nur empfangne Liebe wiederliebt.
Und bliebe sie auch ohne Gegenspende,
  So ist sie ja die ewge Gotteskraft,
Die aus sich selbst heraus und ohne Ende
  Sich stete Fülle, neue Gaben schafft.
Es ward vom Herrn ein großes Wort geschrieben,
  Wie größer es kein andres, zweites giebt:
Nur der versteht es, recht und wahr zu lieben,
  Der die empfangne Liebe weiterliebt.
So soll von Sieg zu Sieg sie stetig streben,
  Allgegenwärtig wie der Sonnenschein,
Zur Allmacht werden auch im Erdenleben
  Und die Befreierin der Menschheit sein.
Es ward vom Herrn ein großes Wort geschrieben,
  Wie größer es kein andres, zweites giebt:
Einst wird das Kind so, wie der Vater lieben,
  Die Kreatur so, wie der Schöpfer liebt.
O Gott, o Liebe, nimm mich ganz zu eigen;
  Ich gebe mich dir durch dich selber hin.
Führ mich in dich, und laß zu dir mich steigen,
  Bis einst ich auch nur Liebe, Liebe bin![1]

Textgeschichte[Bearbeiten]

Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[2] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf den Seiten 9 und 10 enthalten. Der auf der gegenüberliegenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:

Große Gedanken sind Thaten Gottes, von ihm der Menschheit zur Materialisation übergeben.[3]

aktuelle Ausgaben[Bearbeiten]

Sonstiges[Bearbeiten]

Auch Karl Mays Nottourne wurde nach seinem Tod unter dem Titel Liebe veröffentlicht.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Himmelsgedanken, S. 9 f.
  2. Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
  3. Karl May: Himmelsgedanken, S. 11.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]