Schweigen (Gedicht)

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Schweigen ist ein Gedicht von Karl May.

Text[Bearbeiten]

          Schweigen.
  Geh still, geh still durchs Leben hin!
Geräusch wohnt nur im Hohlen, Leeren,
  Und nie wird edler Mannessinn
Sich durch Trompetenschall entehren.
  Schließt deines lautern Wortes Gold
Den Demant des Gedankens ein,
  So sei die Sparsamkeit ihm hold
Und lasse es nicht billig sein.
  Sei still, wenn deine Eigenart
Jetzt noch nicht Anerkennung findet.
  Du weißt ja, wer die Kränze spart
Und wem die Nachwelt einst sie windet.
  Vor Allem dann sei still, ganz still,
Und geh nicht ein auf niedern Zwist,
  Wenn dich der Neid befeinden will,
Weil du ihm überlegen bist.
  Siehst du dich deines Ziels bewußt
Und weißts auf gutem Grunde stehen,
  So ist es für dich kein Verlust,
Den Weg allein und still zu gehen.
  Steig weiter nur, bergan, bergan,
Wie deine ernste Pflicht es will,
  Und da man dir nicht folgen kann,
Wirds ganz von selbst da unten still.[1]

Textgeschichte[Bearbeiten]

Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[2] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf den Seiten 218 und 219 enthalten. Der auf der folgenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:

Was uns an Vorzügen des Geistes abgeht, das müssen wir durch das Streben nach guten Eigenschaften des Herzens zu ersetzen suchen.[3]

aktuelle Ausgaben[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Himmelsgedanken, S. 218 f.
  2. Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
  3. Karl May: Himmelsgedanken, S. 220.

Weblinks[Bearbeiten]