Das Kapellchen am See (Gedicht)

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Das Kapellchen am See ist ein Gedicht von Karl May.

Text[Bearbeiten]

        Das Kapellchen am See.
  Ein Glöcklein hör ich klingen
Wohl über den lauschenden See;
  Das will mir immer bringen
Ein wonniges Glück und ein Weh.
  Ein Glück, weil es mich mahnet:
"Fahr über, und glaube an mich;
  Was keine Erde ahnet,
Bereitet der Himmel für dich!"
  Ein Weh auch, denn nur Einer
Setzt über und betet allein.
  Will außer mir denn Keiner
Gerettet und selig dort sein?[1]

Textgeschichte[Bearbeiten]

Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[2] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf Seite 131 enthalten. Der auf der folgenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:

Kleine Menschen treiben alles ihnen Unangenehme ins Große und Schlimme. Große Menschen sehen das Schlimme an ihren Mitmenschen entweder klein oder gar nicht.[3]

Fremdvertonung[Bearbeiten]

1908 komponierte Theodor Allekotte ein Lied zum Text dieses Gedichts von Karl May und sandte dieses dem Dichter. May erwähnte diese Komposition am 10. Juli 1910 in einem Brief an Allekotte:

Ich habe mich schon über Ihr vorzügliches "Kapellchen am See" außerordentlich gefreut, denn Stimmung und Ausdruck sind fast mehr als gut getroffen.[4]

Ein Faksimile der Komposition findet sich in den Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft (M-KMG) Nr. 141/2004, S. 7–9. (Onlinefassung)

aktuelle Ausgaben[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Himmelsgedanken, S. 131.
  2. Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
  3. Karl May: Himmelsgedanken, S. 132.
  4. Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz: Karl-May-Chronik V. Sonderband zu den Gesammelten Werken. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2005, S. 206. ISBN 978-3-7802-0170-6.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]