Meinem Schutzengel (Gedicht)

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Meinem Schutzengel ist ein Gedicht von Karl May.

Text[Bearbeiten]

          Meinem Schutzengel.
Ich war bei dir und lag doch so entlegen
  Von deiner Wohnung betend auf den Knien.
Ich war bei dir; ich bat um deinen Segen
  Und fragte, ob du mir vielleicht verziehn.
Du warst bei mir und standest doch so ferne
  Von meinem Erdenheim vor Gottes Thron.
Wir athmen zwar nicht auf demselben Sterne,
  Doch fühl ich Segen und Verzeihung schon.
Wir haben uns, du Geist, ich Staub, gefunden,
  Als ich durch dich den Weg zum Himmel fand,
Und sind wie Leib und Seele nun verbunden,
  Wie Gottes Wille und des Menschen Hand.
Und kann ich diesen Willen nicht begreifen,
  So giebst du mir ihn klar und klarer kund:
Ich soll durch dich empor und zu dir reifen;
  Dann gehn wir weiter; das ist unser Bund.[1]

Textgeschichte[Bearbeiten]

Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[2] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf Seite 169 enthalten. Der auf der folgenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:

Die Menschheit ist eigentlich eine ungeheure Gesellschaft fahrlässiger Selbstmörder, denn seit Anbeginn hat noch kein einziger Mensch so lange gelebt, wie er leben sollte und auch hätte leben können.[3]

aktuelle Ausgaben[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Himmelsgedanken, S. 169.
  2. Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
  3. Karl May: Himmelsgedanken, S. 170.

Weblinks[Bearbeiten]