Räthsel (Gedicht): Unterschied zwischen den Versionen
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Räthsel ist ein Gedicht von Karl May.
Inhaltsverzeichnis
Text[Bearbeiten]
- Räthsel.
- Ring dich nieder; ring dich nieder!
- Welch ein Wort und wie so wahr.
- Sag dir's täglich, stündlich wieder;
- Werde dir darüber klar!
- Ring dich nieder, um zu zeigen,
- Daß du deine Psyche kennst.
- Du kannst dich nur dann erreichen,
- Wenn du von dir selbst dich trennst.
- Ring dich nieder, bis zerronnen
- Ist dein ganzes, ganzes Ich,
- Dann hast Alles du gewonnen,
- Was verloren ist für dich.
- Ring dich nieder; gehe unter,
- Bis du gänzlich dir entschwebst;
- Dann geschieht das große Wunder,
- Daß du tausendfältig lebst.
- Ring dich nieder; ring dich nieder;
- Lös dich auf, und gehe ein;
- Sterbend auferstehst du wieder
- Und wirst ein Verklärter sein![1]
Textgeschichte[Bearbeiten]
Himmelsgedanken.[Bearbeiten]
Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[2] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf den Seiten 83 und 84 enthalten. Der auf der gegenüberliegenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:
- Das Morgenland hat dem Abendlande geistig so viel, so viel geliehen, was dieses ihm mit Zinsen zurückzuerstatten hat. Wir werden noch lange, lange seine Schuldner sein.[3]
in einem Brief[Bearbeiten]
Karl May schrieb am 21. März 1902 einen Brief an Sophie von Boyneburg, in dem die letzte Strophe des Gedichts zitiert wird:
- Wer es wirklich ernst mit seiner irdischen Läuterung meint, der hat fast täglich, stündlich zu entdecken, daß er sich nur mit des Himmels Hülfe von dem Staub der Erde befreien kann. Wohl dann ihm, wenn er an diesen Himmel glaubt und die ihm von dort gegebenen Gedanken auch wirklich als "Himmelsgedanken" anerkennt!
- Liebe und Frieden möchte ich allen meinen Lesern geben: Die Liebe, welche der ganzen Menschheit nöthig ist, und den Seelenfrieden, den ich mir nur nach langem Kampfe gegen mich selbst errungen habe. "Himmelsgedanken", pag. 84:
- "Ring dich nieder; ring dich nieder;
- Lös dich auf, und gehe ein;
- Sterbend auferstehst du wieder
- Und wirst ein Verklärter sein!"
- So habe ich geschrieben; aber ob ich selbst diese Klarheit schon hier auf Erden erreichen werde? Gott gebe es![4]
aktuelle Ausgaben[Bearbeiten]
- Karl May: Himmelsgedanken. Gedichte. Union Verlag Berlin [Ost] 1988, S. 58. ISBN 3-372-00103-6 [Neusatz]
- Karl May: Himmelsgedanken. In: Karl May: Lichte Höhen. Lyrik und Drama. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 1998, S. 80 f. ISBN 3-7802-0049-X [modernisierter Neusatz]
- Karl May: Himmelsgedanken. Gedichte. Books on Demand GmbH Norderstedt 2005, S. 83 f. ISBN 3-8334-2518-0 [Reprint]
Anmerkungen[Bearbeiten]
- ↑ Karl May: Himmelsgedanken, S. 83 f.
- ↑ Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
- ↑ Karl May: Himmelsgedanken, S. 85.
- ↑ Karl May: Brief vom 21.3.1902 an Sophie von Boynburg. (Besonderheit: Andeutung, daß Karl May Graz kannte). In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 56/1983, S. 19. (Onlinefassung)
Weblinks[Bearbeiten]
- Der Text auf den Seiten der Karl-May-Gesellschaft.
- Der Text bei zeno.org.
- Der Eintrag Himmelsgedanken in der Bücherdatenbank.
- Der Eintrag bei himmelsgedanken.npage.de.
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