Drei Fragen (Gedicht): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 17. Juni 2018, 15:02 Uhr
Drei Fragen ist ein Gedicht von Karl May.
Inhaltsverzeichnis
Text[Bearbeiten]
- Drei Fragen.
- Sag, wer du bist! Denk aber vorher nach!
- "Ein Mensch bin ich", antwortest du erhaben.
- Ein Mensch? Sonst nichts? Und dennoch, dennoch sprach
- Aus dir der Stolz auf dich und deine Gaben.
- Dies letzte Wort berichtet ganz bestimmt
- Nicht von Verdiensten sondern von Geschenken,
- Und wer sein ganzes "Sein" als Gabe nimmt,
- Der hat wohl Grund, bescheidener zu denken.
- Und trotzdem meine ich: Blos Mensch ist mir zu klein;
- Ich will weit mehr, ich will viel Größres sein.
- Sag, wo du bist! Du siehst erstaunt mich an
- Und sprichst nichts weiter, als "doch hier auf Erden!"
- Wer sich nicht geistig von ihr trennen kann,
- Dem wird dies »Wo« niemals begreiflich werden.
- Du bist nicht hier, auch noch nicht wieder dort;
- Dein "Wo" liegt dir entrückt, ist nicht zu fassen.
- Dir fehlt der Halt, der feste, sichre Ort;
- Es gab ihn wohl, doch hast du ihn verlassen.
- Du hängst arachnengleich im eigenen Gespinnst,
- Und deine Welt ist, was du dir ersinnst.
- Sag, wie du bist! Natürlich bist du gut –
- Die Fehler sind für Andre nur vorhanden!
- Die deinen aber auch: Sei auf der Hut
- Vor Leuten, die vielleicht dich anders fanden!
- Es ist nur Einer gut, nur er allein.
- Wer darf an Reinheit sich mit ihm vergleichen?
- Und willst du so, wie er es fordert, sein,
- So kannst du es auch nur durch ihn erreichen.
- Zerreiß dein Spinnennetz, und werde dir doch klar,
- Daß jeder Faden nur ein Irrthum war![1]
Textgeschichte[Bearbeiten]
Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[2] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf den Seiten 189 und 190 enthalten. Der auf der gegenüberliegenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:
- Man kann die Seele nicht in das Gewand der Tugend kleiden. Die Tugend ist einfach der Gesundheitszustand der Seele.[3]
aktuelle Ausgaben[Bearbeiten]
- Karl May: Himmelsgedanken. Gedichte. Union Verlag Berlin [Ost] 1988, S. 100 f. ISBN 3-372-00103-6 [Neusatz]
- Karl May: Himmelsgedanken. In: Karl May: Lichte Höhen. Lyrik und Drama. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 1998, S. 142 f. ISBN 3-7802-0049-X [modernisierter Neusatz]
- Karl May: Himmelsgedanken. Gedichte. Books on Demand GmbH Norderstedt 2005, S. 189 f. ISBN 3-8334-2518-0 [Reprint]
Sonstiges[Bearbeiten]
In einer früheren Fassung des Bandes Lichte Höhen ist das Gedicht auf die zweite und dritte Strophe verkürzt und demzufolge in Zwei Fragen umbenannt enthalten.
Anmerkungen[Bearbeiten]
- ↑ Karl May: Himmelsgedanken, S. 189 f.
- ↑ Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
- ↑ Karl May: Himmelsgedanken, S. 191.
Weblinks[Bearbeiten]
- Der Text auf den Seiten der Karl-May-Gesellschaft.
- Der Text bei zeno.org.
- Der Eintrag Himmelsgedanken in der Bücherdatenbank.
- Der Eintrag bei himmelsgedanken.npage.de.
Widmung. • • • Meine Legitimation. • • • Ragende Berge. • • • Gottesgedanke. • • • Liebe. • • • Ewig. • • • Gottesstunde. • • • Werdet frei! • • • Mein Himmel. • • • Sternensprache. • • • Sternschnuppe. • • • Sternkunde. • • • Bitte. • • • Gottesmahnung. • • • Hinauf – hinab. • • • Gnade. • • • Ade. • • • Heilesbotschaft. • • • "Vater!" • • • Läuterung. • • • Wohlthätigkeit. • • • Verzeihen. • • • Dein Auge. • • • Güte. • • • In die Berge. • • • Empor. • • • Ergieb dich drein. • • • Das Gewissen. • • • Selbstprüfung. • • • Einsicht. • • • Wohin? • • • Frage. • • • Räthsel. • • • Doppelsieg. • • • Berufung. • • • Unsern Dichtern. • • • Vogelsang. • • • Auf dem Friedhofe. • • • Wo sind die deinen? • • • Meine Engel. • • • An die Mutter. • • • Des Kindes Seligkeit. • • • Großmütterchen. • • • Frühling. • • • Blind und doch sehend. • • • Im Alter. • • • Die Leiden. • • • Kindschaft. • • • Heimkehr. • • • Umkehr. • • • Wunsch. • • • Das Kapellchen am See. • • • Mahnung. • • • Kannst du noch beten? • • • Andacht. • • • Hilf mir! • • • Reue. • • • Kanaan. • • • Im Traum. • • • Du hast – – – • • • Nur einer? • • • "Mehr Licht!" • • • Ich bin bei dir. • • • O bete gern! • • • Ich liebe. • • • Verständige Liebe. • • • Rückkehr zum Glauben. • • • Segen. • • • Meinem Schutzengel. • • • Tagesscheiden. • • • Dein Engel. • • • Zwei Worte. • • • Abendgebet. • • • Ein Wort von oben. • • • Ruhe. • • • Das Glück. • • • Drei Fragen. • • • Klarheit. • • • Der Mensch. • • • Zuversicht. • • • In tiefer Noth. • • • Das heilige Land. • • • Klage. • • • Nachruf. • • • Wahrheitstraum. • • • Guter Rath. • • • Zufall. • • • Abschied. • • • Schweigen. • • • Ernste Weisung. • • • Der Feind. • • • Deine Welt. • • • Sein ist die Zeit. • • • Eine Freundesstimme. • • • Das Volkslied. • • • Dichterwunsch. • • • Erdenleid. • • • Das Ich. • • • Wo? • • • Entwickelung. • • • Schön. • • • Des Waldes Seele. • • • Sonnenschein. • • • Das Vaterhaus. • • • Die Ehe. • • • Der Himmel auf Erden. • • • Vorwärts! • • • Die zweite Welt. • • • Abwehr. • • • Menschenliebe. • • • Der Völkerfriede. • • • In Ewigkeit. • • • Nachsicht. • • • Leitung. • • • Sei weise! • • • Wie das Meer. • • • Dank. • • • Menschenunmöglichkeit. • • • Quitt. • • • Bedachtsamkeit. • • • Selbstbetrug. • • • Von Kampf zu Kampf. • • • Zeit. • • • Das Wort. • • • Dein eigener Richterspruch. • • • Ein inneres Land. • • • Ueberflüssig. • • • Trost. • • • Weltweisheit. • • • Die Menschheitsseele. • • • Oberflächlichkeit. • • • 1901. • • • Zum Schluss.