Pferde
Die Pferde (lat. equus, equi) sind eine Säugetier-Gattung, zu der Pferde, Esel und Zebras zählen. Das Hauspferd und der Hausesel spielen als Last- und Reittier eine wichtige Rolle und sind weltweit verbreitet.
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bei Karl May[Bearbeiten]
In den Romanen und Erzählungen Karl Mays spielen die Pferde stets eine wesentliche Rolle als zeit- und genregemäßes Fortbewegungsmittel. Besonders die nordamerikanischen Mustangs und die in Nordafrika, Arabien und Mesopotamien vorkommenden Araberpferde sind unverzichtbarer Bestandteil seiner Reisegeschichten.
Der Stammbaum der rassereinen Araberpferde (bei Karl May Radschi Pak – edles Blut genannt) wird oft als sehr wichtig bezeichnet. Ein hochedles Pferd ohne Stammbaum ist wesentlich weniger wert. Einige Male wird auch die Geschichte der Stuten des Propheten Mohammed erzählt:
- Berühmt besonders sind die Nachkommen jener Pferde, welche sich bei einem Feldzuge des Propheten Muhammed als genügsam erwiesen. Muhammed hatte mit seinem Heer einen langen, beschwerlichen Marsch in glühender Sonnenhitze zurückgelegt. Weder Reiter noch Pferd hatten sich an einem Tropfen Wassers erlaben können; Menschen und Thieren klebten die Zungen am Gaumen, der Durst war fürchterlich, viele fühlten sich dem Verschmachten nah. Da endlich kam man an einen kleinen Bach. Alles stürzte sich nach dem Wasser hin. Nur dreißig Pferde, lauter edle Stuten, blieben stehen, um zu warten, bis ihre Herren ihnen das Trinken erlauben würden. Muhammed segnete sie und schrieb ihre Namen eigenhändig auf Pergamenttafeln, welche er den Besitzern dieser Pferde dann aushändigte. So entstanden die Stammbäume für die Nachkommenschaft dieser Stuten, welche in Folge nur mit den edelsten Hengsten belegt wurden.[1]
Postkutschen spielten dagegen kaum eine Rolle in seinem Werk.
Die wichtigste Begegnung Karl Mays mit einem Pferd fand während seiner zweiten Vagantenzeit 1869 in Bräunsdorf statt. Dort stahl er ein Pferd aus dem Stall einer Wirtschaft. Ein Zeuge will sogar "den Dieb auf dem Pferd reitend gesehen haben",[2] womit das der einzige dokumentierte Ritt wäre. Allerdings behielt May den Braunen nicht, sondern verkaufte ihn an einen Pferdeschlächter.
Der spätere Old Shatterhand sprach da ganz anders zu Old Wabble:
- »Ich habe auf Pferden gesessen, die fünfzigtausend Dollars und noch mehr gekostet hätten, wenn sie überhaupt zu verkaufen gewesen wären. Nun schließt von einem solchen Tiere einmal auf seinen Reiter! Versucht doch einmal, ein zugerittenes Kirgisenpferd, einen kurdischen Streithengst oder eine nach der altparthischen Reitkunst geschulte Perserstute zu besteigen! Ihr seid nach hiesigen Begriffen ein vorzüglicher Reiter; dort aber würdet Ihr ausgelacht!«[3]
Pferde in Karl Mays Erzählungen und Romanen[Bearbeiten]
Hinweis: Diese Liste enthält auch Maultiere, Esel und dergleichen.
Name | Anmerkungen | erstmals in | im Jahr |
---|---|---|---|
Aladschy | "Schecken", die zwei Pferde der Brüder Sandar und Bybar, Spießgesellen des Schut, nach ihren Schecken ebenfalls Aladschy genannt | Durch das Land der Skipetaren | 1885 |
Arrow | Mustang, wird vom Ich-Erzähler beim Besuch der Ölquelle Young-Kanawha geritten und rettet ihm und Miss Alberts das Leben; ein anderer Arrow ist das Pferd Tim Kroners, des Colorado-Man |
Der Oelprinz (1877) Three carde monte |
1877 1879 |
Assil Ben Rih | Sohn von Rih und einer Rappstute, wird von Kara Ben Nemsi nach Rihs Tod bei den Haddedihn geritten | Der Schut (Anhang) | 1892 |
Babieca | Schlachtroß des Ritters Suteminn | Der beiden Quitzows letzte Fahrten | 1876 |
Barkh | "Blitz", Nedjedhengst Hadschi Halef Omars, von den Abu Hammed als Tribut an die Haddedihn abgegeben | Im Reiche des silbernen Löwen I | 1896 |
Brendels Apfelschimmel | Theaterpferd, das dem Müllerknappen Brendel die Lust am Reiten austreibt | Die Juweleninsel | 1880 |
Ghalib | Dunkelbrauner Hengst, der von den Abu Hammed den Haddedihn als Leihgebühr überlassen worden war | Im Reiche des silbernen Löwen III | 1898 |
Gregorimanorosewitsch | russischer Tabun-Hengst, Pferd des Knappen Balthasar Haberland | Der beiden Quitzows letzte Fahrten | 1876 |
Güwerdschina | Maulesel, den Karl May bei seinem Besuch von Hebron reitet | Schamah | 1907 |
Hatatitla | "Blitz", Bruder Iltschis, wurde Old Shatterhand von Winnetou geschenkt | Old Surehand I | 1894 |
Hsan azrak | "Grauschimmel", ein El Bakarra-Hengst im Besitz des Paschas von Siut, den erst der Ich-Erzähler zähmen kann | Im Lande des Mahdi I | 1891 |
Iblis | "Teufel", Pferd des Prinzen Ahriman Mirza, der auf ihm den Wettritt gegen Kara Ben Nemsi auf Syrr verliert | Im Reiche des silbernen Löwen IV | 1898 |
Ifras Esel | Reittier des türkischen Buluk Emini (Schreiber und Quartiermeister) Ifra, der in der Nacht ständig schreit, bis ihn Kara Ben Nemsi kuriert | Durch die Wüste Durchs wilde Kurdistan |
1892 |
Iltschi | "Wind", Bruder Hatatitlas, Rapphengst Winnetous | Old Surehand I | 1894 |
Imtichat | "Die Prüfungen", Pferd im Märchen vom "Baum der Geschwätzgkeit" (El Dscharanil) | Im Reiche des silbernen Löwen IV | 1898 |
Kiss-y-darr | "Schundroman", Symbol der im Verlag Münchmeyer verunstalteten Kolportage-Romane Karl Mays | Im Reiche des silbernen Löwen IV | 1898 |
Mary | Maultier Sam Hawkens', von Old Shatterhand mit dem Lasso gefangen | Winnetou I | 1893 |
Omar Ben Amarahs Stute | isabellfarbene Stute Omar Ben Amarahs; ein Pferdetausch führt dazu, dass Hassan Ben Masuhl irrtümlich seinen Bruder erschießt, aber zwei Stämme Frieden schließen | Merhameh | 1909 |
Rih | "Wind", Geschenk von Mohammed Emin an Kara Ben Nemsi zum Dank für die erfolgreichen Späherdienste gegen die Feinde der Haddedihn | Durch die Wüste | 1892 |
Sahm | "Pfeil", Stute des Ustad, wird auch vom Pedehr und manchmal von Tifl geritten | Im Reiche des silbernen Löwen III | 1898 |
Smihk | "der Dicke", eigentlich Nazik, "der Köstliche", Ur-Gaul des Ussul-Anführers Amihn | Ardistan und Dschinnistan | 1908 |
Sselßele | Fuchsstute des Scheiks der Beni Suef, wird diesem von Falehd geraubt und gelangt dann in den Besitz der Beni Sallah | Deutsche Herzen - Deutsche Helden | 1885 |
Swallow | "Schwalbe", Pferd, das Winnetou Old Shatterhand (in einer früheren Erzählung) schenkt | Old Firehand | 1875 |
Syrr | "Geheimnis", ein Glanzrappe, Eigentum des Schah-in-Schah, der ihn bei den Dschamikun eingestellt hat, nur Kara Ben Nemsi kann ihn reiten | Im Reiche des silbernen Löwen IV | 1898 |
Tokvi-Kava | "der schwarze Mustang", Hengst des Naiini-Häuptlings Tokvi-Kava | Der schwarze Mustang | 1894 |
Tony | Stute des Westmannes Sans-ear, lässt nur ihn in den Sattel | Deadly dust | 1880 |
Utheif | milchweiße Stute des Scheiks Ali en Nurabi, wird von Saadis el Chabir geraubt | Der Krumir | 1881 |
Viktory | Fuchsrappe des Detektivs und Westmannes Fred Walker | Im "wilden Westen" Nordamerika's | 1882 |
Weißer Renner der Prairie | Mustang, wird von Tiburcio Arellanos gefangen und gezähmt | Der Waldläufer | 1879 |
Anmerkungen[Bearbeiten]
- ↑ Karl May (anonym): Deutsche Herzen - Deutsche Helden, Verlag Heinrich Gotthold Münchmeyer, Dresden 1885-88, S. 678.
- ↑ Karl-May-Chronik I, S. 157.
- ↑ Karl May: Old Surehand I, Gesammelte Reiseromane Band 14, Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1894, Kapitel 2, S. 29.
Literatur[Bearbeiten]
- Rudi Schweikert: Die Araberpferde und ihr >Geheimnis<. In: Durch eegenes Ingenium zusammengesetzt, 2017.
Informationen über Tiere im Werk Karl Mays finden Sie im Karl-May-Tierlexikon (Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft Nr. 145/2012) von Anja Tschakert.
Weblinks[Bearbeiten]
- Eintrag zu Pferden allgemein bei Wikipedia.