Der schwarze Mustang
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Karl May schrieb die Erzählung "Der schwarze Mustang" in der Zeit von März 1894 bis August 1896 für die Zeitschrift "Der Gute Kamerad", in der sie vom September 1896 bis zum März 1897 erstmals veröffentlicht wurde.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt[Bearbeiten]
Bei der Erzählung geht es um die Bedrohung eines Eisenbahnercamps durch Comanchen unter der Führung des Häuptlings Tokvi-Kava ("Schwarzer Mustang") und dem Enkel Tokvi-Kavas, Ik Senanda ("Böse Schlange"). Winnetou und Old Shatterhand müssen eingreifen um das Schlimmste zu verhindern, doch zu allem Unglück werden ihnen ihre berühmten Gewehre Henrystutzen, Bärentöter und Silberbüchse gestohlen. Gemeinsam mit den beiden Vettern Has und Kas Timpe müssen die Helden erst ihre Gewehre zurückholen und danach den Überfall verhindern. Dabei werden sie von Hobble-Frank und Tante Droll unterstützt, die zufällig in der Nähe sind. Sie stellen den Indianern mit Hilfe der Bahnarbeiter eine Falle und besiegen diese, indem sie das Versteck der Comanchen umstellen und den Eingang mit einem Feuer "verschließen". Die Gnade und Menschlichkeit Winnetous und Old Shatterhands lässt ihnen das Leben. Man nimmt den Comanchen jedoch ihre Pferde, Waffen und Medizinen ab, womit sie entehrt sind, weshalb Tokvi-Kava, Ik Senanda und ihre Gefährten aus dem Stamm ausgestoßen werden. Auch der weitere Besitz seines namensgebenden Rappen Tokvi-Kava wird ihm verweigert. Bei dem Versuch, unglaublich naiven, goldgierigen Weißen mit der Legende von der Bonanza of Hoaka Waffen und Pferde abzunehmen, werden sie erneut von Old Shatterhand und Winnetou gestellt, verprügelt und anschließend in Freiheit entlassen.
Buchausgaben[Bearbeiten]
1899 wurde die Erzählung als erster Band der "Kamerad-Bibliothek" der Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig, in Buchform veröffentlicht. Für die Buchausgabe wurden geringfügige Änderungen vorgenommen. Bis heute konnte nicht eindeutig geklärt werden, ob sie vom Verleger W. Spemann oder von Karl May durchgeführt wurden. Die Illustrationen stammten von Oskar Herrfurth.
In den Gesammelten Werken des Karl-May-Verlages wurde dieser Band (Nr. 38) aus rechtlichen Gründen in "Halbblut" umbenannt (1917) und teilweise bearbeitet. (Jetzt ist nicht nur der Titel "Halbblut" fragwürdig, sondern es entsteht auch ein erheblich verändertes, viel grausameres Ende der Geschichte: der Mestize Ik Senanda wird nicht, wie im Original, nur verprügelt und dann freigelassen, sondern von der "Majestät" und seinen Goldsuchern in einer detailliert beschriebenen Exekutions-Szene aufgehängt.)
Vertonungen[Bearbeiten]
Der Stoff ist von allen großen Hörspiellabels umgesetzt worden. Es gibt Adaptionen von Maritim (1973), Europa (1976), Karussell (1987) und anderen. Die letzte Hörspieldramatisierung stammt aus den Jahren 2005/2006.
- Übersicht über alle Vertonungen (Hörspieldatenbank)
Dramatisierungen[Bearbeiten]
Sowohl in Bad Segeberg als auch in Elspe wurden frei auf der Romanhandlung basierende Stücke gespielt.
- 1974 Halbblut (Elspe)
- 1977 Der schwarze Mustang (Bad Segeberg)
- 1986 Halbblut (Bad Segeberg)
- 1992 Halbblut (Elspe)
- 1999 Halbblut (Bad Segeberg)
- 1999 Das Halbblut - Die letzte Schlacht um Fort Grant (Elspe)
- 2005 Halbblut - Der letzte Kampf um Fort Grant (Elspe)
- 2010 Halbblut (Bad Segeberg)
- 2011 Halbblut (Elspe)
Verfilmungen[Bearbeiten]
1966 waren als Nachfolger des Karl-May-Films „Old Surehand 1. Teil“ mehrere Romanstoffe Karl Mays im Gespräch. Es wurden sowohl der zweite Teil der Old-Surehand-Abenteuer, als auch die Erzählungen „Old Firehand“ und „Halbblut“ in Erwägung gezogen. Der Surehand-Film wurde bald aufgegeben und weil der Name immer noch zog, wurde in die Titelplanungen für die neuen Filme der Name „Winnetou“ mit einbezogen. So entstanden die Filmtitel „Winnetou und sein Freund Old Firehand“ und „Winnetou und das Halbblut Apanatschi“. Die dann jeweils verfilmte Handlung war jedoch eine freie Erfindung der Drehbuchschreiber.
Literatur[Bearbeiten]
- Hainer Plaul: Illustrierte Karl May Bibliographie. Unter Mitwirkung von Gerhard Klußmeier. Edition Leipzig 1988. ISBN 3-361-00145-5 (bzw.) K. G. Saur München–London–New York–Paris 1989. ISBN 3-598-07258-9
- Wolfgang Hermesmeier/Stefan Schmatz: Karl-May-Bibliografie 1913-1945, Karl-May-Verlag, Bamberg 2000, ISBN 3780201577
- Reinhard Tschapke: Der schwarze Mustang. In: Gert Ueding (Hrsg.): Karl-May-Handbuch. Verlag Königshausen & Neumann Würzburg 2001, S. 297-300. ISBN 3-8260-1813-3
- Henning Franke: Böse Schlange - guter Mann. Wandlungen einer May-Erzählung. In: Karl-May-Welten III, KMV, Bamberg 2009
- Peter Essenwein: Karl Mays Der schwarze Mustang. Die Erzählung als ein erster Schritt in eine ganz andere Richtung? Vom Buchtext des Lesers zum Textbuch des Mimen? In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 191, 2017.
Weblinks[Bearbeiten]
- Der Originaltext online auf den Seiten der Karl-May-Gesellschaft.
- Aktuelle Ausgaben der Zeitschriftenfassung => siehe Bücherdatenbank.
- Aktuelle Ausgaben der Buchausgabe => siehe Bücherdatenbank.