Dschesireh
Die Dschesireh, richtig al-Dschazira (arabisch: الجزيرة, al-Jazīra) ist der traditionelle arabische Name für das Gebiet des heutigen Nordwestiraks und Nordostsyriens. Andere Schreibweisen sind Dschasira, Djazirah, Djezirah, Jazirah, Jazeera und Gesireh. Der alte Name des gesamten Gebietes ist Mesopotamien, auch wird oft die deutsche Bezeichnung Zweistromland verwendet.
In arabischer Sprache wird auch die Halbinsel Arabien als Jazīrat al-'Arab (جزيرة العرب) bezeichnet.[1]
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines[Bearbeiten]
Der Name al-Dschazira wurde in den islamischen Quellen für die Benennung des nördlichen Teils Mesopotamiens benutzt. Die Dschazira wurde im Süden durch den Dschabal Sindschar begrenzt, aber die westlichen und östlichen Grenzen scheinen früher variabel gewesen zu sein und schlossen manchmal Westsyrien und Adiabene im Osten ein.
Die Dschesireh erstreckt sich vom Euphrat bis zum Tigris. Die größeren Städte sind Mossul, Dair az-Zaur, ar-Raqqa, al-Hasaka und Qamischli. Die Hauptstadt des syrischen Teiles ist al-Hasaka, die des irakischen Teiles Mossul. Das Gebiet wird als steppenartiges Flachland beschrieben und ist also ziemlich verschieden von der syrischen Wüste und dem tiefer liegenden Zentralmesopotamien, sowie auch dem sumpfigen Tiefland Südmesopotamiens.
bei Karl May[Bearbeiten]
Dschesireh im Werk Karl Mays | |
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Orientzyklus |
Bei seinem ersten Ritt über die blumenbedeckte Dschesireh zusammen mit Sir David Lindsay zum Duar der Haddedihn gerät Kara Ben Nemsi geradezu ins Schwärmen:
- Ich hatte vorher die Sahara und einen Teil von Arabien durchzogen und dabei viele Stämme der westlichen Araber kennen gelernt; hier aber bot sich mir ein ganz neuer Anblick dar. Dieselbe Verschiedenheit, welche zwischen den Oasen der Sahara und dem "Lande Sinear" der heiligen Schrift herrscht: - man beobachtet sie auch in dem Leben und allen Verhältnissen ihrer Bewohner. Hier ritten wir auf einer beinahe unbegrenzten Merdsch (Wiese, Prairie), welche nicht die mindeste Ähnlichkeit mit einer Uah (Oase) des Westens hatte. Sie glich vielmehr einem riesigen Savannenteppich, der aus lauter Blumen bestand. Hier schien nie der fürchterliche Samum gewütet zu haben; hier war keine Spur einer wandernden Düne zu erblicken. Hier gab es kein zerklüftetes und verschmachtetes Wadi, und man meinte, daß hier keine Fata Morgana die Macht besäße, den müden, einsamen Wanderer zu äffen. Die weite Ebene hatte sich mit duftendem Leben geschmückt, und auch die Menschen zeigten keine Spur jener "Wüstenstimmung", welcher westwärts vom Nil kein Mensch entgehen kann. Es lag über diesem bunten Gefilde ein Farbenton, der nicht im mindesten an das versengende, dabei oft blutig trübe und tödliche Licht der großen Wüste erinnerte.[2]
Anmerkungen[Bearbeiten]
siehe auch[Bearbeiten]
- Artikel Beduinen
Literatur[Bearbeiten]
- Konrad Guenther: Von Kairo nach Bagdad und Stambul. In: Ludwig Gurlitt/Euchar Albrecht Schmid (Hrsg.): Karl-May-Jahrbuch 1930. Karl-May-Verlag, Radebeul 1934, S. 375–489.
Weblinks[Bearbeiten]
- Eintrag Al-Dschazira (Mesopotamien) bei Wikipedia.
- Eintrag Mesopotamien bei Wikipedia.