Sir David Lindsay

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Werke mit
Sir David Lindsay
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Durch die Wüste
Durchs wilde Kurdistan
Von Bagdad nach Stambul
Der Schut
Im Reiche des silbernen Löwen III
Im Reiche des silbernen Löwen IV (nur erwähnt)
Freuden und Leiden eines Vielgelesenen (nur erwähnt)


Waldröschen – als Pseudonym von Trapper Geierschnabel verwendet, angeblich der jüngere Bruder von Sir Henry Lindsay

Sir David Lindsay gehört Karl Mays Personentypus des spleenigen Lords an. Er ist Mitglied des Travellers Club, London, wo er Sir John Raffley (einen andern spleenigen Lord in Mays Welt) kennenlernt, der ihm von seinen Abenteuern mit Kara Ben Nemsi erzählt.

Aus der Literatur, die Karl May für den Orientzyklus studiert hatte, wusste er von Lord Lindsay, einem reichen Adligen, der als Orientreisender bekannt geworden war. Dieser kann ihm als Namensvorlage gedient haben.

im Orientzyklus[Bearbeiten]

Sir David – Illustration von D. Douglas

Lindsay erscheint erstmals im Mai 1881 in Karl Mays Werk.[1] Im Orientzyklus bereist er zunächst auf der Suche nach Altertümern die arabische Halbinsel. Unbeleckt von Kenntnissen anderer Sprachen als des Englischen ist er auf Führer und Dolmetscher angewiesen und freut sich schon deshalb unbändig, als er Kara Ben Nemsi trifft. Er heuert ihn (quasi als Dolmetscher und Führer mit Garantie für Abenteuer) an und übernimmt in der Folge die meisten Reisekosten, bis er in Von Bagdad nach Stambul andere Wege geht als Kara Ben Nemsi und seine Gefährten. Er erweist sich als zwar schrullig, aber tapfer, großzügig und von treuer Freundschaft. Im Laufe der Erzählung wächst ihm eine Aleppo-Beule auf der ohnehin schon langen Nase, deren Überreste er durch alle Folgebände trägt. Bei einem Kampf verliert er zwei Finger der linken Hand.

In Der Schut trifft Kara Ben Nemsi ihn als Gefangenen des Köhlers Scharka wieder und kann ihn in der "Juwelenhöhle" aus den Händen der Schut-Bande befreien.

im Silberlöwen[Bearbeiten]

Zu Beginn des dritten Bandes von Im Reiche des silbernen Löwen wird Lindsay – kaum sind Kara Ben Nemsi und Halef auf ihn gestoßen – schon wieder mitsamt einem Vetter, einem borniert-arroganten General, auf ein Schiff komplimentiert und verlässt den Roman auf unspektakuläre Weise: er ward nicht mehr gesehen; nur in Band IV wird erwähnt, dass er in Isphahan beim Schah gewesen, aber noch immer von diesem mit Beschlag belegt sei.

Der Beginn des dritten Bandes gehörte noch der ursprünglichen Konzeption als Reiseerzählung an, die Fortsetzung der neuen, symbolischen Ausrichtung des Alterswerkes, wo offenbar kein Platz mehr für Sir David war. (Er gilt dort als Symbol des May untreu gewordenen Publikums.) Dabei hatte er sich gerade soweit entwickelt, dass er nun imstande war, selber auf Türkisch und Arabisch ein paar Worte zu radebrechen und deshalb keinen Dolmetscher oder Führer mehr benötigte.

weitere Erwähnungen des Namens "Sir David Lindsay"[Bearbeiten]

  • Im Waldröschen gibt sich Trapper Geierschnabel gegenüber Pablo Cortejo als Sir David Lindsay, jüngerer Bruder von Sir Henry Lindsay, aus.
"Ah, dann kein Wunder, daß nicht wissen. Lord nur ältester Sohn; spätere Söhne nicht Lord."
"So sind Sie der spätere Sohn eines Lindsay?"
"Yes!"
"Wie ist Ihr Vorname?"
"Sir David Lindsay."

Es gibt keinerlei Hinweise darauf, ob dieser Sir David auch nur innerhalb des Universums vom Waldröschen existiert hat oder eine ad-hoc-Erfindung von Trapper Geierschnabel sein sollte. Noch weniger lässt sich deshalb eine Verbindung zum früheren Sir David Lindsay des Orientzyklus herstellen.

im Film[Bearbeiten]

Die Filme sind sehr freie Adaptionen verschiedener May'scher Handlungsmotive. Da aber Lindsay eine beliebte Romanfigur ist, hat er auch dort den einen oder anderen Auftritt:

im Hörspiel[Bearbeiten]

In den verschiedenen Bearbeitungen des Orientzyklus wird Sir David gesprochen von:

und vielen anderen ...

Sonstiges[Bearbeiten]

Sir David verfügt über ein bemerkenswertes Haarwachstum, wenn man nicht annimmt, dass er eventuell Tinkturen o.ä. zu Hilfe genommen hat:

... der in Bezug auf Haarwuchs eine völlige Wüste (in Durch die Wüste)
... darüber einen vollständig kahl geschorenen, weiß glänzenden Kopf, auf dessen Scheitelpunkte nur ein einziges Zöpfchen stehen geblieben war (in Von Bagdad nach Stambul)
... fuhr sich mit beiden Händen in das Haar (in Der Schut)

(jeweils zitiert nach der Hausschatzfassung)

In der Bearbeitung des Kolportageromans Deutsche Herzen - Deutsche Helden im KMV wurde der dortige Lord Eagle-nest zu David Lindsay.

Literatur[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Giölgeda padiśhanün. Reise-Erinnerungen aus dem Türkenreiche. In: Deutscher Hausschatz in Wort und Bild, 7. Jahrgang 1880/1881, Nr. 31, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg, S. 487.

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.