Ussul

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Ussul
Elbsandsteingebirge.jpg

Ardistan und Dschinnistan I
Ardistan und Dschinnistan II

Die Ussul sind ein fiktives Volk in dem Roman "Ardistan und Dschinnistan". Sie leben in Ussulistan und werden von einem Scheik geführt. Sie sind von ungewöhnlicher Körpergröße und werden als relativ primitives und beinahe amphibisch lebendes Volk geschildert. Dennoch sind sie im Großen und Ganzen treue Gefährten und äußerst wahrhaftig. Sie werden de facto matriarchalisch regiert. Ihre Ansichten werfen oft ein ironisch-satirisches Schlaglicht auf die europäischen Ansichten zum selben Thema, z.B. wenn sie für das Militär nur Alte und Kranke einsetzen wollen, da die Jugend dafür zu schade sei.

"Dir scheinen unsere Soldaten aufzufallen," fuhr sie fort. "Soldaten?" fragte ich. "Du meinst Veteranen, die Gebrechlichen, die Siechen, die Verabschiedeten?" "O nein! Sie sind Soldaten, wirklich Soldaten!" "Das heißt, sie sind nicht als invalid zu betrachten? Sie kämpfen noch?" "Ja, sobald ein Krieg entsteht. Dazu sind sie da. Sie sind es auch, welche das eigentliche Heer bilden werden, wenn es so weit kommt, daß wir den Tschoban entgegenziehen." "Und so sind sie es wohl auch, die Euch verteidigt haben, so oft Ihr von den Tschoban belagert wurdet?" "Gewiß! Auch das waren sie! Sie sind ja für nichts anderes zu brauchen!" "So! Hm! Für nichts anderes zu brauchen! Bei Euch nimmt man also zum Kriegführen nur Leute, die sonst unbrauchbar sind?" "Natürlich! Ist das etwa bei Euch anders?" "Ja! Da sucht man grad die besten, die kräftigsten, die gesündesten heraus!" "Wie schade, jammerschade! Ich habe geglaubt, daß bei Euch alles so klug, so weise, so wohlüberlegt gehandhabt wird, und nun erfahre ich von Dir grad das Gegenteil!"[1]

Ihr größten Feinde sind die Tschoban. Wie diese müssen die Ussul dem Mir von Ardistan Tribut zahlen und haben ihm in ihrer Hauptstadt Ussula ein lebendiges Denkmal gesetzt: Ein Ussul setzt sich, als Mir verkleidet, auf eine hölzerne Pferdestatue.

Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar werden wegen ihrer Tapferkeit und Klugheit in den Stamm aufgenommen. Sie bringen die Ussul dazu, sich zum ersten Mal in ihrer Geschichte gegen eine Invasion der Tschoban zur Wehr zu setzen, dies unter der klugen Führung des Dschirbani. Besonders die von den stark behaarten Ussul verachtete Gruppe der Hukara, weniger behaart und auch nicht so phlegmatisch wie die Mehrheit des Volkes, sind dabei die eifrigsten Mitstreiter.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Der Mir von Dschinnistan. In: Deutscher Hausschatz 1908/09, 1. Kap., S. 78.