Ulane und Zouave

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Frühe und Kolportageromane

Waldroeschen HGM 188284.jpg



Handelnde Personen in
Ulane und Zouave

Bertha Brand
Elma von Flakehpa-Ociului
Illo von Flakehpa-Ociului
Heinrich Knofel
Kuno
Baruch Silberglanz
Gamaliel Silberglanz
Sulamith Silberglanz
Franz von Wilden
nur erwähnt werden:
Forstwärter Brand
Sohn Brand
Vater von Flakehpa-Ociului
Frau von Flakehpa-Ociului
Elias Silberglanz
Baron von Wilden
Frau von Wilden
Sohn von Wilden


Handlungsorte

Zuchthaus Grollenburg
Walachei

Ulane und Zouave (oder das Bertha-Brand-Fragment bzw. Von-Wilden-Fragment) schrieb Karl May 1885 für Heinrich Gotthold Münchmeyer.

Abgedruckt wurde dieser Text im Roman Die Liebe des Ulanen (Lieferungen 89–91 im Deutschen Wanderer), obwohl er thematisch an den Anfang der dritten Abteilung des Romans Der verlorne Sohn gehört. An seinen falschen Platz gelangte das Manuskript vermutlich durch einen Irrtum Münchmeyers, der sich – als ihm der Text für den Ulanen ausging, einfach an Mays Schreibtisch bediente ODER durch Karl May, der den Text selbst als Verlegensheitslösung geschickt und die Überschrift in dem Bewusstsein voransetzte, dass derartige Figuren im Anschluss an den Einschub später noch im Kapitel auftreten werden.

In der Liebe des Ulanen jedenfalls ist der Text ein Fremdkörper, der durch keinerlei Personen- oder Handlungsüberschneidungen mit dem umgebenden Roman korrespondiert. Deswegen wurde er in sämtlichen späteren Buchfassungen fortgelassen. Lange Zeit herrschte sogar die Meinung vor, er sei gar nicht von May, sondern von August Walther, Münchmeyers Faktotum, verfasst worden.

In dem Fragment selbst kommen weder Ulanen noch Zouaven vor. Die Überschrift zu dem Kapitel stammt also mit hoher Wahrscheinlichkeit von May selbst.

biografischer Hintergrund[Bearbeiten]

Mays Mutter starb nach längerer Krankheit am 15. April 1885 und Karl May weilte mit Emma fast den ganzen Monat in Ernstthal. Kurze Zeit später – vermutlich im Mai – erlitt Mays Vater einen Schlaganfall.

May war darüber sehr erschüttert und konnte wochenlang kein Manuskript liefern. Beide Romane ruhten, was sich Heinrich Gotthold Münchmeyer aber natürlich nicht leisten konnte.

Als Notlösung gelangte der vermutlich ursprüngliche Anfang der 3. Abteilung des Verlornen Sohn in den Deutschen Wanderer in den Roman Die Liebe des Ulanen (eine regelmäßig erscheinende Zeitschrift hat Vorrang vor den Kolportagelieferungen).

Diese Umbesetzung konnte – nach der Argumentation von Ralf Harder – nur der Autor getan haben, der sich darauf einrichten musste, für den Verlornen Sohn schnell Ersatz zu schaffen. Münchmeyer konnte kaum ohne Rücksprache mit May beide Romane negativ beeinflussen; schließlich musste der Verlorne Sohn ebenso möglichst bald fortgesetzt werden, damit die Abonnenten nicht abspringen. Hätte Münchmeyer einen Fremdtext in Die Liebe des Ulanen geschoben, hätte er den Text eines anderen Autoren verwendet – er musste doch froh sein, wenigstens einen Restmanuskriptteil für den Verlornen Sohn zu haben.

Ausgaben[Bearbeiten]

Die aktuellen Ausgaben findet man unter Die Liebe des Ulanen in der Bücherdatenbank.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.