Elma von Flakehpa-Ociului

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Elma von Flakehpa-Ociului
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Ulane und Zouave

Elma von Flakehpa-Ociului ist eine walachische Jüdin. Sie ist Tochter von Illo von Flakehpa-Ociului und seiner Frau.

[Sie hat] eine hohe, üppig volle Gestalt, deren Formen mehr an Juno als an Hebe erinnerten. Wer sie stolz und aufrecht unter den anderen Damen stehen sah, der mußte unwillkürlich an Katharina die Zweite denken, nur daß hier Teint und Haar von anderem Ton und anderer Farbe waren. Ihre Stirn war nicht zu hoch und nicht zu breit, echt frauenhaft gebildet, ihr Näschen klein und doch wie nach einem bestimmten Gedanken geschnitten, ihr Mund voll, doch nicht zu groß, und hinter diesen Lippen, welche zum Küssen förmlich drängten, glänzten die Zahnperlen von jenem bläulichreinen Schmelze, welcher für die größte Schönheit gilt.
Das Wunderbarste aber waren die Augen. Wer konnte sagen, von welcher Farbe sie seien? Kein Mensch! [...] Zeigten diese Augensterne jetzt ein ruhiges, tiefes Schwarz, so konnte im nächsten Augenblicke die leiseste Regung sie dunkelblau färben. Man hatte diese wunderbaren Augen schon hellblau, grünlich und grau gesehen; ja, es gab Herren, welche behaupteten, bemerkt zu haben, daß im Zorne oder einer anderen ungewöhnlichen Seelenbewegung die Färbung dieser Augen vom Sammetschwarz durch alle Töne bis auf ein sogar gelblich schillerndes Grün gelaufen sei.
Und auf wen ihre Strahlen mit Absicht gerichtet waren, der vermochte es nicht, den Blick von ihnen zu wenden. Es lag ein Magnetismus in ihnen, welcher keinen Widerstand fand. Solche Augen sind gefährlich. Sie ziehen an; sie reißen hin; sie verführen und überwältigen. Ihre Macht ist bethörend und berückend; sie kann gefährlich werden.
Der Italiener hat ein Wort, mit welchem er die fascinirende Macht solcher Augen bezeichnet, das Wort Jettatura. Elma war eine Jettaturia; das sagte sich ein Jeder, welcher einen bewußten Blick von ihr empfing. Das sagte sie sich aber selbst auch. Sie hatte die Macht ihres Blickes studirt, und sie verstand, dieselbe anzuwenden.[1]

Elma war als Einzelkind – ihre Mutter war früh verstorben – vom Vater stark verzogen worden.

Von allem Luxus umgeben, hatte sie nicht die geringste Kleinigkeit des Lebens zu entbehren gebraucht. Sie war selbstsüchtig, hart und rücksichtlos geworden; sie konnte sogar grausam sein. Ueberhaupt gab es keinen Menschen, der ihren Charakter genau kannte.[2]

Franz von Wilden wirbt um sie. Sie will ihn heiraten. Damit verfolgt sie anscheinend einen Zweck:

"[...] Einen Mann liebt man nicht; aber gerade deshalb heirathet man ihn! [...]"[3]

Der Text ist ein Fragment, deshalb können über die Figur und ihr weiteres Schicksal nur Andeutungen gemacht werden: Es wird deutlich, dass Elma und ihr Vater beim Juden Baruch Silberglanz hoch verschuldet sind, dass Silberglanz die beiden aus Rache in Armut und Elend stürzen will und dass dazu auch die Verbindung Elmas mit von Wilden dienen soll, da auch dieser verarmt ist, was Elma von Flakehpa-Ociului aber nicht weiß.

siehe auch[Bearbeiten]

Frauen bei Karl May

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Ulane und Zouave. In: Die Liebe des Ulanen. In: Karl Mays Werke, S. 18539 f. (vgl. KMW-II.12, S. 1991 f.).
  2. Karl May: Ulane und Zouave. In: Die Liebe des Ulanen. In: Karl Mays Werke, S. 18537 (vgl. KMW-II.12, S. 1990).
  3. Karl May: Ulane und Zouave. In: Die Liebe des Ulanen. In: Karl Mays Werke, S. 18538 (vgl. KMW-II.12, S. 1991).

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.