Kuno

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Werke mit
Kuno
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Ulane und Zouave

Kuno ist ein Diener bei Franz von Wilden.

[Seine Livree] war mäusegrau mit amaranthfarbenem Aufschlage und Vorstoß. Die schwarzen Sammethosen, welche in graue Gamaschen verliefen, waren mit breiten Silberhäfteln versehen, und silbern waren auch die Rock- und Westenknöpfe, auf denen man, rund um das freiherrliche Wappen herum, in erhabener Schrift die Devise "Noblesse éternernellement" lesen konnte.
Die schmale, weit zurücktretende Stirn dieses Mannes verlief, obgleich er wohl noch nicht dreißig Jahre zählte, in eine große glänzende Glatze; die Ohren waren groß, ein Umstand, welcher durch den Mangel an Kopfhaar sehr hervorgehoben wurde. Desto dichter aber standen die Haare der oberhalb der Nasenwurzel in einander laufenden Brauen, welche man recht gut mit dem Ausdrucke Borsten bezeichnen konnte. Die Nase war lang, schmal und scharf geformt, und ihre Flügel zeigten jene hervorstehende, aufgeblasene Bildung, welche man vorzugsweise bei leicht erregbaren Personen zu beobachten pflegt. Die Oberlippe war im Verhältnisse zu dem Gesichte viel zu breit und das Kinn ebensoviel zu kurz, dafür aber von jener widerlichen, unschönen Form, welche nur bei stark entwickelten Kauwerkzeugen vorkommt und auf Sinnlichkeit, Genußsucht, vielleicht sogar Rücksichts- und Gefühlslosigkeit schließen läßt.
Die Augen dieses Mannes waren klein und schienen etwas schief zu stehen, fast wie beim mongolischen Typus. Vielleicht aber erhielt man diesen Eindruck in Folge eines leichten Schielens, welches aber nur dann zu beobachten war, wenn der scharfe, stechende Blick dieser Augen sich auf einen bestimmten Punkt fixirte.
[... Die Augen konnten einen Ausdruck annehmen,] in welchem sich die Summa aller möglichen negativen Charaktereigenschaften zu erkennen gab, ohne daß man das Recht gehabt hätte, das Dasein einer einzelnen derselben psychologisch zu beweisen. Es war der Blick eines Menschen, vor welchem man sich zu hüten hat.[1]

Kuno war in Bertha Brand verliebt, die ihn jedoch zurückwies, da sie Franz von Wilden liebte. Kuno will sich an von Wilden dafür rächen, dass dieser ihm Bertha weggeschnappt und verführt hat.[2]

Es wird angedeutet, dass die finanziellen Schwierigkeiten, in denen sich von Wilden befindet, wenigstens teilweise das Werk Kunos sind.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Die Liebe des Ulanen. In: Karl Mays Werke, S. 18466 f. (vgl. KMW-II.12, S. 1946 f.).
  2. Karl May: Die Liebe des Ulanen. In: Karl Mays Werke, S. 18473 (vgl. KMW-II.12, S. 1950).

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.