Tante Droll: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 1. Januar 2019, 20:48 Uhr
Werke mit Tante Droll | |||
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Sebastian Melchior Pampel ist unter dem Namen Tante Droll ein berühmter Westmann. Er stammt aus dem sächsischen Langenleuba (Herzogtum Altenburg, heute Langenleuba-Niederhain) und ist ein Vetter des Hobble-Frank. Sein Vater war Glöckner, Kellner, Kirchner und Totengräber, Kindtaufs-, Hochzeits- und Leichenbitter, Sensenschleifer, Obsthüter und Bürgergardenfeldwebel. Drolls ständig gebrauchte Redensart ist "wenn es nötig ist".
Inhaltsverzeichnis
bei Karl May
Er ist klein und dick und steckt in einem ledernen, sackartigen Gewand, das aussieht wie eine Frauenkleidung. Da ihm auch kaum Barthaare spriessen und er mit einer hohen Fistelstimme spricht, ist es leicht erklärlich, wie er zu seinem Namen gekommen ist. Er ist aber von diesen Äußerlichkeiten abgesehen ein äußerst fähiger Westmann – im Gegensatz zu seinem Vetter fast ohne weitere komische Facetten, also höchstens auf den ersten Blick und für Fremde "drollig".
Tante Droll arbeitet als "Undercover-Agent" für die Polizei und sucht im Wilden Westen die Spitzbuben, die vor der Justiz der zivilisierteren Gegenden Nordamerikas dahin geflohen sind. Old Firehand beteiligt auch ihn in "Der Schatz im Silbersee" an den Erträgen der Silbermine. So wohlhabend geworden, kehrt er in die Heimat zurück.
In "Der Ölprinz" kehrt er mit seinem Vetter Hobble-Frank allerdings noch einmal in den Wilden Westen zurück. (Diesmal kleidet er sich aus Verehrung für seinen Helden wie Winnetou.)
In der Erzählung "Der schwarze Mustang" wird er von Winnetou von einem schmerzhaften Leiden (als Folge eines Sturzes vom Pferd) geheilt.
Drolls Schicksal in den Bearbeitungen
In der bearbeiteten Ausgabe des Karl-May-Verlags wird Tante Droll in drei weiteren Bänden erwähnt.
In "Winnetous Erben" ("Winnetou IV") werden Angaben über das Schicksal verschiedener Westmänner gemacht. Über Droll heißt es dort:
- Die Tante Droll war schon wenige Tage nach den im "Ölprinz" geschilderten Abenteuern durch die Kugel eines Mörders, auf dessen Fährte ihn sein Spürsinn gebracht hatte, gefallen – Westmannslos!"
In den Bänden "Der Derwisch" sowie "Im Tal des Todes" (Teile von "Deutsche Herzen - Deutsche Helden") wird erwähnt, dass Droll von einem Verbrecher namens Hopkins aus dem Hinterhalt erschossen wurde. Er hatte diesen zusammen mit seinem Vetter Hobble-Frank, Dick Stone und Will Parker verfolgt.
im Hörspiel
Die Tante Droll wurde gesprochen von:
- Hans Schäffer
- Kurt Stephan
- Eberhard Cohrs
u.v.a.
Alle Sprecher der Tante Droll in einer Übersicht in der Hörspieldatenbank.
auf der Bühne
- Jochen Baumert in "Der Schatz im Silbersee" (2001 in Bad Segeberg), in "Halbblut" (1999 in Bad Segeberg) und in "Old Surehand" (2003 in Bad Segeberg)
- Ernst Bruckbauer in "Der Ölprinz" (1970 in Bad Segeberg)
- Eberhard Cohrs in "Der Schatz im Silbersee" (1981 in Bad Segeberg), in "Der Schatz im Silbersee" (1989 in Bad Segeberg) und in "Halbblut" (1986 in Bad Segeberg)
- Paul Christoph de Armas Petry in "Der Schatz im Silbersee" (2004 in Mörschied)
- Mathias Engel in "Der Schatz im Silbersee" (2009 in Bad Segeberg)
- Peter Fuchs in "Der Ölprinz" (1998 in Weitensfeld)
- Marcus Ganser in "Der Schatz im Silbersee" (1999 in Gföhl)
- Arthur Hell in "Der Ölprinz" (1961 in Bad Segeberg)
- Leo Hermann in "Der schwarze Mustang" (1977 in Bad Segeberg)
- Peter Hüttemeister in "Der Schatz im Silbersee" (1973 in Elspe)
- Herbert Kremer in "Halbblut" (1974 in Elspe)
- Christoph Alexander Schmidberger in "Der Schatz im Silbersee" (2014 in Burgrieden)
- Teddy Weinberger in "Winnetou II - Ribanna und Old Firehand" (1966 in Bad Segeberg)
- Andreas Wendel in "Halbblut" (1998 in Mörschied)
Sonstiges
Tante Droll und Hobble-Frank gehören zu den wenigen Westmännern, die tatsächlich einmal Old Firehand, Old Shatterhand und Winnetou miteinander aus feindlichen Indianerhänden befreien können – wenn sie nicht überhaupt die einzigen sind ...
In der Bearbeitung des Karl-May-Verlags entfiel der "echte" Nachname "Pampel".
In der "Schatz im Silbersee"-Hörspieladaption vom NWDR (1955) wird die eigentliche Geschichte in einer Rahmenhandlung von einem Nachkommen Drolls erzählt.
Literatur
- Thomas M. Scheerer: Karl May: "Der Schatz im Silbersee", insb. S. 288f. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1997. (Onlinefassung)
- Rudi Schweikert: Tante Droll in ihrer Bedeutungsvielfalt. In: "Ihr kennt meinen Namen, Sir?" Studien zur Namengebung bei Karl May. Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft Nr. 134/2006.
- Rudi Schweikert: Karl Mays Figuren des 'Dritten Geschlechts' - Überblick und Analyse. Eine Einführung in die Welt des Transgender bei Karl May. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 2016.
Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.