Eugène d'Alinge
Emil Eugen Carl d'Alinge (* 6. November 1819 in Schneeberg/Sachsen; † 13. Mai 1894 in Niederlößnitz) war Direktor der Strafanstalt Schloss Osterstein und ab 1858 sächsischer Regierungsrat.
Inhaltsverzeichnis
Leben[Bearbeiten]
1856 bereisten der sächsische Geheime Regierungsrat George von Zahn und d'Alinge im Auftrag des Ministeriums des Inneren eine Reihe deutscher und europäischer Strafanstalten, prüften die dortigen Bedingungen und Systeme, protokollierten die Erfahrungen der Direktoren und verschafften sich so einen durchaus repräsentativen Überblick über den Stand der Gefängnisreform und deren bisheriger Erfolge, den von Zahn in einem Bericht an das Ministerium, ergänzt durch Vorschläge für die weitere Gestaltung der Strafanstaltslandschaft in Sachsen, vorlegte. Ausgehend von diesen Vorschlägen erfolgte in den Jahren nach 1860 ein grundlegender Strukturwandel im Gefängniswesen, der eine stärkeren Differenzierung der Haftarten, die Einführung der Einzelhaft sowie die Trennung weiblicher und männlicher als auch jugendlicher und erwachsener Straftäter zur Folge hatte.
Eugène d'Alinge hatte zwei Kinder: Jean Eugene Nicolaus und Clotilde Constance (* 1851); letztere war die Mutter von Thea von Harbou.
im Hörspiel[Bearbeiten]
In der Vertonung des Orientzyklus (WDR, 2006) wird die Rolle des Gefängnisdirektors d'Alinge in der Rahmenhandlung von Dieter Montag gesprochen.
Werke[Bearbeiten]
- gemeinsam mit George von Zahn: Bericht über eine im Auftrage des Ministeriums des Inneren im Jahre 1856 in Begleitung des Strafanstaltsdirectors etc. d'Alinge bewirkten Bereisung auswärtiger Strafanstalten, Dresden 1857.
- Bessrung auf dem Wege der Individualisirung. Erfahrungen eines Praktikers über den Strafvollzug in der Gegenwart, 1865. (Onlinefassung)
- Die Gefängnisseinrichtungen für Untersuchungs- und kurzzeitige Strafgefangene betr. Antrag des Regierungsrahts d'Alinge in Zwickau. In: Blätter für Gefängnisskunde. Zweiter Bd., S. 164–184. Heidelberg 1867. (Onlinefassung)
- Vorarbeiten beim individualisirenden Strafvollzuge.
- Progressive Classification.
Literatur[Bearbeiten]
- Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz: Karl-May-Chronik I. Sonderband zu den Gesammelten Werken. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2005. ISBN 978-3-7802-0170-6
- Lars Hendrik Riemer (Hrsg.): Das Netzwerk der "Gefängnisfreunde" (1830-1872), 2005. (Briefwechsel)
Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.
Weblinks[Bearbeiten]
- Eintrag im Neuen allgemeinen deutschen Adels-Lexicon (google books).