Es wendet das Genie sich an's Genie (Gedicht)

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Es wendet das Genie sich an's Genie ist ein Gedicht von Karl May.

Text[Bearbeiten]

Es wendet das Genie sich an's Genie,
Verstehen sie sich, giebt's keinen Widerstand
Betretne Pfade wandeln wir ja nie,
Und nur das Selbst gilt hier im Geisterland.[1]

Textgeschichte[Bearbeiten]

Karl May verfasste dieses Gedicht am Morgen des 23. Januar 1903 beim Kaffee in seiner Radebeuler Villa "Shatterhand". Am Tag zuvor wurde das Scheidungsurteil von Karl und Emma May im Dresdner Landgericht öffentlich ausgehängt.[2]

Sonstiges[Bearbeiten]

Immanuel Kant bezeichnet in seiner Kritik der Urteilskraft das Genie als die Instanz, durch die die Natur der Kunst die Regeln vorschreibe. Für die Romantiker später war das Genie der natürliche Zustand des Menschen, der diesen Zustand bewahren oder zurückgewinnen sollte.

Im ausgehenden 19. Jahrhundert wurde von Psychiatern wie Cesare Lombroso die Theorie vertreten, Genie sei mit "Irrsinn" gleichzusetzen.

Welche Deutung May im Sinn hatte, ist aus dem kurzen Text nicht eindeutig herauszulesen.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz: Karl-May-Chronik III. Sonderband zu den Gesammelten Werken. Karl-May-Verlag BambergRadebeul 2005, S. 188. ISBN 978-3-7802-0170-6.
  2. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik III, S. 188.