Eduard Maria Oettinger

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Eduard Maria Oettinger (* 19. November 1808 in Breslau; † 26. Juni 1872 in Dresden) war ein deutscher Journalist und Schriftsteller.

Leben und Werk[Bearbeiten]

Biographisches[Bearbeiten]

Eduard Maria Oettinger stammte aus einer ehemals reichen jüdischen Familie. Seine Eltern waren aber durch das von Napoleon verursachte Kriegsgeschehen verarmt. Oettinger besuchte in Breslau das Maria-Magdalenen-Gymnasium, machte dort Abitur, musste aber ein begonnenes Studium aus finanziellen Gründen abbrechen.

In Wien, wo er den katholischen Glauben annahm, arbeitete er bei der Theater-Zeitung; danach ging er nach Berlin, wo er Mitglied der literarischen Gesellschaft "Tunnel über der Spree" wurde und 1829 die satirische Zeitschrift Eulenspiegel herausgab. Die Zeitschrift wurde bald verboten und Oettinger gab in München die Zeitschrift Das schwarze Gespenst heraus. Auch diese Zeitschrift wurde verboten und Oettinger wurde des Landes verwiesen.

Nach Aufenthalten in Frankreich, Belgien und den Niederlanden gründete er Zeitungen in Berlin (Figaro) und Hamburg (Argus), die ebenfalls verboten wurden. Er zog nach Leipzig und gab hier von 1842 bis 1849 die satirische Zeitschrift Charivari und von 1843 bis 1849 den Narren-Almanach heraus. Nach mehrjährigem Aufenthalt in Paris und Brüssel zog er 1860 nach Blasewitz.

Oettinger starb 1872 in Dresden. Sein Grab befindet sich auf dem Kirchhof der Loschwitzer Kirche.

Bibliographisches[Bearbeiten]

Oettinger veröffentlichte Gedichte, Erzählungen, Dramen und humoristische und historische Romane, auch ein sechsbändiges biographisches Lexikon der Weltgeschichte.

Von ihm stammt ein Roman über das Leben des berüchtigten Räuberhauptmanns Josef Schobri (Joska Sobri), dessen nur aus 60 Männern bestehende Bande am Balaton mit einem Aufgebot von 90.000 kaiserlichen Soldaten bekämpft wurde.

  • Liebesblicke. (Gedichte) 1831.
  • Schobri, Ungarns größter Bandit. 1843.
  • Der Graf von Saint-Germain. 1844, 1846.

Eduard Maria Oettinger und Karl May[Bearbeiten]

Erwähnungen in Karl Mays Werk[Bearbeiten]

Mein Lieb[Bearbeiten]

"Hier! Hier! Oder soll ich etwa singen?"
"Ja, singen Sie!" lachte Müller.
"Schön!" klang es ihm dumpf und hohl entgegen.
Aber dann erscholl es, wie aus einem Grabe heraus, aber bei jedem Schritte, den er that, deutlicher:
"Mein Lieb ist eine Alpnerin,
Gebürtig aus Tyrol.
Sie trägt, wenn ich nicht irrig bin,
Ein stattlich Camisol!"
"Halt! Aufhören!" gebot Müller. "Ich bin da!"
"Gott sei Dank!" antwortete es. (Die Liebe des Ulanen)[1]

Schobri, Ungarns größter Bandit[Bearbeiten]

"Unsicher? Giebt es hier Räuber? Vielleicht einen Rinaldo Rinaldini oder einen Josef Schobri?"
"Glücklicher Weise nicht." (Der verlorne Sohn)[2]

"Das klingt ganz so, als ob wir es hier mit einem neuen Räuberhauptmann Schobri zu thun hätten." (Der Weg zum Glück)[3]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Die Liebe des Ulanen. In: Karl Mays Werke, S. 18665 f. (vgl. KMW-II.13, S. 2074).
  2. Karl May: Der verlorne Sohn. In: Karl Mays Werke, S. 23286 (vgl. KMW-II.18, S. 2526).
  3. Karl May: Der Weg zum Glück. In: Karl Mays Werke, S. 32002 (vgl. KMW-II.28, S. 1463).

Weblinks[Bearbeiten]

  • Der vollständige Eintrag in der großen Wikipedia