Ssul

Aus Karl-May-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ssul
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Ardistan und Dschinnistan I
Ardistan und Dschinnistan II

Der Fluss Ssul (Frieden) fließt von seinem Urspung in Dschinnistan bis zur Mündung ins Meer in Ussulistan durch die Landschaft von Ardistan.

Ardistan und Dschinnistan I[Bearbeiten]

Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar reisen im Auftrag Marah Durimehs nach Ussulistan. Dort sehen sie das Mündungsgebiet des Flusses Ssul in einer Sumpflandschaft, in der das Volk der Ussul wohnt. Beim Zug nach Ardistan kommen sie in immer trockenere Gebiete, bis der Fluss vor der Landenge Chatar völlig versiegt. Doch treffen sie auf die Brunnenengel, die entlang des ehemaligen Flussverlaufes als Wasserspender in der Wüste vom Maha-Lama Abu Schalem einst angelegt wurden.

Nach der unblutig verlaufenen Schlacht bei Chatar ziehen sie weiter nach Ard.

Ardistan und Dschinnistan II[Bearbeiten]

In Ard erfahren die beiden Reisenden, dass der Fluss Ssul vor langer Zeit versiegte und erst nach Erfüllung bestimmter Gebote des Mir von Dschinnistan wieder Wasser führen wird. Vom Panther werden sie zusammen mit einigen Begleitern in die Stadt der Toten verschleppt. Als sie sich befreien können, sehen sie, dass das Wasser in den Ssul zuückzukehren beginnt.

Der Lauf des Flusses Ssul vom Wasserschloss bis nach Ussulistan
Wir hatten seine Öffnung nach dem Flusse hin gesehen, als wir bei unserer Ankunft da drüben von dem Berge herabgeritten waren. Als wir diese Öffnung nun erreichten, sahen wir, daß dort eine große, sehr große Überraschung auf uns gewartet hatte. Der Fluß zeigte nämlich Wasser; man denke sich! Wasser, Wasser, Wasser! Nach viel-, vielhundertjähriger Dürre und Trockenheit zum ersten Male Wasser! Und grad jetzt, wo wir anwesend waren! Es war zwar nicht viel, sondern nur hier eine Lache und da eine Lache, hier ein Teich und dort ein Teich, aber es begann doch schon, von Lache zu Lache, von Teich zu Teich zu rieseln, und der Boden, der Untergrund mußte also viel, viel mehr Feuchtigkeit besitzen, als die Sonnenwärme, die grad heut eine bedeutende war, zu verdunsten vermochte. Es gab bei diesem Anblick einen allgemeinen Jubel.[1]

Zusammen mit den Truppen Dschinnistans verfolgen sie den Panther und sein Heer bis zum Wasserschloss. Dort treffen sie Marah Durimeh, die die Schleusen des Flusses Ssul öffnen lässt, was Ardistan endlich wieder Frieden und Wohlstand bringen wird.

"Nun an das Rad! Du und der 'Mir von Ardistan!" Sie folgten dieser Aufforderung, der Schech schnell und bewußt, der 'Mir aber langsam, wie ein Träumender. "Es darf keine Speiche dieses Rades bewegt werden, ohne daß der 'Mir von Dschinnistan es gestattet," fuhr sie fort. "Weiß er von heut?" "Er weiß alles und billigt es," antwortete der Schech, und es klang, als ob er dabei lächle. [...] worauf sie, schnell wieder ernst, befahl: "So beginne Du! Der 'Mir von Ardistan aber helfe!" Die beiden gehorchten. Das Rad drehte sich, ganz leicht, ohne alles Geräusch, als ob es sich nur um etwas Kleines, Gewöhnliches handle.
"Komm, und sieh!" flüsterte Schakara mir zu. Sie nahm meine Hand und führte mich hinaus auf den Söller. Ich schaute hinab. Welch ein Wunder! Ganz unten, auf dem Grunde des Kessels, brachen jetzt plötzlich unter den Aquädukten schäumende Wasserwogen hervor, deren Masse sich vergrößerte, je weiter man hier oben am Rade drehte. Noch klangen die Glocken. Sie wurden aber von dem brausenden Jubel übertönt, der von allen Lippen der Bewohner von El Hadd erschallte.[2]

Beim Versuch, seine Gegner mit sich in den Tod zu reißen, wird der wahnsinnig gewordene Panther von den Wassermassen verschlungen. Der Fluss Ssul wird wieder in seiner ganzen Länge vom Wasser aus den Bergen Dschinnistans durchflossen.

Einige Monate hierauf ging das erste Schiff den Fluß hinab. Es hieß, wie bereits gesagt, >Marah Durimeh< und trug Marah Durimeh, Schakara, Halef, mich und einige neue, gute Bekannte aus El Hadd. Als wir an der oberen Brücke der >Stadt der Toten< anlegten, wurden wir von dem 'Mir von Ardistan, seiner Frau, dem Fürsten von Halihm und Merhameh empfangen.[3]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Der Mir von Dschinnistan. In: Deutscher Hausschatz 1908/09, 7. Kap., S. 271.
  2. Der Mir von Dschinnistan. 10. Kap., S. 319.
  3. Der Mir von Dschinnistan. 10. Kap., S. 322.