Der Weg zum Glück
Der Weg zum Glück - Höchst interessante Begebenheiten aus dem Leben und Wirken des Königs Ludwig II. von Baiern ist der letzte der fünf großen Fortsetzungsromane, die Karl May für den Verlag H. G. Münchmeyer schrieb.
Auf 2.616 Seiten in 108 Lieferungen bot er seinen Lesern von Juli 1886 bis August 1888 Spannung und amüsante Unterhaltung.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt[Bearbeiten]
Die Helden dieses Romans sind der bayerische König Ludwig II., dem Karl May hier ein großes und schönes Denkmal setzt, und ein schrulliges bayerisches Original, genannt Wurz'nsepp. Beide greifen in das Schicksal mehrerer Protagonisten des Romans ein und sorgen dafür, dass diese glücklich werden können. So wird die arme Sennerin Magdalena, das Patenkind des Wurz'nsepp, die von dem Wilderer Krikelanton ihrer neuen Laufbahn wegen sitzengelassen wird, eine gefeierte Opernsängerin und Gräfin von Senftenberg. Ihr erstes Konzert gehört zu den ergreifendsten Szenen, die Karl May geschrieben hat.
Mehrere unabhängig voneinander eingeführte Handlungsstränge verbinden sich im Laufe des Romans, der zum allergrößten Teil in einem geografisch recht knapp gefassten Gebiet zwischen Bayern, Österreich und Böhmen spielt.
Einen Großteil des Romans nehmen der Kampf gegen die Machenschaften der beiden Bösewichte "Peitschenmüller" und "Silberbauer" ein, die vor langer Zeit in der Walachei ein Fürstenpaar ermordet und ihr Kind entführt haben.
Karl May bemüht sich in diesem Roman mit einem selbstgebasteltem und äußerst fehlerhaften bayerischen "Dialekt" erfolgreich um Lokalkolorit. Die Geschichte endet mit dem Tod des bayerischen Märchenkönigs, während gleichzeitig auch der treue Wurz'nsepp an gebrochenem Herzen stirbt.
Handlungsstränge[Bearbeiten]
- Murenleni und Krikelanton werden "entdeckt" → ausführlicher Inhalt
- Handlung um den Peitschenmüller → ausführlicher Inhalt
- Handlung um den Silberbauern → ausführlicher Inhalt
- Aufklärung der Verbrechen von Friedrich von Alberg → ausführlicher Inhalt
- Handlung um den Keryhof → ausführlicher Inhalt
- Handlung um den "Samiel" → ausführlicher Inhalt
- Die Verbrechen des Salek / Zerschlagung des Mädchenhändlerrings → ausführlicher Inhalt
- Finale in Scheibenbad → ausführlicher Inhalt
Die einzelnen Episoden sind an sich unabhängig voneinander, werden aber durch hin und her wechselndes Personal und andere "Gastauftritte" miteinander verbunden, insbesondere der Fex als Opfer mit den beiden Müllern als gemeinsamen Tätern, Max mit Hohenwald sowie mit Eichenfeld und Steinegg, und der König wie auch der Wurzelsepp sind überall involviert.
Textgeschichte[Bearbeiten]
Für das neunte Kapitel (Der Samiel) verarbeitete Karl May seine 1878 erstmals veröffentlichte Erzählung Der "Samiel", die dabei stark an Umfang und Inhalt zunahm. Im Gegensatz zu den anderen Handlungssträngen, die von Anfang an alle mehr oder minder miteinander verwoben sind, bleibt diese Handlung völlig isoliert; die einzigen Verbindungen zum Rest des Romans sind die geographische Einbindung von Kapellendorf als Filialgemeinde, die von Oberdorf und Eichenfeld aus bedient wird, ein kurzer Besuch von Ludwig Held und die Personen Wurzelsepp, Medizinalrat und König sowie die Anwesenheit der Protagonisten beim finalen Ball.
Werk[Bearbeiten]
Fassungen[Bearbeiten]
- Manuskript (verschollen)
- Erstsatz
- Fischer-Ausgabe
Erstausgabe[Bearbeiten]
Die Erstaugabe erschien im Verlag H. G. Münchmeyer und umfasste 2.616 Seiten in 108 Lieferungen. Jeder Lieferung war eine Illustration beigegeben.
Fischer-Ausgabe[Bearbeiten]
Die von Paul Staberow bearbeitete Fassung erschien 1904 und umfasste vier Bände:
- Die Murenleni
- Der Wurz'nsepp
- Der Geldprotz
- Der Krikelanton
spätere Fassungen[Bearbeiten]
1929/30 erschien die Bearbeitung des Romans bereits in der Zeitschrift "Das Vaterhaus". Die Aufnahme in die Gesammelten Werke erfolgte jedoch erst ab 1958.
- Der Peitschenmüller (1958)
- Der Silberbauer (1959)
- Der Wurzelsepp (1960)
- Der Habicht (1967)
Ein Handlungsrest erschien 1996 in Das Rätsel von Miramare.
Sonstiges[Bearbeiten]
Der pseudo-bayrische Dialekt ist frei erfunden und a echt boarische Ohrwaschern könnte wohl tödlich beleidigt sein, wenn ihr dieser "Dialekt" als bayrisch zugemutet werden würde. Und doch gelingt es Karl May, mit - wenn man einmal von den üblen Wortmissbildungen absieht - nur wenigen Mitteln, tatsächlich Lokalkolorit zu erreichen.
Dramatisierungen[Bearbeiten]
Es gibt eine Bühnenfassung von Johannes Reitmeier mit dem Titel "Keryhof. Ein Bauerntheater nach Karl May" (in echter oberbayrischer Mundart), die 1992 und 1993 auf Burg Leuchtenberg und 2004 noch einmal auf der Naturbühne Neuhaus gespielt wurde. 2012 gab es nochmals zwei Inszenierungen: zum einen auf Burg Lichteneck, zum andern auf dem Jexhof.
siehe auch[Bearbeiten]
- Schauplätze des Romans.
Literatur[Bearbeiten]
- Christoph F. Lorenz: Karl Mays zeitgeschichtliche Kolportageromane. Europäische Hochschulschriften, Reihe I, Band 414. Verlag Peter D. Lang Frankfurt am Main/Bern 1981. ISBN 3-8204-7069-7.
- Klaus Hoffmann: Der Weg zum Glück. In: Gert Ueding (Hrsg.): Karl-May-Handbuch. Verlag Königshausen & Neumann Würzburg 2001, S. 335-341. ISBN 3-8260-1813-3
- Wolfgang Hermesmeier/Stefan Schmatz: Werbung für den Weg zum Glück. Unbekannte May-Abdrucke entdeckt (XXI). In: Karl May & Co. Nr. 136/2014.
Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.
Weblinks[Bearbeiten]
- Text auf den Seiten der KMG
- Eintrag über den Erstsatz in der Bücherdatenbank
- Eintrag über die Fischer-Ausgabe in der Bücherdatenbank
- Muhrenlenis Aufstieg vom Alpenjodler zum Hojotoho