Die Liebe des Ulanen

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Frühe und Kolportageromane

Waldroeschen HGM 188284.jpg



Personen & Handlungsorte
Die Liebe des Ulanen
Personen
Familie de Bas-Montagne
Familie von Goldberg
Familie von Hohenthal
Familie von Königsau
Familie de Rallion
Baron de Reillac
Familie Richemonte
Familie de Sainte-Marie
Fritz Schneeberg
weitere...
Handlungsorte

Thionville
Ortry (mit Schloss Ortry)
Paris
Meierhof Jeanette bei Roncourt
Schloss Malineau bei Étain
Berlin
Gut Breitenheim
Tharandt
Sahara
Aures-Gebirge
weitere...

Die Liebe des Ulanen ist der zweite von fünf großen Lieferungs- bzw. Kolportage-Romanen, die Karl May zu Beginn seiner schriftstellerischen Laufbahn für den Verlag H. G. Münchmeyer verfasste. Es handelt sich um einen packenden Fortsetzungsroman über den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, erschienen in 108 Lieferungen (etwa 1.285 Seiten) von September 1883 bis Oktober 1885 in der Zeitschrift Deutscher Wanderer.

Inhalt[Bearbeiten]

Kurz vor der Schlacht von Waterloo verliebt sich der preußische Offizier Hugo von Königsau in die Französin Margot Richemonte. Deren Stiefbruder Albin versucht die Verbindung zu verhindern und Königsau zu töten. Dies gelingt ihm nicht, doch Jahre später kann er die Familie ruinieren und Königsaus Sohn Gebhardt verschleppen. 1870 macht sich Königsaus Enkel Richard, verkleidet als buckeliger Erzieher, auf, um inkognito in Richemontes Schloss sowohl die tragischen Familiengeheimnisse zu klären, wie auch französischen Kriegsvorbereitungen gegen Deutschland auf die Spur zu kommen. Dabei verliebt er sich in Richemontes schöne "Enkelin" Marion.

Im ersten Teil spielt der preußische Generalfeldmarschall von Blücher, als kauziger Alter, eine bedeutende Rolle. Auch Napoleon hat einen kurzen, aber wenig rühmlichen Auftritt. Beim Krieg von 1871 stellt Karl May entgegen den heutigen Historikern Frankreich als Hauptschuldigen für den Ausbruch des Krieges dar.

Der Roman ist nicht chronologisch aufgebaut.

Daneben gibt es noch mehrere Handlungsstränge, deren Fäden in Berlin zusammenlaufen: Fritz Schneeberg, Wachtmeister im Regiment Richard von Königsaus und bis dahin ein Findelkind, erweist sich als Sohn eines Adeligen und Richards Vetter. Maler Schneffke deckt die familiäre Beziehung zwischen einem alten Eigenbrötler und zwei Schwestern auf und in Paris vereitelt Arthur von Hohenthal, ein Freund Richard von Königsaus und ebenfalls inkognito als Spion für Deutschland tätig, eine Entführung.

Gliederung (Erstsatz)[Bearbeiten]

  • 1. Kapitel. Zwei Gegner
  • 2. Kapitel. Ein Veteran
  • 3. Kapitel. Ein Zauberer
  • 4. Kapitel. Eine Kriegskasse
  • 5. Kapitel. Die letzte Liebe Napoleons
  • 6. Kapitel. Die Tochter des Kabylen
  • 7. Kapitel. Verarmt
  • 8. Kapitel. Ein Kundschafter
  • 9. Kapitel. Zum Kriege drängend
  • 10. Kapitel. Ulane und Zouave

Handlungsstränge[Bearbeiten]

1870

  • Schiffsreise auf der Mosel/Schiffsunglück
  • Ortry 1

1814/15

  • Paris
  • "Waterloo"

181621 (?)

  • Berlin

ca. 1822

  • Paris

ca. 1824/25

  • Algerien/Sahara

Werk[Bearbeiten]

Fassungen[Bearbeiten]

Deutscher Wanderer

Erstsatz[Bearbeiten]

Mays zweiter Kolportageroman war eigentlich keiner, denn er erschien in einer "normalen" Zeitschrift und tatsächlich unter Mays Namen. Pro Lieferung erhielt Karl May 50 Mark Honorar.

Die Erstausgabe wurde mit Illustrationen (eine zu jedem Heft) versehen.

Da May weder Korrekturabzüge erhielt noch solche anforderte, hatte er keine Gelegenheit, Originalmanuskript mit gedruckter Fassung zu vergleichen. Die später monierten "unsittlichen" Stellen können daher durchaus von dritter Hand hineingebracht worden sein.

Die Anzahl der Nachdrucke lässt sich nicht mehr feststellen.

Der Erstdruck enthält kurioserweise einen Einschub unter der Kapitelüberschrift "Ulane und Zouave": Der folgende Textteil gehört thematisch aber zum parallel laufenden May-Roman "Der verlorne Sohn".

Fischer-Ausgabe[Bearbeiten]

Cover des KMV-Reprints nach der Fischer-Buchausgabe
  1. Die Herren von Königsau
  2. Napoleons letzte Liebe
  3. Der Kapitän der Kaisergarde
  4. Der Spion von Ortry
  5. Durch Kampf zum Sieg

Paul Staberow hatte dafür im Auftrag Fischers den Text bearbeitet.

Nach einem gerichtlichen Vergleich durfte die Fischer-Ausgabe den Namen "Karl May" nicht mehr führen, da die Texte "durch Einschiebungen und Abänderungen von dritter Hand eine derartige Veränderung erlitten haben, dass sie in ihrer jetzigen Form nicht mehr als von Herrn May verfasst gelten können."

Ausgabe im Karl-May-Verlag[Bearbeiten]

Nach Übernahme der Rechte durch den Karl-May-Verlag in Radebeul wurde der Roman gründlich auseinandergepflückt und neu zusammengesetzt. Einzelne Teile wurden dabei völlig neu geschrieben und andere fielen vollständig weg. Darüber hinaus wurde die auf mehreren Zeitebenen spielende Handlung chronologisch geordnet. Ab 1930 erschien der Roman innerhalb der Gesammelten Werke in vier Bänden.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

  • Text auf den Seiten der Karl-May-Gesellschaft.
  • Eintrag über den Erstsatz in der Bücherdatenbank.
  • Eintrag über die Fischer-Ausgabe in der Bücherdatenbank.