Carl Hermann Schmidt

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Carl Hermann Schmidt (* 19. Februar 1826 in Johanngeorgenstadt; † 26. Dezember 1901 in Burgstädt) war ab 1854 Pfarrer an St. Trinitatis in Ernstthal und somit Nachfolger von Carl Traugott Schmidt.

Leben[Bearbeiten]

Seine ersten Unterweisungen empfing Schmidt in der Johanngeorgenstädter Stadtschule und in Privatstunden. Von 1839 bis 1845 besuchte er die Fürstenschule zu Grimma, worauf er in Leipzig u. a. bei Adolf Harleß Theologie studierte. Ostern 1849 absolvierte Schmidt das Examen candidatura et licentia concionandi und wurde Hauslehrer in Leipzig.

Anfang April 1853 kam er nach Ernstthal, zunächst als Rektor und erster Knabenlehrer; ab Mitte 1854 dann als Pfarrer. Sein Nachfolger als Rektor wurde Julius Eduard Fickelscherer. Im Juni 1865 wurde Schmidt Schlossprediger in Netzschkau, 1868 Oberpfarrer in Burgstädt, wo er bis zu seiner Emeritierung am 1. Oktober 1896 blieb.

Theologie[Bearbeiten]

Als Harleß-Schüler war er ein "rechtgläubiger", der nachaufklärerischen Erweckung verbundener Christ: ein orthodoxer Lutheraner von der strengen Richtung.

Zu derselben Zeit öffnete mir auch der Herr Pastor seine Bibliothek. Er war ganz und gar nicht Philosoph, sondern nur und nur und nur Theolog, weiter nichts. [...] der mir zunächst alle seine Traktätchen zu lesen gab und hierzu dann allerlei Erweckungs-, Erbauungs- und Jugendschriften von Redenbacher und andern guten Menschen fügte. (Karl May: Mein Leben und Streben)

Carl Hermann Schmidt und Karl May[Bearbeiten]

Schmidt unterstützte das Anliegen seines Schützlings Karl May, die in Waldenburg abgebrochene Ausbildung am Lehrerseminar Plauen fortzusetzen, obwohl dies in den Schullehrerseminars-Regularien des Königreichs Sachsens ausdrücklich nicht vorgesehen war. Nach erfolgreichem Abschluss bat er um die Schaffung einer neuen Hilfslehrerstelle für Karl May in Ernstthal, was von Gotthilf Ferdinand Döhner auch zugesagt wurde. Diese trat May dann aber nicht an, wahrscheinlich weil er vor der Zusage schon eine Lehrerstelle bei der Fabrikschule von Carl Friedrich Solbrig angenommen hatte.[1]

Sonstiges[Bearbeiten]

In der Rahmenhandlung zu der WDR-Produktion Orientzyklus wird die Figur des Carl Hermann Schmidt von Ernst August Schepmann gesprochen.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Andreas Graf: Lektüre und Onanie. Das Beispiel des jungen Karl May, sein Aufenthalt auf dem Seminar in Plauen (1860/61) – und die Früchte der Phantasie. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1998, S. 131.

Literatur[Bearbeiten]