Thomas Koziol
Thomas Koziol (* 15. Juli 1970) ist ein österreichischer Schauspieler, Stuntman, Regisseur, Produzent und langjähriger Winnetou-Darsteller. Er gehört zusammen mit seinem Vater Heinrich Hubertus Koziol und weiteren Darstellern wie Peter Görlach zu den Pionieren der Karl-May-Festspiele in Gföhl (Waldviertel/Österreich). Von 1994 bis 2006, von 2008 bis 2013 und erneut 2017 war bzw. ist er bei verschiedenen Veranstaltungen auf die Winnetou-Rolle abonniert. Gelernt hat er u.a. beim Cascadeur Mario Luraschi.
Koziols Karl-May-Stationen:
- Gföhl: Von 1988 (Gründung der Karl-May-Festspiele) bis 1993 spielte er in Gföhl den kriegerischen Indianer-Gegenpart zu Winnetou, 1994 stand er erstmals als Winnetou auf der Bühne im Gföhlerwald.
- Wien: Als sein Vater Heinrich H. Koziol versuchte, die in Gföhl entwickelten Festspiele mit einem Karl-May-Festival in der Stadthalle Wien zu professionalisieren, trat Thomas Koziol an der Seite von "Old Shatterhand" Raimund Harmstorf erneut als Winnetou auf. Die aufwendig angelegte Produktion Ende 1994 endete allerdings in einer Pleite.
- Weitensfeld: Nach der Pleite in Wien kehrten die Koziols nicht nach Gföhl zurück, sondern bauten eine neue Karl-May-Bühne im Gurktal (Kärnten) mit auf. Die Idee, in Weitensfeld Karl-May-Festspiele zu veranstalten, geht indess zurück auf den Schauspieler Charles Elkins, der 1977 in Bad Segeberg den Old Shatterhand verkörpert hatte. In Weitensfeld spielte Koziol jun. von 1995 bis einschließlich 1999 den Winnetou.
- Winzendorf: Koziols vierte Karl-May-Station nach Gföhl, Wien und Weitensfeld war die dritte österreichische Karl-May-Bühne in Winzendorf (Niederösterreich). Dort wirkte Thomas Koziol von 2000 bis einschließlich 2006 nicht nur als Winnetou-Darsteller, sondern auch als Regisseur sowie zuletzt auch als Produzent und Textbuchautor mit. Nach einem Streit mit der Gemeinde Winzendorf beendete Koziol nach der Spielzeit 2006 seine Tätigkeit an der dortigen Bühne.
- Weitensfeld: 2008 übernahm Koziol dort noch einmal die Rolle des Winnetou in "Der Ölprinz" unter der Regie von Jean-Jacques Pascal. Nachdem die Betreibergesellschaft im Frühjahr 2009 Konkurs anmelden musste, übernahm Koziol den Spielbetrieb; seitdem war er Vorsitzender des Kultur- und Theaterverein Weitensfeld, Produktionsleiter, Buchautor, Regisseur und Winnetou-Darsteller. Später gab er Darlehen, verzichtete schließlich auf sie und musste 2014 trotzdem das Ende des Spielbetriebes bekannt geben. Seine letzte Spielzeit in Weitensfeld war im Jahr zuvor ("Im Tal des Todes").
- Gföhl: 2017 kehrte Thomas Koziol an den Ausgangspunkt seiner Bühnenkarriere zurück. Er erhielt den Auftrag für das Best-of-Stück "Winnetou und Old Shatterhand" anlässlich des 30.Jubiläums der Bühne.
Weitere Arbeiten[Bearbeiten]
Thomas Koziol hat in diversen Theaterstücken mitgespielt; dazu kommen einige Fernseh- und Filmauftritte, Arbeiten für Pferde-Veranstaltungen und Reit- und Kampflehre für Schauspieler. Als Theaterregisseur inszenierte er u.a. für die Freilichtbühne Winzendorf "Die glorreichen Sieben" (2005) und für die Burg Lockenhaus "Dracula" (ab 2015). Für die Freilichtspiele Seelbach spielte Koziol 2018 in "Zorro" (u.a. mit Rudi Larsen) die Titelrolle.
Literatur[Bearbeiten]
- Heinrich Hubertus Koziol: Karl May auf der Bühne: Österreichische Erfahrungen in Gföhl. In: Wilhelm Brauneder: Karl May und Österreich. Realität – Fiktion – Rezeption. Bildung und Trivialliteratur. Hansa-Verlag Husum 1996, S. 210–220.
- Nicolas Finke: In den Jagdgründen der Alpenrepublik, Interview mit Thomas Koziol. In: Karl May & Co. Nr. 107/Februar 2007, S. 10–17.
- Nicolas Finke: Er ist wieder da. Thomas Koziols Comeback als Winnetou in Gföhl. On: Karl May & Co. Nr. 147/März 2017.
- Barbara Drucker / Nicolas Finke: "Ich brauche die Bühne nicht für mein Seelenheil". Gespräch mit Thomas Koziol. In: Karl May & Co. Nr. 150, 2017.