Peter Henisch
Peter Henisch (* 27. August 1943) ist ein österreichischer Schriftsteller und Journalist, Mitbegründer, Liedtexter und Sänger der Gruppe "Wiener Fleisch und Blut" (1975) sowie Mitbegründer der Gruppe und der Zeitschrift "Wespennest". Seit 1971 lebt er als freier Schriftsteller in Wien, Niederösterreich und der Toskana. Seit 1972 war er Literaturredakteur der Zeitschrift des Theaters der Jugend NEUE WEGE. Von 1970 bis 1973 war er Mitglied des "Arbeitskreises österreichischer Literaturproduzenten".
Seine ersten schriftstellerischen Gehversuche machte Peter Henisch nach seiner Matura während eines Volontariats bei der Wiener Arbeiter Zeitung. Im darauffolgenden Studium belegte er Fächer aus unterschiedlichsten Fächern, Germanistik, Philosophie, Geschichte sowie Philosophie. Seine Dissertation über Ernst Bloch blieb allerdings unvollendet. Ans Licht der literarischen Öffentlichkeit trat er erstmals 1971 mit Hamlet bleibt. Seit 1975 lebt er als (in seinen eigenen Worten) "freischwebender Schriftsteller" in Wien und wurde seither mit zahlreichen Literaturpreisen bedacht. Sein im selben Jahr erschienener Roman Die kleine Figur meines Vaters, in dem er sich mit der Vergangenheit seines Vaters als offizieller Kriegsfotograf während des Nationalsozialismus auseinandersetzte, wurde zu einem richtiggehenden Kultbuch, das zweimal in überarbeiteter Form neu aufgelegt wurde, zuletzt im Jahr 2003. In musikalischer Hinsicht ist Henisch ebenfalls bis heute produktiv; er arbeitet unter anderem mit den Musikern Woody Schabata und Hans Zinkl zusammen, eine Kollaboration, aus der z.B. das 2001 erschienene "Black Peter's Songbook" mit CD entstand.
Peter Henisch und Karl May
Der Text Vom Wunsch, Indianer zu werden. Wie Franz Kafka Karl May traf und trotzdem nicht in Amerika landete. erschien 1994.
Die Erzählung geht auf einen kurzen Text von Franz Kafka aus dem Jahr 1913 (Wunsch, Indianer zu werden) zurück. Henisch spekuliert nun, was wäre, wenn der junge Kafka auf seiner Reise nach Amerika Karl May getroffen hätte. In seinem Text trifft Kafka 1908 auf "Mr. und Mrs. Burton" und philosophiert mit ihnen über Literatur.
Am 21. Februar und 21. März 1999 wurde die Erzählung in Form eines Drei-Personen-Stückes (May, Klara und Kafka) unter dem Titel "Einmal Amerika und zurück" vom Jungen Theater Augsburg auf die Bühne gebracht.
Literatur
- Dieter Sudhoff (Hrsg.): Peter Henisch. In: Die blaue Schlange. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2004.
- Claus Roxin: Jagdhiebe auf die Realität. Wie Franz Kafka einmal Karl May traf - und trotzdem nicht in Amerika landete. In: Die Welt vom 30. Juli 1994. [Nachdruck in KMG-Nachrichten Nr. 102/1994.]
Weblinks
- Eigene Homepage.
- Splittervorlass zu Morrisons Versteck sowie zwei Teilvorlässe von Peter Henisch im Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek.
- Mutmaßungen über May im Wiener Standard vom 2. März 2012.
- Eintrag in der Sekundärliteratur-Bibliographie bei der KMG