Der blaurote Methusalem
| ||||||
|
Die dritte Jugenderzählung Karl Mays wurde erstmals Oktober 1888 bis September 1889 unter dem Titel "Kong-Kheou, das Ehrenwort" in der Zeitschrift "Der Gute Kamerad" veröffentlicht. 1892 wurde der Text dann - bearbeitet - unter dem Titel "Der blaurote Methusalem" als Buchausgabe der "Union Deutsche Verlagsgesellschaft" veröffentlicht.
Beide Fassungen (Zeitschriften- und Buchausgabe) sind im Buchhandel erhältlich.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt[Bearbeiten]
Der "ewige Verbindungsstudent" Fritz Degenfeld ("Methusalem" ist sein Rufname, das 'blaurot' bezieht sich auf die Farbe seiner Nase) unternimmt mit dem jungen Richard Stein eine abenteuerliche Reise nach und durch China, um dessen kranken Onkel und die verschollene Familie des nach Deutschland emigrierten chinesischen Teehändlers Ye-Kin-Li samt Familienschatz zu suchen. Begleitet werden sie von Degenfelds Faktotum Gottfried von Bouillon und einem riesigen Neufundländer, der immer Degenfelds Bierglas in der Schnauze trägt. Auf der Reise schließen sich ihnen in Hongkong auch der dicke Holländer Mijnheer Willem van Aardappelenbosch und der Kapitän Heimdall Turnerstick an, der behauptet, er könne perfekt chinesisch sprechen, indem er an alle Worte einfach die Endungen -eng, -ing, -ong, -ung anhängt und sich wundert, dass er nicht verstanden wird. Nach vielerlei Abenteuern (Piratenüberfall, Aufdeckung eines Tempelraubes und mehr) wendet sich alles zum Guten und der Blaurote Methusalem hält zusammen mit seinen Freunden, dem inzwischen gesundeten Onkel, der verschollenen Familie des Teehändlers und deren Schatz triumphalen Einzug in die Heimatstadt.
Fassungen[Bearbeiten]
- Manuskript
- Kong-kheou, das Ehrenwort (Zeitschriftenfassung)
- Der blau-rote Methusalem (Buchausgabe)
Besonderes zur Textgeschichte[Bearbeiten]
Die Erzählung "Kong-Kheou, das Ehrenwort" wurde September 1887 direkt nach "Der Sohn des Bärenjägers" begonnen (und angekündigt), aber von May nach 100 Seiten zugunsten von "Der Geist des Llano estakado" unterbrochen.
Die jeder Folge vorangesetzten Zeichen sind die Klassenhäupter (Radikale) 55 (rechts) und 30 (links), die es als selbständige Zeichen in der chinesischen Schrift nicht gibt, denn sie können nur einen Teil von Schriftzeichen bilden. Die Übersetzung "Kong-Kheou" (Zeichen von rechts nach links) mit "das Ehrenwort" ist eine Erfindung Karl Mays.
Am 27. Februar 1898 berichtete Karl May interessierten Lesern in Wien folgendes über das Werk:
- Weshalb Karl May in seinem Werke „Der blaurothe Methusalem“ persönlich nicht figuriert, darüber wusste er seinem nimmermüden Interviewer Folgendes zu sagen: Sein Verleger hatte ihn gebeten, für einen jugendlichen Leserkreis etwas zu schaffen. So war das vorerwähnte Werk entstanden, das aus seinen verschiedensten Erlebnissen zusammengetragen ist. Dessen unbeschadet sind einzelne Gestalten vollständig nach der Natur gezeichnet.[1]
Verfilmungen[Bearbeiten]
Der Roman sollte bereits zweimal verfilmt werden, beide Versuche scheiterten jedoch.
Den ersten Verfilmungsversuch unternahm 1939 die Bavaria Filmkunst GmbH, nach einem ebenfalls gescheiterten Versuch, den Roman Winnetou 1. Teil von Luis Trenker verfilmen zu lassen.
1964, in der Hochzeit der Karl-May-Filme, wurde dann für die CCC-Filmproduktion des Produzenten Artur Brauner ein Drehbuch fertiggestellt. Gedreht werden sollte in den übriggebliebenen Kulissen der Großproduktion "Im Reich des Kublai Khan". Für die Titelrolle waren u.a. O. W. Fischer, Fernandel, Joachim Fuchsberger, Heinz Rühmann und viele andere im Gespräch. Die Kalkulation für den Film belief sich auf über 1,7 Millionen DM. Nach verschiedenen Überarbeitungen des enttäuschenden Drehbuches warf CCC-Chef Brauner Ende 1964 frustriert das Handtuch, obwohl der Nora-Filmverleih den Film in seinem Verleihprogramm sogar schon angekündigt hatte. Kein anderes Karl-May-Filmprojekt ist so kurz vor der Durchführung abgebrochen worden.
Siehe auch:
Vertonungen[Bearbeiten]
- "Der blaurote Methusalem", Radiohörspiel des SDR von 1965
- "Der blaurote Methusalem" von Karussell
- "Der blaurote Methusalem" von Maritim
Sonstiges[Bearbeiten]
In der Bearbeitung des KMV wurde aus "Heimdall Turnerstick" der sehr verwandte Kapitän "Frick Turnerstick".
Anmerkungen[Bearbeiten]
- ↑ Jenny Florstedt: Ein Tag in Wien. 27. Februar 1898. In: Karl-May-Haus Information Nummer 32, S. 68
Literatur[Bearbeiten]
- Erwin Koppen/Bernhard Kosciuszko: Der blau-rote Methusalem. In: Gert Ueding (Hrsg.): Karl-May-Handbuch. Verlag Königshausen & Neumann Würzburg 2001, S. 275-279. ISBN 3-8260-1813-3
Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.
Weblinks[Bearbeiten]
- Der Originaltext online auf den Seiten der Karl-May-Gesellschaft.
- Die Ausgaben von "Der blaurote Methusalem und "Kong-Kheou, das Ehrenwort" nach 1963 in der Bücherdatenbank.
- Weitere Angaben zu früheren Ausgaben finden Sie in den bereits erschienenen Bibliografien.