Prärie
Unter Prärie (franz. prairie, soviel wie Wiese) versteht man die nordamerikanische Ausprägung der Steppe, einer Vegetationszone im Mittleren Westen der USA und Kanada. Sie bildet die östliche Randzone der Plains. Oft werden die beiden Begriffe im deutschen Sprachraum synonym verwendet.
Die begrenzte Vegetation (Baumarmut, wenig dichte Gras- und Strauchlandschaft) geht auf die kontinentale Lage und den Regenschatten der Rocky Mountains und die damit verbundenen ariden Klimabedingungen (Wassermangel) zurück.
Pflanzen- und Tierwelt[Bearbeiten]
Die ursprüngliche Prärie war vorwiegend mit Präriegras bedeckt, das aus einer Mischung von über 50 verschiedenen Grasarten bestehen konnte (u.a. Büffelgras, Grammagras und auch der Steppenläufer). Bei genügendem Niederschlag kommen in diesem Grasland über 200 verschiedene Wildblumenarten zum Blühen wie z.B. der Rittersporn, auch findet man wilden Mais sowie Büsche und Bäume wie Burr-Eichen, Pondarosa Kiefern, Bleistiftzedern und Rocky Mountain Wacholder, sogar Yucca und Kakteen. An den Flüssen gedeihen Baumwollpappeln, Amerikanische Weißulmen und Eschenahorne ebenso wie verschiedene Gebüsche und Sträucher.
Die Tierwelt der Prärie war vielfältig: Bisons, Gabelböcke, Dickhornschafe, Weißwedel- und Maultierhirsche, Kojoten, Waschbären, Stachelschweine, Stinktiere, Hasen, Streifen- und Erdhörnchen und die diesen verwandten, erdbewohnenden Schwarzschwanz-Präriehunde sowie die sehr seltenen und scheuen Berglöwen und Rotluchse findet man in der Prärie. Auch die Vogelwelt ist mit 200 Arten vertreten. Häufig zu sehen sind die singfreudigen Westlichen Wiesenstärlinge, ferner Elstern, Kornweihen, Schwalben und Sperlinge aller Art. Mitunter kreisen Truthahngeier. Auch gibt es etwa 25 Reptilien- und Amphibienarten wie z.B. die Prärieklapperschlange und die rot und gelb gezeichnete Schildkröte.
Millionen von Bisons lebten und leben auf den endlosen Wiesen der Prärie.
Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatten die Weißen den Bison gezielt praktisch ausgerottet; dadurch waren die Indianer in ihrer herkömmlichen Kulturform als Prärie-Indianer ebenfalls zum Aussterben verurteilt.
Fast alle vorgenannten Pflanzen und Tiere waren und sind nicht überall in der Prärie zu finden. In einer reinen Grasprärie (Rolling Prärie) ist die Flora und Fauna eine andere als an den Flussufern, in der wüstenähnlichen Steppe oder in den mehr bewaldeten Gebieten. Dazu kommt heute die Einschränkung des Lebensraumes durch den Menschen.
bei Karl May[Bearbeiten]
Die Prärie/Prairie ist bei Karl May ein beliebtes Motiv.
- Sodann erreichte man die offene Prairie, welche, von gelbblühendem Helianthus bedeckt, sich wie ein prachtvoller Teppich nach allen Seiten hin erstreckte und in einer weiten, unendlichen Ebene sich gegen den graugefärbten Horizont verlief. (Karl May in "Auf der See gefangen")
Fast alle Indianergeschichten Mays spielen irgendwann einmal auf oder in der Prärie, auch in den Orient-Erzählungen wird sie oft genannt, meist im Vergleich zu anderen Landschaftsformen.
Weblinks[Bearbeiten]
- Der vollständige Eintrag in der großen Wikipedia.