Inn-nu-woh, der Indianerhäuptling
Handelnde Personen in Inn-nu-woh, der Indianerhäuptling |
Fred Forster (hier noch vornamenslos) |
Handlungsorte |
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Aus der Mappe eines Vielgereisten von Karl May. Nr. 1. Inn-nu-woh, der Indianerhäuptling ist die früheste bekannte Indianer-Erzählung Karl Mays.
Inhaltsverzeichnis
Textgeschichte[Bearbeiten]
Die Erzählung wurde im September 1875 in der ersten Nummer der Zeitschrift Deutsches Familienblatt abgedruckt.[1]
Unter dem Titel Aus der Mappe eines Vielgereisten. Von Carl May. Inn-nu-woh, der Indianerhäuptling erschien der Text im Dezember 1877 im Neuen Unterhaltungs-Blatt.[2]
1885 wurde der Text unter dem Titel Aus der Mappe eines Vielgereisten von Karl May. Inn-nu-woh, der Indianerhäuptling im Kalender Neuer deutscher Reichsbote veröffentlicht.[3]
Im Jahre 1900 erschien die Erzählung im Novellenschatz zur Allgemeinen Unterhaltungs-Bibliothek unter dem Titel Inn-nu-woh. Aus der Mappe eines Vielgereisten von Karl May.[4]
Im von Adalbert Fischer herausgegebenen Sammelband Humoresken und Erzählungen (1902, Nachauflagen 1906 und 1908) war diese Geschichte ebenfalls enthalten.[5]
Seit 1967 findet sich Inn-nu-woh, der Indianerhäuptling im Rahmen der Gesammelten Werke in modernisierter, nahezu unbearbeiteter Form im Band 71 Old Firehand wieder.
In der Reihe Karl May Taschenbücher erschien erstmals 1971 eine Lizenzausgabe des 71. Bandes.
1975 veröffentlichte die Karl-May-Gesellschaft als Privatdruck den Band Deutsches Familienblatt in der Reihe Erstdrucke Karl Mays in Faksimile-Ausgaben, in dem auch ein Reprint der Erstveröffentlichung enthalten war.
1978 erschien im Manfred Pawlak Verlag Herrsching der Sammelband Im fernen Westen als gebundene Ausgabe. Darin ist Inn-nu-woh, der Indianerhäuptling in modernisierter Fassung enthalten.
Der Pawlak-Band wurde 1983 als Taschenbuch neu aufgelegt und eine satzgleiche Lizenzausgabe davon 1992 im Leipziger Kommissions- und Großbuchhandel.
Im Reprint der Karl-May-Gesellschaft Fürst und Junker, der 1990 erschien, enthielt neben dem Roman Friedrich Axmanns auch May-Beiträge aus dem 1. Jahrgang des Deutsche Familienblatts, darunter auch diese Erzählung.
Im Sammelband Ein wohlgemeintes Wort des Gauke-Verlags (1994) findet sich ein Reprint der Fassung aus dem Neuen deutschen Reichsboten.
In den 1990er Jahren veröffentlichte der Weltbild Verlag in der Reihe Weltbild Sammler-Edition den Sammelband Die Fastnachtsnarren und andere Erzählungen 1, der u. a. Inn-nu-woh, der Indianerhäuptling in modernisierter Form beinhaltet.
2003 wurde der Erstdruck im Reprint-Band Old Firehand der Karl-May-Gesellschaft wiederveröffentlicht.
Bei BOD Norderstedt erschien 2008 der Sammelband Winnetou und Old Shatterhand, bearbeitet und herausgegeben von Hans-Peter Oswald. Unter der Überschrift Winnetou, der Indianerhäuptling ist darin die Erzählung Inn-nu-woh, der Indianerhäuptling enthalten. In der Bücherdatenbank heißt es dazu:
- Der Text wurde unter Veränderung des Namens der Titelfigur offensichtlich von der May-Werke-CD gemoppst.[6]
Inhalt[Bearbeiten]
New Orleans: An der Anlegestelle des Mississippi-Dampfers wird der Ich-Erzähler, der die Stadt wegen des drohenden Gelben Fiebers verlassen will, vom schwarzen Diener des Hotels auf einen Indianer aufmerksam gemacht. Es handelt sich um Inn-nu-woh, einen Häuptling der Sioux, der soeben von Verhandlungen mit dem "Weißen Vater" (US-Präsident) aus dem Osten in den Wilden Westen zurückkehrt. Inn-nu-woh wird als älterer, breit gebauter Mann beschrieben, ein guter Schwimmer.
Es stellt sich heraus, dass beide auf demselben Dampfer reisen. Mit ihnen reist auch Fred Forster, der Besitzer einer Menagerie mit seinen Tieren. Darunter befindet sich ein bengalisches Königstigerweibchen. Bei einer riskanten Vorführung – um einer Wette willen – tötet der Tiger den Besitzer der Menagerie und erlangt so seine Freiheit. Die Tochter eines Yankees, der zuvor den Indianer schon zweimal tödlich beleidigt hatte, steht in akuter Gefahr, aufgefressen zu werden. Inn-nu-woh rettet sie, indem er mit ihr zusammen in den Fluss springt.
Den Dank des Vaters weist der Indianer stolz zurück und verschwindet mit Stammesgenossen auf einem Kanu.
Hörbuch[Bearbeiten]
Eine kostenlose Hörbuchfassung dieses Textes wurde 2010 bei LibriVox veröffentlicht.
Sonstiges[Bearbeiten]
- Karl May hat diese Erzählung später umgearbeitet, sie ist 1878 unter dem Titel Winnetou. Eine Reiseerinnerung veröffentlicht worden.
- Die Hauptmotive der Erzählung wurden um 1890 von May für die Jugenderzählung Der Schatz im Silbersee verwendet.
- Willi Olbrich vermutet, dass es sich bei dem Text um die (unbekannte) Indianergeschichte handelt, die Karl May als 16-jähriger, also vermutlich 1858, an die Zeitschrift Die Gartenlaube schickte und die dort nicht veröffentlicht wurde.[7]
Anmerkungen[Bearbeiten]
- ↑ Plaul/Klußmeier, S. 20, Nr. 6.
- ↑ Plaul/Klußmeier, S. 35, Nr. 47.
- ↑ Richter/Wehnert, S. 23 f.
- ↑ Plaul/Klußmeier, S. 242, Nr. 326.
- ↑ Plaul/Klußmeier, S. 259 f., Nr. 350; S. 289–291, Nr. 397; S. 319f., Nr. 446.
- ↑ Eintrag zum Band. Mit May-Werke-CD ist die CD-ROM Karl Mays Werke gemeint.
- ↑ Olbrich, Mays erste Indianererzählung, S. 13 f.
Literatur[Bearbeiten]
- Hainer Plaul: Illustrierte Karl May Bibliographie. Unter Mitwirkung von Gerhard Klußmeier. Edition Leipzig 1988. ISBN 3-361-00145-5 (bzw.) K. G. Saur München–London–New York–Paris 1989. ISBN 3-598-07258-9
- Peter Richter/Jürgen Wehnert: Einleitung. In: Karl May: Ein wohlgemeintes Wort. Frühe Texte aus dem "Neuen deutschen Reichsboten" 1872–1886. Veröffentlichungen aus dem Karl-May-Archiv Band 2. Gauke Verlag Lütjenburg 1994, S. 5–28, insb. S. 23 f. ISBN 3-87998-631-2
- Joachim Biermann: Inn-nu-woh, der Indianerhäuptling. In: Gert Ueding (Hrsg.): Karl-May-Handbuch. Verlag Königshausen & Neumann GmbH Würzburg 2001, S. 397-399. ISBN 3-8260-1813-3
- Hartmut Kühne: Die May-Erzählungen im "Deutschen Familienblatt". In: Karl May: Old Firehand. Seltene Originaltexte Band 3. Reprint der Karl-May-Gesellschaft 2003, S. 9–27, insb. S. 11 f. (Onlinefassung)
- Joachim Biermann/Wilhelm Vinzenz: Anmerkungen zu Inn-nu-woh und New Orleans. In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 150/2006. (Onlinefassung)
- Joachim Biermann: Nachtrag zu einer möglichen Quelle von "Inn-nu-woh". In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 151/2007. (Onlinefassung)
- Willi Olbrich: Mays erste Indianererzählung. In: Wiener Karl-May-Brief Heft 3/2010.
- Jürgen Brake: Karl May, die Sioux und die Gartenlaube. Annäherungen an eine schwierige Dreiecksbeziehung (I). In: Wiener Karl-May-Brief Heft 3-4/2018
Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.
Weblinks[Bearbeiten]
- Der Originaltext nach Deutsches Familienblatt online auf den Seiten der Karl-May-Gesellschaft.
- Der Originaltext nach Humoresken und Erzählungen online auf den Seiten der Karl-May-Gesellschaft.
- Der Eintrag in der Bücherdatenbank.
- Das Hörbuch bei LibriVox.