Mustang
Mustang heißen die wild lebenden Pferde Amerikas, sie sind seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Im strengen Sinne sind sie keine Wildpferde; sie stammen von den spanischen Pferden ab, die von den Conquistadores, den spanischen Eroberern, nach Amerika gebracht wurden. Einige dieser Pferde liefen davon oder wurden freigelassen und verwilderten. Der Name "Mustang" leitet sich aus dem spanischen Wort "mesteño" ab, das ein "herrenloses Tier" bezeichnet.
Einige dieser Pferde konnten von den ansässigen Indianern gefangen und gezähmt werden. Das indigen-amerikanische Pferd war schon lange ausgestorben - nun entwickelte sich dank dieser "neuen" Pferde auch eine neue nomadische Kultur: die Prärie-Indianer (auch Plains-Indianer), die in Tipis auf den weiten Ebenen Nordamerikas lebten. Zu ihnen zählten unter anderem die Sioux, Cheyenne, Absarokee, Kiowa, Comanchen und Blackfoot. Europäer denken im Allgemeinen zuerst an diese berittenen Prärienomaden, wenn das Wort "Indianer" fällt.
Um 1900 hatte die Zahl der Mustangs dermaßen stark zugenommen, dass sie eine Bedrohung für das Weideland von Nutztieren darstellten. Daraufhin wurden sie nach einem willkürlichen System getötet und zu Hunde- und Katzenfutter verarbeitet, oder sie landeten auf der Speisekarte des Menschen. Das weit verbreitete, wahllose Abschlachten führte zu einer starken Dezimierung der Mustangs; erst 1971 traten Bestimmungen in Kraft, die diesem Treiben ein Ende bereiteten. Seither sind allerdings Streitereien zwischen Tierschützern einerseits und Farmern andererseits an der Tagesordnung und Gesetzesänderung folgt auf Gesetzesänderung.
Mustangs bei Karl May[Bearbeiten]
Bei Karl May ist die Mustang-Welt noch weitgehend in Ordnung. Die Herden ziehen noch über die Prairie (wenn auch nicht ganz so große wie früher) und sind just dann zur Hand, wenn Old Shatterhand oder einer seiner Gefährten ein Pferd benötigt. In Winnetou I wird die erste Jagd des späteren Old Shatterhand auf wilde Mustangs beschrieben.
Verwandt mit den eigentlichen Mustangjagden sind auch die Beschreibungen vom Zureiten wilder Pferde, ebenfalls in Winnetou I, aber auch schon im Kolportage-Roman Waldröschen (17. Lieferung) und im Südamerikaroman Am Rio de la Plata.
Literatur[Bearbeiten]
Informationen über Tiere im Werk Karl Mays finden Sie im Karl-May-Tierlexikon (Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft Nr. 145/2012) von Anja Tschakert.
Weblinks[Bearbeiten]
- Eintrag in der Wikipedia.