Erste Vagantenzeit
Im Zeitraum von Juli 1864 bis März 1865 lag Karl Mays erste Vagantenzeit.
nachgewiesene Aktivitäten[Bearbeiten]
Drei – eher seltsame – Beutezüge aus dieser Zeit sind dokumentiert.
Mit verschiedenen Pseudonymen, aber ähnlicher Handlungsweise schlägt sich May als Betrüger durch.
In Penig gibt er sich im Juli 1864 als "Augenarzt Dr. med. Heilig aus Rochlitz" aus und lässt sich von einem ortsansässigen Schneider Kleidungsstücke anfertigen, mit denen er den Ort verlässt, ohne zu bezahlen.
Anschließend hält er sich in und um Dresden und/oder im Erzgebirge auf, bis er Mitte Dezember in Chemnitz als "Seminarlehrer Ferdinand Lohse aus Plauen" einen ähnlichen Trick probiert: Er sucht bei einem Kürschner Pelze aus und lässt sie in eine angemietete Wohnung liefern. Dort nimmt er sie in Empfang und entschwindet.
Weihnachten, den Jahreswechsel und die ersten Wochen des neuen Jahres verbringt Karl May in Naußlitz bei Dresden.
Ende Februar trifft er in Leipzig ein. Dort wiederholt er den Chemnitzer Trick und erschwindelt als "Hermes Kupferstecher" einen wertvollen Pelz. Diesmal wird er jedoch beim Versetzen des Pelzes gefasst und vom Leipziger Bezirksgericht verurteilt.
Die erste Vagantenzeit endet im Arbeitshaus in Zwickau.
siehe auch[Bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten]
- Hainer Plaul: Alte Spuren, Über Karl Mays Aufenthalt zwischen Mitte Dezember 1864 und Anfang Juni 1865. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1972/73.
- Jürgen Seul: Old Shatterhand vor Gericht. Die 100 Prozesse des Schriftstellers Karl May. Sonderband zu den Gesammelten Werken. Karl-May-Verlag Bamberg-Radebeul 2009. ISBN 978-3-7802-0186-7
- René Grießbach: Lohse - May - Fickler: Das Kapitel Naußlitz. In: Karl-May-Haus Information Nr. 24/2011, S. 58-60.
- Jenny Florstedt: Neues vom Thomaskirchhof - Karl May in Leipzig 1865. In: Karl-May-Haus Information Nr. 24/2011, S. 61-65.