Erzgebirge
Das Erzgebirge ist ein Mittelgebirge und bildet die natürliche Grenze zwischen Sachsen und Böhmen. Diese Grenze verläuft meist nördlich des Erzgebirgskamms.
Das Gebirge ist etwa 150 km lang und durchschnittlich 40 km breit. Nach Norden hin ist die Grenze unscharf, weil das Erzgebirge sehr flach abfällt. Man bezeichnet diese landschaftliche Übergangszone, die zwischen Zwickau und Chemnitz liegt, auch als Erzgebirgsvorland. Untergliedert wird das Gebirge in West- und Osterzgebirge.
Der Tradition folgend zählt Zwickau noch zum Erzgebirge, Chemnitz liegt knapp außerhalb, Freiberg wird wiederum dazugerechnet. Die mutmaßliche Grenze des Erzgebirges läuft dann südwestlich Dresdens auf das Elbsandsteingebirge zu. Dabei setzt sich der maßgebliche Charakter, also flache Hochebenen mit Anstieg zum Kamm und einschneidende Kerbtäler, bis an die südliche Kante des Elbtalkessels fort. Nördlich des Erzgebirges geht die Landschaft allmählich in das Sächsische Hügelland und das Sächsische Elbland über.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte[Bearbeiten]
Im 16. Jahrhundert wurde das Erzgebirge zum Zentrum des Bergbaus in Mitteleuropa. Neue Funde zogen immer mehr Menschen an und die Zahl der Einwohner an der sächsischen Seite stieg unaufhörlich. Auch Böhmen konnte neben einer starken Zuwanderung aus dem böhmischen Innenland eine starke Migration, vor allem deutscher Bergleute feststellen, die sich in den Siedlungen im Erzgebirge und in den Städten an dessen Fuß niederließen.
Unter Kaiser Ferdinand II. begann Anfang des 17. Jahrhunderts eine beispiellose Rekatholisierung in Böhmen. Viele der böhmischen Protestanten flüchteten daraufhin in das benachbarte Kurfürstentum Sachsen. Viele der böhmischen Dörfer wurden danach verwüstet und verödet, während auf der sächsischen Seite neue Orte wie zum Beispiel die Bergstadt Johanngeorgenstadt neu begründet wurden.
Der Erzbergbau kam vor allem nach dem Dreißigjährigen Krieg weitgehend zum Erliegen. Durch den jetzt sehr stark zurückgehenden Bergbau und nach vergeblicher Suche nach neuen Erzvorkommen mussten sich die Erzgebirger neue Erwerbszweige suchen. Landwirtschaftlicher Anbau war wenig ertragreich und auch der Holzbedarf ging durch die Schließung von Hütten zurück. Viele Einwohner waren in dieser Zeit schon in der Textilproduktion tätig. Da diese aber nicht zum Lebensunterhalt reichte, machten sie sich ihre Flexibilität und Handwerklichkeit zu Nutze und siedelten die Holzwaren- und Spielzeugherstellung vor allem im Osterzgebirge an.
Die Kultur des Erzgebirges wurde durch den seit dem Mittelalter betriebenen Bergbau nachhaltig geprägt. Der Besucher erkennt dies bereits bei seiner Ankunft durch die hier alltäglich benutzte Begrüßungsformel "Glück Auf!". Das Erzgebirge hat seinen eigenen Dialekt, das Erzgebirgische, das an der Schnittstelle von Oberdeutsch zu Mitteldeutsch steht und deshalb nicht einheitlich ist.
bei Karl May[Bearbeiten]
Orte im Erzgebirge mit Bezug zum Leben Karl Mays:
Orte im Erzgebirge mit Bezug zum Werk Karl Mays:
Literatur[Bearbeiten]
- Hartmut Wörner: Das Erzgebirge, der frühe Lebensraum Karl Mays. In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 33/1977, S. 31. (Onlinefassung)
- Christian Heermann: Von Bad Ottenstein zum Stezka Karla Maye – Karl Mays Reisen ins Erzgebirge. In: Erzgebirgische Heimatblätter Nr. 2/2014, S. 11–13.
Weblinks[Bearbeiten]
- Der vollständige Eintrag in der großen Wikipedia.