Zarba (Waldröschen)

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Zarba (Waldröschen)
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Waldröschen

Eine Zigeunerin namens Zarba spielt in Karl Mays Roman Waldröschen mit.

im Buch[Bearbeiten]

Zarba (Waldröschen)

Zarba ist die Königin des Stammes der Brinjaren und Lambadaren. Sie ist die Tochter von Jarko und Kaschima. Ihre Kinder heißen Tombi und Jarko.

Als junges Mädchen war sie von einer außergewöhnlichen Schönheit.

Sie trug über dem schneeweißen Hemde nichts als ein vorn offenes, leichtes, mit Goldschnüren besetztes Jäckchen, und einen kurzen, rothen Rock, der kaum einen Zoll breit über die Kniee herabhing und ein Paar Beine mit Füßchen sehen ließ, wie sie der größte Bildhauer nicht entzückender dem Meißel hätte entspringen lassen können. Das volle, schwere, rabenschwarze Haar hing in vier langen, schweren Flechten fast bis zur Erde herab und war mit silbernen Münzen geschmückt und mit schimmernden Ketten durchflochten.[1]

Sie wird von Gasparino Cortejo verführt, der aber das ihr gegebene Eheversprechen nicht einhält. Von ihm stammt ihr Sohn Tombi.

Zarba besorgte Cortejo einen Liebestrank, mit dem dessen damaliger Dienstherr, Herzog Eusebio von Olsunna, die Gouvernante Wilhelmi seinen sexuellen Wünschen gefügig macht. Als diese merkt, was mit ihr geschehen ist, will sie sich das Leben nehmen. Zarba, die sich schuldig fühlt, rettet sie und pflegt sie gesund. Sie sorgt auch jahrzehntelang für den Schutz des Kindes, Karl Sternau.

Ein Vierteljahrhundert später ist sie dem Anschein nach noch immer Cortejos Verbündete, hintertreibt jedoch in Wahrheit dessen Absichten, um sich für das einst erlittene Unrecht zu rächen. Sie besuchte oft Rosa de Rodriganda und weissagte ihr. Sie empfahl ihr auch, Dr. Sternau als Arzt hinzuzuziehen, was Cortejos Pläne vereitelte. Als sie in Cortejos Auftrag den zuvor mit Gift schwachsinnig gemachten Grafen Emanuel de Rodriganda von einem Felsen in den Tod stürzen lassen soll, bringt sie ihn stattdessen in ein sicheres Versteck nach Avranches. Auch den Herzog von Olsunna verfolgt sie mit Hass, doch kann dieser sich ihrer Rache entziehen, als er seine Untaten bereut und ein neues Leben beginnt.

Zarba besitzt ein Verzeichnis aller ihrer Verbündeten: Diese stammen nicht nur aus dem Kreis der Zigeuner, sondern umfassen über Ländergrenzen hinweg "[...] alle Leute, welche vom Gesetze aus der Gesellschaft gestoßen sind."[2] Dank dieser Verbindungen gelingt es ihrem Sohn Tombi, Gérard Mason zur Aushändigung des gestohlenen Tagebuchs zu bewegen, in dem der falsche Graf Alfonzo die Einzelheiten der Verschwörung der Cortejos gegen die Familie de Rodriganda festgehalten hat.

Zarba könnte nun eigentlich ihrem Erzfeind Gasparino Cortejo das Handwerk legen, stattdessen taucht sie im Rest des Romans fast gar nicht mehr auf.

Folgenlos bleibt auch die Szene, in der Zarba sich der dreijährigen Rosa Sternau gegenüber als – bisher verkannten – Schutzgeist der Sternaus bezeichnet. Erst als sich – wieder einige Jahre später – andere Gegner zum Schlag gegen die Cortejos formieren, taucht auch Zarba wieder auf. Die einstige Schönheit ist nun eine alte, hässliche Frau:

Falte legte sich an Falte, tief und breit, lederfarben und auch lederhart. Die Nase bog sich weit nach unten, die Zähne waren verschwunden, daher war die Mundgegend tief eingefallen, und so schien es, als ob das Kinn eine sehr energische Anstrengung mache, mit der Nasenspitze zusammenzustoßen.
Aber die Augen waren nicht alt geworden. Sie besaßen noch die ganze Gluth und Schärfe der Jugend; in ihnen konnte es noch leuchtend aufflammen, in Liebe oder in Haß, ganz wie es kam.[3]

Diesen Hass bekommt Gasparino Cortejo zu spüren, als ihn Zarba ein letztes Mal aufsucht, um ihm den nahen Untergang zu prophezeien. Eine aktive Rolle beim Sieg der Rächer[4] spielt sie jedoch nicht.

Sonstiges[Bearbeiten]

Für eine weitere Zarba aus dem Doppelroman Scepter und Hammer/Die Juweleninsel siehe: Zarba (Scepter und Hammer).

siehe auch[Bearbeiten]

Frauen bei Karl May

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Waldröschen. In: Karl Mays Werke, S. 10248 f. (vgl. KMW-II.3, S. 468).
  2. Karl May: Waldröschen. In: Karl Mays Werke, S. 11408 (vgl. KMW-II.4, S. 1207).
  3. Karl May: Waldröschen. In: Karl Mays Werke, S. 14529 (vgl. KMW-II.8, S. 3197 f.).
  4. Karl May: Waldröschen. In: Karl Mays Werke, S. 12207 (vgl. KMW-II.5, S. 1715).

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.