Yellowstone Nationalpark

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Der in den US-Bundesstaaten Wyoming, Montana und Idaho gelegene Yellowstone-Nationalpark wurde am 1. März 1872 gegründet und ist damit der älteste Nationalpark der Welt. Seinen Namen trägt der Park wegen der gelben Felsen im Grand Canyon des Yellowstone. Er ist Teil der Rocky Mountains und hat eine durchschnittliche Höhe von etwa 2.440 Meter über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt des Parks, Eagle Peak, erreicht sogar eine Höhe von 3.462 Meter. Der Park ist vor allem für seine geothermischen Quellen, wie Geysire und Schlammvulkane, sowie für seine Wildtiere, wie Bisons, Grizzlybären und Wölfe bekannt.

Der Nationalpark[Bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten]

Bisons im Yellowstone Nationalpark

Um 1807 bekam der Trapper John Colter das Gebiet des heutigen Nationalparks vermutlich als erster Weißer zu Gesicht. Sheepeater-Shoshone-Indianer haben die Gegend jedoch bereits vor 12.000 Jahren bevölkert. Zu Colters Zeit lebten sie noch immer dort, weitere Stämme wie die Blackfeet, Absarokee und Bannock durchstreiften das Yellowstone-Gebiet gelegentlich, um zu jagen und zu fischen. Sie verwendeten den dort reichlich vorkommenden Obsidian für die Herstellung von Schneidewerkzeugen und Waffen.

John Colters Schilderungen über den Yellowstone wurde kaum Glauben geschenkt, als er 1810 in die Zivilisation zurückkehrte. Die Unzugänglichkeit des Gebietes verhinderte eine rasche Besiedelung durch die Weißen; doch wagten sich einige Pelzfänger und Goldsucher dorthin vor, zum Beispiel 1834 Warren Ferris und 1857 Jim Bridger. Auch deren Berichte wurden größtenteils ignoriert, nicht aber vom Geologen Ferdinand V. Hayden. Er stellte 1859 eine Expedition zusammen, mit Bridger als Führer und dem US-Inspektor W.F. Raynolds. Die Expedition scheiterte jedoch am Wintereinbruch, noch bevor sie in das Yellowstone-Gebiet eingedrungen waren. Erst nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg wurde ein weiterer Versuch einer Expedition in das Yellowstone-Gebiet unternommen: 1869 die Folsom-Expedition. Doch wurden auch deren Schilderungen kaum beachtet. Immerhin stellte Montanas Generalinspektor Henry D. Washburn gemeinsam mit dem Schriftsteller Nathaniel P. Langford und Leutnant Gustavus C. Doane ein Jahr später die Washburn-Langford-Doane-Expedition zusammen. Sie gaben unter anderem dem Geysir Old Faithful seinen Namen. Mit dabei war Truman Everts, der unter abenteuerlichsten Umständen beinahe sein Leben verlor. Endlich war die Presse bereit, über das außergewöhnliche Gebiet zu berichten. Die Schilderungen wurden im ganzen Land begierig gelesen.

Ferdinand V. Hayden ließ sich von Washburn ermuntern und startete 1871 erneut eine zweijährige Forschungsreise (Hayden-Expedition) in das Yellowstone-Gebiet. Unter der 34-köpfigen Gruppe befanden sich der Maler Thomas Moran und der Fotograf William Henry Jackson. Die Bild- und Schrifterzeugnisse einer vierten Forschungsreise (Barlow-Heap-Expedition), die noch im selben Jahr stattfand, wurden im großen Brand von Chicago vernichtet, so dass Morans Bilder und Jacksons Fotos an Bedeutung gewannen.

Inzwischen waren die weißen Siedler weit nach Westen vorgerückt und hatten nicht nur die Indianer verdrängt, sondern auch viele Tiere und Pflanzen. Die Rocky Mountains waren das letzte Rückzugsgebiet. Bald kam die Forderung nach einem geschützten Gebiet für Tiere und Pflanzen. Die Berichte und Bilder der Teilnehmer der Expeditionen in das Yellowstone-Gebiet mit seinen rund 10.000 heißen Quellen und 3.000 Geysiren beeindruckten die Parlamentarier in Washington D.C. so stark, dass sie 1872 ein Gesetz erließen, welches das Yellowstone-Gebiet für immer vor Goldsuchern, Siedlern und Trappern schützen sollte. Am 1. März 1872 unterschrieb Präsident Ulysses S. Grant das Gesetz und gründete damit den ersten Nationalpark der Welt.

Während der nächsten fünf Jahren diente Langford als ehrenamtlicher Superintendent des Parkes. Sein Nachfolger war Philetus Norris, nach dem eine Ortschaft im Park benannt wurde. Während dessen Amtszeit sprach der Kongress dem Superintendenten einen Lohn sowie minimale Gelder für die Betreibung des Parkes zu. Norris verwendete die Gelder für die bessere Erschließung des Parkes. Außerdem stellte er Harry Yount (bekannt als Rocky Mountain Harry) ein, um der Wilderei und dem Vandalismus zu begegnen. Heute wird Harry Yount als erster Park Ranger angesehen.

1876 trieb es die Hunkpapa-Lakota unter Sitting Bull in den Park, auf der Suche nach Jagdbeute, die es weiter östlich in den Plains kaum mehr gab. Ein Jahr später flohen Chief Joseph und seine Nez Percé durch den Yellowstone, wurden von der US-Armee aber kurz vor der kanadischen Grenze abgefangen. Ab 1880 lebten keine Indianer mehr im Yellowstone-Gebiet.

Auf Norris folgten drei weitere Superintendenten, die jedoch der Zerstörung der natürlichen Ressourcen im Park nicht Einhalt gebieten konnten. Deshalb wurde die Leitung des Parkes 1886 der US-Armee anvertraut. Eine Truppe war im Fort Yellowstone stationiert, bei der heutigen Ortschaft Mammoth Hot Springs. 1916 übernahm der National Park Service die Verantwortung.

Geografie und Geologie[Bearbeiten]

Yellowstone Park.jpg
Der Yellowstone-See

Der Nationalpark liegt zu weiten Teilen in der vor rund 630.000 Jahren entstandenen Caldera des Yellowstone-Vulkans über der in mehreren Kilometern Tiefe liegenden Magmakammer. Er ist berühmt für seine vulkanogene Landschaft mit Geysiren, Schlammvulkanen und heißen Quellen. Von den rund 200 Geysiren im Nationalpark erfreut sich besonders der Geysir Old Faithful bei Touristen großer Beliebtheit, er spuckt nämlich in ungewohnter Regelmäßigkeit sein Wasser in Abständen von momentan zwischen etwa 60 und 90 Minuten in die Luft.

Ursache ist die Magmakammer des Vulkans, welche das von Bergen herabfließende und im porösen Lavagestein versickernde Wasser erwärmt. Die Niederschläge betragen etwa 650 Millimeter jährlich. In heißen Quellen, Geysiren oder blubbernden Schlammlöchern treten sie wieder an die Erdoberfläche.

Kleinere Ausbrüche in einem Zeitraum von 70.000 und 630.000 Jahren vor unserer Zeit füllten die Caldera beinahe vollständig mit Lavagestein.

So liegt der Park heute auf einem Hochplateau auf ca. 2.400 Meter über NN und ist beinahe rundherum begrenzt durch die Bergketten der mittleren Rocky Mountains, deren Spitzen zwischen 3.000 und 4.300 Meter über NN hoch sind. Im Nordwesten liegt die Gallatin-Bergkette, im Norden die Beartooth Mountains, im Osten die Absaroka Mountains, im Südosten die Wind River-Bergkette, im Süden die Teton Mountains und im Westen die Madison-Berkette. Der bekannteste Berg auf dem Hochplateau selbst ist der Mount Washburn mit einer Höhe von 3.122 Meter über NN. Teil des Yellowstone-Plateaus ist der Yellowstone Lake, der größte Bergsee in Nordamerika. Außerhalb des Parkes liegt die Island Park Caldera, ein Plateau, das von niedrigen Hügeln umringt ist.

Die gelbe Farbe des Gesteins im Grand Canyon of the Yellowstone, die dem Park den Namen gab, rührt von geothermisch verfärbten Eisenvorkommen im Gestein her.

Die nordamerikanische Wasserscheide verläuft diagonal durch den südwestlichen Teil des Parkes. Dabei handelt es sich um eine Gratlinie, die den Wasserabfluss in den Pazifik und in den Atlantik trennt. Die Niederschläge lassen aus den Bergen des Parks drei Flüsse entspringen: Der Yellowstone River gab dem National-Park den Namen, er verlässt den National-Park im Norden und fließt via Golf von Mexiko letztlich in den Atlantik. Das Wasser des Madison Rivers fließt im Westen ab und endet letztlich ebenfalls im Atlantik. Der Snake River, dessen Quellgebiet zwar ganz in der Nähe der Yellowstone-Quelle liegt, fließt im Süden aus dem Park und mündet in den Pazifik.

Flora und Fauna[Bearbeiten]

Der Park ist Rückzugsgebiet für selten gewordene Tierarten. Nadelwald, hauptsächlich aus langnadligen Kiefern bestehend, überzieht einen Großteil der Parkfläche. Die heißen Quellen beeinflussen die Vegetation. Für die meisten Pflanzen ist eine direkte Berührung mit dem siliziumhaltigen, heißen Wasser zerstörend. Andere wiederum verändern dadurch ihren Wachstumsrhythmus.

bei Karl May[Bearbeiten]

Yellowstone Nationalpark
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Der Sohn des Bärenjägers
Am "Kai-p'a"
Winnetou III

Im Yellowstone Nationalpark findet der Showdown der Jugenderzählung Der Sohn des Bärenjägers statt.

Auch in der Erzählung Am "Kai-p'a" bietet der Nationalpark den Hintergrund für die eigentliche Handlung.

Das fünfte Kapitel von Winnetou III beginnt mit der Wiedergabe der Verordnung über das Yellowstonegebiet als Nationalpark.

Im Januar 1911 schrieb Karl May einen Brief an die Union Pacific Railroad Company, um Literatur über den Yellowstone Nationalpark] zu erhalten. Er plant - nach Hans Wollschläger - eine weitere Amerikareise, die Stoff für das Romanprojekt Winnetous Testament liefern soll.[1]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 392.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

  • Der vollständige Eintrag in der großen Wikipedia.