Sitting Bull
Sitting Bull (engl. Sitzender Bulle - eigentlicher Name Tatanka Yotanka, * um 1831 am Grand River, South Dakota; † 15. Dezember 1890 in seinem Lager am Grand River in der Standing-Rock-Reservation, North Dakota) war Stammeshäuptling und Medizinmann der Hunkpapa-Lakota-Sioux. Er war einer der großen Führer während der letzten Freiheitsbewegung der Indianer (1866-1876).
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Leben[Bearbeiten]
Während der Freiheitsbewegung war Sitting Bull ein wichtiger Anführer gegen die amerikanischen Siedler und Truppen. 1876 besiegte er zusammen mit Crazy Horse und Big Foot am Little Bighorn River das 7. Kavallerieregiment des Generals George A. Custer, was als größte Niederlage der US-Armee gegen die Indianer in die Geschichte einging. Als die US-Armee als Antwort konzentrierte Strafexpeditionen gegen ihn und seine Leute durchführte, floh er mit etwa 2.000 bis 3.000 Gefolgsleuten nach Kanada und blieb dort im Exil bis er zurückkehrte und sich am 19. Juli 1881 in Fort Randall ergab, weil er seine Lebensgrundlage, die Bisonherden, von den Weißen vernichtet sah. Anschließend lebte er in der Standing-Rock-Reservation.
1885 wurde er in der Wild West Show von Buffalo Bill in den USA und in Kanada vorgeführt. Eine Teilnahme an Buffalo Bills Europa-Tournee lehnte er 1887 ab.
Den amerikanischen Behörden galt Sitting Bull weiter als Unruhestifter, weil er die weitere Verkleinerung der Reservation und das Ausbleiben vertraglich zugesicherter Lebensmittel und Materialien kritisierte. Außerdem hielt er zu sehr an indianischer Lebensweise fest. Immer wieder wurde Sitting Bull als feindlicher Indianer und Anstifter zu allem, was den Weißen an den Indianern missfiel, in den Zeitungen beschrieben. Teile der Öffentlichkeit und des Militärs - vor allem die Überlebenden von Custers Regiment - hielten ihm Zeit seines Lebens die Schlacht am Little Bighorn als Untat vor. Sie beurteilten sein damaliges Vorgehen als arglistig und hinterhältig. Ähnliche Vorgehensweisen der US-Armee wurden hingegen als überlegene Taktik gepriesen.
Als er die Geistertanz-Bewegung unter seinen Anhängern zuließ, sollte er von der Reservations-Polizei, bestehend aus "freundlichen" Indianern, mit Unterstützung durch die von Fort Yates anrückende Armee festgenommen werden. Als seine Anhänger Widerstand leisteten, wurde Sitting Bull am 15. Dezember 1890 von den Polizisten erschossen und seine Leiche verstümmelt. Zwei Wochen darauf kam es zum Massaker von Wounded Knee.
Sitting Bull und Karl May[Bearbeiten]
siehe auch[Bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten]
- Patty Frank: Die Indianerschlacht am Little Bighorn In: Karl-May-Jahrbuch 1926
- Rudolf Cronau: Um die Erde. Neunter Brief: Ein rother Napoleon. In: Die Gartenlaube Heft 17/1882. Onlinefassung)