Crazy Horse

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Crazy Horse (englisch: "Verrücktes Pferd"), Lakota-Name Tashunka Witko, Tȟašúŋke Witkó [tchaschunke witko], richtige Bedeutung "Sein Pferd ist verrückt, geheimnisvoll" (* zwischen 1838 und 1840; † 5. September 1877 in Fort Robinson/Nebraska), war ein Anführer der Oglala-Indianer, einer Abteilung der westlichen Sioux (Eigenbezeichnung Lakota).

Leben[Bearbeiten]

Crazy Horses genaues Geburtsdatum und sein Geburtsort sind nicht feststellbar, es gibt widersprüchliche Angaben. Sein Vater war ein Oglala-Lakota, seine Mutter eine Minneconjou-Lakota. Der erste Name, den er von seinem Vater erhielt, war Light hair oder Curly hair; mit 18 Jahren nannte man ihn Tashunka witko, nachdem er sich im Kampf ausgezeichnet hatte. 1854 hatte er bei einer Meditation in den Sand Hills die Vision, dass er mit bestaubtem Kopf, aber ohne Federschmuck und Bemalung kämpfen solle, dann sei er unverwundbar. 1865 wurde er zum Kriegshäuptling der Lakota ernannt. 1866 lockte er eine US-Militäreinheit unter Colonel Fetterman in einen Hinterhalt und vernichtete sie bis zum letzten Mann. Das war die bisher schlimmste Niederlage der Armee in einem Indianerkrieg.

Ab 1867 führten die Sioux unter Red Cloud und Crazy Horse einen erfolgreichen Guerillakrieg gegen die Soldaten. Eine schwere Kopfwunde trug er bei einem Streit um seine erste Frau davon, deren bisheriger Ehemann auf ihn schoss. 1872 kämpfte er zum ersten Mal Seite an Seite mit Sitting Bull. Beim Kampf um die heiligen Black Hills kam es zur Schlacht am Little Bighorn, in der von den vereinigten Sioux und Cheyenne die 7. Kavallerie unter George A. Custer völlig aufgerieben wurde. Nach einem gnadenlosen Rachefeldzug der Armee musste sich Crazy Horse 1877 bei Fort Robinson in Nebraska ergeben, wo er später zum Armeescout wurde. Er weigerte sich jedoch, gegen Indianer zu kämpfen.

Einige Monate später führte eine Verschwörung anderer ihm nicht gewogener Sioux-Häuptlinge, zu denen auch sein alter Kampfgenosse Red Cloud zählte, dazu, dass Crazy Horse verhaftet werden sollte. Bei der Gegenwehr wurde er von einem Soldaten mit dem Bajonett gestochen und starb in der gleichen Nacht an seiner Verwundung. In einer neuen Version, die bei der Verhandlung über seinen Tod bekannt wurde, hatte er sich selbst verwundet. Mit seinen letzten Worten nahm er alle Schuld an seinem Tod auf sich. Der Vater von Crazy Horse sang bei der Verabschiedungszeremonie das Totenlied der Lakota. Sein Herz wurde auf eigenen Wunsch am Wounded Knee Creek bestattet.

Crazy Horse Memorial[Bearbeiten]

Die Baustelle des Crazy Horse Memorials
Das Mount Rushmore Memorial

Im Jahre 1948 schuf der Bildhauer Korczak Ziolkowsky eine Skulptur, die den auf einem Mustang dahinjagenden Crazy Horse, der sich angeblich nie fotografieren ließ (ein umstrittenes Foto soll seinen Halbbruder zeigen), darstellen soll. Nach diesem mehrere Meter hohen Modell wird seit dem 3. Juni 1948 von der Ziolkowsky-Familie ein monumentales Denkmal aus einem Felsen der Black Hills in Süd-Dakota herausgearbeitet. Nach seiner Fertigstellung soll das Monument nach Bauplan 195 m lang und 172 m hoch sein. Viele Indianer stehen dem Projekt kritisch gegenüber und beklagen die Entweihung der ihnen heiligen Black Hills.

14 km vom Crazy Horse Memorial entfernt befindet sich das Mount Rushmore Memorial mit den monumentalen Porträtköpfen von vier bedeutenden amerikanischen Präsidenten.

Monumentale Indianerdenkmäler bei Karl May[Bearbeiten]

Auch im vierzig Jahre vor Beginn der Arbeiten am Crazy Horse Memorial von Karl May geschrieben Winnetou IV beklagt Tatellah-Satah die Vernichtung der heiligen Stille und Ruhe in den Bergen des Felsengebirges. Denn nach einem von Young Surehand und Young Apanatschka, die in Ägypten die Gigantenkunst studiert haben, geschaffenen acht Meter hohen Modell entsteht vor einem Wasserfall auf hohem Bergesvorsprung des Mount Winnetou eine Kolossalstatue Winnetous samt Beleuchtung. Bevor die gigantische Figur ihren Kopf erhalten kann, versinkt sie in das Riesenloch einer unterirdischen Höhle.

Zum Schluss des Bandes liest Karl May in einem Zeitungsartikel, dass in der New Yorker Hafeneinfahrt als Gegenstück zur Columbia ein riesiges Standbild eines Indianers als Sinnbild für die Würdigung der edlen Eigenschaften der Indianer durch das Volk Amerikas errichtet werden soll. Die Statue in der New Yorker Hafeneinfahrt, also die Freiheitsstatue (Statue of Liberty), benennt Karl May mit dem Namen der weiblichen Personifikation der USA: "Columbia".

Weblinks[Bearbeiten]