Österreich-Ungarn

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Österreich-Ungarn im Jahre 1899

Österreich-Ungarn (auch als Donaumonarchie oder k.u.k. Doppelmonarchie bezeichnet) war ein Vielvölkerstaat in Mittel- und Südosteuropa, der nach dem Umbau des Kaisertums Österreich zu einer Doppelmonarchie auf der Grundlage des österreichisch-ungarischen Ausgleiches vom 8. Juni 1867 bis zum 31. Oktober 1918 (Austritt Ungarns aus der Realunion) bestand.

Geographie und Geschichte[Bearbeiten]

Österreich-Ungarn grenzte im Westen an die Schweiz, im Nordwesten an das Deutsche Reich, im Nordosten an Russland, im Osten an Rumänien, im Südosten an Serbien, Montenegro und das Osmanische Reich, sowie im Süden an die Adria und an Italien.

Das Wappen der Doppelmonarchie 1867

Die Österreichisch-Ungarische Monarchie setzte sich aus zwei Staaten zusammen: aus den "im Reichsrat vertretenen Königreichen und Ländern" (ab 1915 "Österreich" genannt), und den "Ländern der heiligen ungarischen Stephanskrone". Der Fluss Leitha bildete streckenweise die Grenze zwischen den beiden Reichshälften Österreich und Ungarn (entspricht der heutigen burgenländischen Westgrenze). Deshalb hatten sich damals die umgangssprachlichen Namen "Cisleithanien" und "Transleithanien" eingebürgert. Von beiden Reichshälften gemeinsam verwaltet wurde das zuvor zum Osmanischen Reich gehörige Bosnien und Herzegowina, das 1878 besetzt und 1908 unter Inkaufnahme der Bosnischen Annexionskrise in den Reichsverband eingegliedert worden war.

Die verfassungsrechtlichen Ausgleichsvereinbarungen sicherten die Gleichberechtigung der beiden (Teil-)Staaten im Verhältnis zueinander. Gemeinsames Staatsoberhaupt war der Kaiser von Österreich (zugleich Apostolischer König von Ungarn) aus dem Haus Habsburg-Lothringen. Von 1867 bis 1916 regierte Franz Joseph I., danach bis 1918 Karl I. (in Ungarn IV.).

Mit einer Fläche von 676.615 km² und 52,8 Mio. Menschen (1914) war Österreich-Ungarn flächenmäßig nach Russland der zweitgrößte und von seiner Bevölkerungszahl nach Russland und dem Deutschen Reich der drittgrößte Staat Europas. Sein damaliges Staatsgebiet umfasst die heutigen Staaten Österreich, Ungarn, Tschechien (damals Cisleithanien), Slowakei (damals Transleithanien), Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Teile des heutigen Rumäniens, Montenegros, Polens, der Ukraine, Italiens und Serbiens.

Karl May und Österreich[Bearbeiten]

im Leben[Bearbeiten]

  • Am 26. Juli 1869 flieht der Untersuchungsgefangene Karl May beim Weg zu einem Lokalaugenschein und setzt sich mit einigen Umwegen nach Böhmen ab. Erst zum Jahreswechsel 1869/70 ereicht er Algersdorf und wird dort am 4. Januar entdeckt und verhaftet. Mit vielen Ausflüchten kann er seine Auslieferung bis Mitte März hinauszögern.
  • 1897 besuchen Karl und Emma May Birnai und wohnen in der "Pension Herzig" ("Herzig's Sommerfrische"). Angeblich schrieb May hier große Teile des Romans "Weihnacht!". Landkarten und Bücher holt er sich im nahe gelegenen Aussig in der Buchhandlung Krüger (Teplitzer Straße).
  • 1898 reiste May über Prag nach Wien. Sein Aufenthalt in Prag vom 13. bis 20. Februar wurde in der Presse mitgeteilt. Im selben Jahr reiste May erneut nach Prag und blieb vom 12. bis zum 19. Oktober. Er logierte wieder im "Hotel de Saxe" und erhielt dort u. a. Besuch von dem damals 13-jährigen Egon Erwin Kisch.
  • Im Zuge seiner Orientreise durchquert er Tirol auf der Rückreise. Am 26. Juli 1900 macht er drei Tage Besichtigungstour in Südtirol,ehe er nach München weiterfährt.
  • Im Juli 1902 fährt er mit seiner Noch-Gattin Emma und der Witwe Klara Plöhn über München nach Südtirol, ins Grandhotel Penegal auf der Mendel. Dort unterschreibt Emma eine Scheidungsvereinbarung und bleibt allein zurück.
  • Für Österreich hatte Karl May immer ein besondres Faible, sogar dann, wenn er dorthin aus unangenehmen Grund reisen musste. Wegen der Angriffe des Benediktinerpaters Willibrord Beßler in der Zeitschrift Stern der Jugend stellt er 1904 einen Strafantrag und reist zum Prozess nach Leoben. Die Anschuldigungen werden vom Autor, vom Herausgeber und vom Verleger widerrufen. Am 13. Oktober trägt er ein Gedicht in das Gästebuch der Familie Gärner, seiner Wirtsleute in Leoben, ein:
Sei mir gegrüßt, Du liebes Österreich!
Du ragst so hoch und bist so tief gegründet.
Schon graut der Morgen und nun kommt wohl gleich
Die Sonne, welche Dir den Tag verkündet.
Es schauen Dir der Erde Völker zu,
Ob Du wohl wirst aus diesen Tiefen steigen,
Und hast Du es getan, so öffnest Du
Das Eisentor, um dich als Held, zu zeigen.
  • 1907 hält sich Karl May in Begleitung seiner nunmehrigen Frau Klara zur Kur in Bad Salzbrunn auf. Er folgt damit der Anordnung seines Hausarztes, der dem kranken und übermüdeten Mann eine Auszeit verschreibt. Die Mays wohnen in der Pension Belvedere.
Österreich-Ungarn
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Der Weg zum Glück
"Weihnacht!"
nur erwähnt:
Die Liebe des Ulanen
Die Sklavenkarawane

  • Vom 11. Mai bis 17. Juni 1911 macht er zusammen mit Klara eine Kur im böhmischen Radiumbad St. Joachimsthal. Zur Erinnerung wurde dort nach ihm der "Karl-May-Steig" (Stezka Karla Maye) benannt. Ein anschließender Erholungsaufenthalt führt das Ehepaar wieder auf die Mendel in Südtirol.
  • Am 22. März 1912 hält Karl May in den Wiener Sophiensälen auf Einladung des "Aademischen Verbandes für Literatur und Musik in Wien" einen Vortrag "Empor ins Reich des Edelmenschen". Auch die Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner ist unter den Zuhörern. An einer durch diesen Aufenthalt verstärkten latenten Lungenentzündung stirbt er eine Woche später in Radebeul.

im Werk[Bearbeiten]

  • Im Band "Weihnacht" macht der Ich-Erzähler (der sich erst in den im Wilden Westen spielenden Kapiteln Old Shatterhand nennt) mit seinem Jugendfreund Carpio eine Winterwanderung nach Böhmen, damals ein Teil von Cisleithanien. Näheres ist im Hauptkapitel Böhmen zu finden.
  • Im Kolportageroman "Die Liebe des Ulanen" ist der Thionviller Arzt Dr. Bertrand aus Österreich. Er hilft Richard von Königsau aus Dankbarkeit bei seiner Spionagetätigkeit auf Schloss Ortry.
  • Im Roman "Die Sklavenkarawane" ist Istvan Uszkar ein Begleiter des Forschers Emil Schwarz. Er stamt aus Nagy-Mihaly bei Ungvar in der Slowakei, die damals ein Teil Ungarns (Transleithaniens) war.
  • Im Kolportageroman Der Weg zum Glück stammen mehrere Personen aus Österreich und den Kronlanden und ein großer Teil der Handlung spielt da.

Literatur[Bearbeiten]

  • Gábor Kerekes: Zwei Jahrhunderte der deutsch-ungarischen literarischen Kontakte, 2008.

Weblinks[Bearbeiten]

  • Der vollständige Eintrag in der großen Wikipedia.