Dietrich von Quitzow

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Dietrich von Quitzow (* 1366; † 13. Februar 1417 in Harbke), Markgräflicher Rat und Vogt zu Wredenhagen, war im Raum Berlin und Brandenburg zusammen mit seinem Bruder Johann (Hans) von Quitzow (* 1370; † 1437) einer der gefürchteten und allseits bekannten Raubritter seiner Zeit.

bei Karl May[Bearbeiten]

Werke mit
Dietrich von Quitzow
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Der beiden Quitzows letzte Fahrten

Dietrich von Quitzow ist unter dem Namen Der Schwarze Dietrich der Anführer einer Bande, die in der Umgegend ihr Unwesen durch Überfälle und Lösegelderpressungen trieb. Er ist der illegitime Sohn von Cuno von Quitzow, der Bruder von Johann von Quitzow und der Vetter von Claus von Quitzow. Dietrich ist verheiratet mit Elisabeth und hat mit ihr zwei Kinder: Cuno und Dietz.

Er wurde von seinem Vater mit der Frau des Jägers Günther, einer Brandenburger Bürgerstochter, gezeugt und unter nicht dargestellten Umständen mit dem legitimen Dietrich von Quitzow vertauscht. Er hielt später seinen Bruder auf der Wendenburg gefangen und setzte sich in den Besitz der Quitzowschen Güter. Auf der Wendenburg hauste Dietrich – ohne Wissen seiner Frau und seiner Söhne – mit seiner Bande.

Der Schwarze Dietrich galt als so stark, dass selbst zehn Männer nichts gegen ihn vermochten:

Sein sechs Fuß hoher, von herkulischer Kraft zeugender Körper war ganz in rapenschwarzes Püffelleder gekleidet. Die Peine staken pis hoch üper die Kniee hinauf in Stiefeln aus ungegerptem Leder, welche üperreich mit Thran eingeschmiert waren. Ein preiter Riemen hielt das Wamms um den Leip fest, und den Kopf pedeckte eine eiserne, mit Leder gefütterte Kappe. An der rechten Seite stak in einer vom Gurte heraphängenden Scheide ein langes Fleischermesser, dessen hölzerner Griff durch Schnitzwerk verziert war, und an der Linken pefand sich ein Schärfstahl, genau von der Art, wie ihn die Fleischer zu tragen pflegen. In der Hand trug der Riese einen mächtigen, mit starkem Eisen peschlagenen und mit Plei ausgegossenen Kampfstock, den er vor Ungeduld plitzschnell zwischen den Fingern im Kreise herumlaufen ließ, als wenn er mit einer leichten Weidengerte spiele. Und was den Schrecken erhöhen mußte, welchen die Figur, die Kleidung und Ausrüstung des Mannes einflößte, das war der Umstand, daß sein Gesicht durch eine schwarze Maske verhüllt wurde.[1]

Dietrich wird so von Piet Liebenow geschildert, der bei einem Überfall der Bande des Schwarzen Dietrich auf die Familie des Grafen Richard von Warwick diesen zwar retten konnte, die Kinder (Detlev und Marie) und dessen Frau Walda von Löwenholm jedoch zurücklassen musste.

Die Kinder kommen in die Obhut Suteminns, Walda wird auf der Wendenburg gefangengehalten und muss sich dort der Zudringlichkeiten Dietrichs erwehren. In langer Gefangenschaft wird sie geistig verwirrt.

Zur Zeit der Haupthandlung des Romans, zwölf Jahre nach dem Überfall, ist Dietrich schon lange nicht mehr bei seiner Bande gewesen. Für die Zeit seiner Abwesenheit vertritt ihn Der Fliegende Reiter.

Dietrich ist als Ritter Wortführer und Anführer der märkischen Ritterschaft gegen den vom Kaiser in Brandenburg eingesetzten Markgrafen, den Nürnberger Burggrafen Friedrich von Zollern. Nach dem Fall seiner Burg Friesack wird Dietrich vom Markgrafen in die Acht getan und muss fliehen. Suteminn versucht ihn vergeblich in Dechtow am Zotzen zu fangen.

Der große, starke Mann, der einen mächtigen, schwarzen Bart trägt und eine tiefe, volltönende Stimme hat, findet zunächst als Knecht verkleidet bei seinem Freund Werner von Holtzendorff auf Schloss Bützow, dann Schloss Neumühl und später in Grabsdorf Zuflucht. Dann entführt er den markgräflichen Prinzen Johann und versucht, ihn nach Pommern zu verschleppen, dessen Herzöge Dietrich Asyl angeboten haben.

In einer entscheidenden Schlacht stehen sich Dietrich und der Markgraf mit ihren jeweiligen Verbündeten bei Angermünde gegenüber. Dietrichs Söhne haben sich, nachdem sie von den Schandtaten ihres Vaters erfahren haben, von diesem losgesagt und kämpfen auf der Seite des Markgrafen. Dietrich wird in der Schlacht tödlich verwundet und stirbt in den Armen seines Sohnes Dietz.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Der beiden Quitzows letzte Fahrten. In: Karl Mays Werke, S. 2871 f. (vgl. KMW-I.4, S. 75).

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.

Weblinks[Bearbeiten]

  • Der vollständige Eintrag in der großen Wikipedia.