Friesack

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Friesack ist eine Kleinstadt im Landkreis Havelland in Brandenburg. Die Umgebung ist, abgesehen von der Felderwirtschaft, wasserreich, sumpfig und waldreich. Aufgrund der für diese Gegend, allerdings heute nicht mehr vorhandenen, mächtigen Burg, hatte dieser Ort im Mittelalter eine größere Bedeutung.

Auf Burg Friesack hatte das (Raub-)Rittergeschlecht derer von Quitzow ihren Sitz.

Sage[Bearbeiten]

Der Teufel hat einmal Musterung auf der Erde gehalten, und alle die Edelleute, die nicht mehr gut thun wollten, in einen großen Sack gesteckt, den auf den Rücken gethan und ist lustig damit zur Hölle geflogen. Wie er nun über der Stadt Friesack ist, so streift der Sack etwas hart an der Spitze des Kirchthurms, so daß ein Loch hineinreißt, und eine ganze Gesellschaft von Edelleuten, wohl ein Viertheil der Bewohner des Sacks, ohne daß der Teufel es gemerkt hätte, herausfallen. Das sind aber die Herren von Bredow gewesen, die nun nicht wenig froh waren, den Krallen des Teufels für diesmal entkommen zu sein. Zum Andenken nannten sie nun die Stadt, wo der Sack das Loch bekommen und sie befreit hatte, Frie-Sack, und von hier haben sie sich dann über das ganze Havelland verbreitet, wo bekanntlich eine große Menge von Rittergütern in ihrem Besitz sind. Die Namen derselben haben sie ihnen ebenfalls gegeben, und zwar meist nach der Richtung des Weges, den sie nahmen; der älteste der Brüder nämlich, der in Friesack blieb, sagte zum zweiten: »gå beß (besser) hin«, da nannte der den Ort, wo er sich niederließ, Beßhin, woraus nachher Peßin wurde; ein dritter ging von Friesack, das am Rande des mächtigen havelländischen Luchs liegt, Land einwärts, darum nannte er seine Ansiedlung »Land in« oder Landin; ein vierter ging denselben Weg entlang wie der zweite, und baute Selbelang; ein fünfter ging von dort aus rechts zu (rechts too) und baute Retzow, ein sechster endlich nannte sein Dorf nach seinen eigenen Namen Bredow. [1]

Burg Friesack[Bearbeiten]

Beschießung der Quitzow-Burg mit der Faulen Grete im Jahre 1414

Aus dem havelländischen Luch und dem Rhinluch erhoben sich fünf Plateaus, die vor allem im Frühjahr Inseln glichen. Es handelte sich um den Glin, Ländchen Bellin, den Nusswinkel, Ländchen Rhinow und Ländchen Friesack. Mit anderthalb Quadratmeilen war das Ländchen Friesack, nach dem Glin, die zweitgrößte Insel. Die Burg soll schon existiert haben, als Albrecht der Bär 1150 in die Mark kam und das durch lange Kriege entvölkerte sowie eroberte Land in Besitz nahm. Albrecht ließ nun von friesischen und holländischen Deich- und Wasserbauer einen Damm durch die Sümpfe der Rhin- und havelländischen Luche bauen. Der Anfang der Verkehrsstraße bildete das Ländchen Friesack, welche mit dem Ländchen Bellin und später dann mit der Grafschaft Ruppin verbunden wurde. Die Burg am Anfang der Verkehrsstraße wurde zu einer mächtigen Wasserburg aus Stein ausgebaut, wobei das damals wilde Wasser des Rhins durch Kanalisation um drei Seiten der Burg herum gezwungen wurde. Sie war eine der acht Landesfestungen.

Die Burg wurde den Edlen von Friesack zum Lehen gegeben. Diese Familie „von Friesack“ starb gegen Ende des 13. Jahrhunderts aus, so dass der Besitz wieder der askanischen Landesherrschaft zufiel. Aber auch das askanische Haus erlosch 1320. In einer Urkunde von 1318 wurde die Burganlage als "castro" bezeichnet.

Der nun regierende Markgraf Ludwig der Ältere schuldete den Bredows, eine seit 1250 in der Nauener Gegend lebenden Familie, nach heutigem Geldwert ungefähr 300.000 Euro. Diese Schuld tilgte er 1335, indem er die Bredows mit Burg, Städtchen und Ländchen Friesack sowie mit dem Zootzen (einem ausgedehnten, höher gelegenen fruchtbaren Flurstück nördlich Friesack) belehnte. 1399 eroberte Markgraf Jobst von Mähren die Burg, da die Bredows für den Erzbischof von Magdeburg, einen Gegner des Kurfürsten, Partei ergriffen hatten. 1409 erwarb Dietrich von Quitzow die Burg, wodurch der Ort größere Bedeutung erlangte. Allerdings keine rühmliche, denn die Gebrüder Dietrich von Quitzow auf Friesack und Hans von Quitzow auf Plaue (in Brandenburg), mit einer aus der Cremmener Linie stammende Bredow verheiratet, lagen in ewigen Fehden gegen die benachbarten Städte und Dörfer. Bis Berlin gingen die Beutezüge.

Um dem Raubrittertum in der Mark ein Ende zu setzen, wurde der Burggraf Friedrich VI von Hohenzollern aus Nürnberg als Landeshauptmann eingesetzt. Im Februar 1414 eroberte er die Burg Friesack. Dabei kam eine große Kanone (Donnerbüchse) zum Einsatz, die 150 kg schwere Steine verschoss. Aufgrund ihres großen Gewichts und des Umstandes, dass sie nur 3 Schuss an einem Tag abgeben konnte, nannte man sie „Faule Grete“.

Als Belohnung für die Niederwerfung der Raubritter in der Gegend wurde Friedrich mit der Mark Brandenburg belehnt und somit als Friedrich I. der erste Hohenzoller dieser Mark. Nach der Quitzow-Zeit gingen die Burg, die Stadt und das Ländchen wieder in den Besitz der Familie von Bredow über, die es schlussendlich für geratener hielten zum Markgrafen zu halten.

bei Karl May[Bearbeiten]

Friesack
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Der beiden Quitzows letzte Fahrten

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Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Adalbert Kuhn: Märkische Sagen und Märchen. Berlin 1843.

Literatur[Bearbeiten]

  • Karl Friedrich von Klöden: Die Mark Brandenburg unter Kaiser Karl IV. bis zu ihrem ersten Hohenzollerschen Regenten, oder Die Quitzows und ihre Zeit.

Weblinks[Bearbeiten]