Die Universalerben
Handelnde Personen in Die Universalerben |
Christian |
Handlungsorte |
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Die Universalerben. Eine rachgierige Geschichte von Karl Hohenthal ist eine frühe Humoreske Karl Mays.
Inhaltsverzeichnis
Textgeschichte[Bearbeiten]
Die Erzählung wurde erstmals im Januar 1879 unter dem Pseudonym Karl Hohenthal in All-Deutschland! und ihrer Parallelausgabe Für alle Welt! veröffentlicht.[1]
Schon im April des gleichen Jahres erfolgte ein nicht autorisierter Nachdruck unter dem Titel Die Universal-Erben. Eine rachgierige Geschichte von Karl Hohenthal im Novellen-Schatz im Verlag von S. Zickel, New York.[2]
Im September 1886 erschien die Geschichte unter dem (vermutlich von May geänderten) Titel Vom Tode erstanden. Humoreske von Karl May im Jahrgang 1887 des Kalenders Neuer deutscher Reichsbote.[3]
In den Gesammelten Werken ist der Text seit 1927 in bearbeiteter Form unter dem Titel Die Erben wider Willen in Band 47 Professor Vitzliputzli zu finden.[4]
1980 brachte die Karl-May-Gesellschaft den Reprintband Der Waldkönig heraus, der einen reprographischen Nachdruck von Die Universalerben enthält. Eine zweite Auflage erschien 2011.
Im Sammelband Ein wohlgemeintes Wort des Gauke-Verlags (1994) findet sich ein Reprint des Nachdrucks aus dem Neuen deutschen Reichsboten.
2009 erschien im epubli Verlag der Sammelband Erzählungen Band I. Humoresken & Historische Erzählungen, der den Text im Neusatz beinhaltet.
Seit 2010 ist Die Universalerben in der Historisch-Kritschen Karl-May-Ausgabe enthalten und zwar im Band Die Fastnachtsnarren.
Inhalt[Bearbeiten]
Der wohlhabende Rentier August Hildebrandt lebt mit seinem Diener Christian in Wiesenburg. Seine ebenfalls wohlhabende Cousine Auguste Hildebrandt lebt mit ihrer Dienerin Christine in Wiesenberg. Beide liebten einander einst, sind aber seit 1860 zerstritten, obwohl sie Photographien des anderen noch im Geheimen aufbewahren. Um den anderen zu enterben, haben sie Waisenkinder adoptiert: Er einen Jungen namens Paul, der inzwischen als Referendar in Wiesenthal lebt; sie ein Mädchen namens Pauline, das Lehrerin in Wiesenthal ist. Beide lieben sich.
Als beide unabhängig voneinander ihre Diener im Zorn entlassen, treffen diese sich zufällig in Wiesenthal. Sie beschließen, gemeinsam nach Amerika auszuwandern, zuvor aber ihren Herrschaften einen Streich zu spielen.
Christine geht nach Wiesenburg und informiert August Hildebrandt vom Tod ihrer Herrin. Zeitgleich ist Christian in Wiesenberg und überbringt Auguste Hildebrandt die Nachricht vom Tod seines Herrn. Angeblich haben sie den jeweils anderen zum Universalerben eingesetzt. Die Erkenntnis, dass der jeweils andere tot ist – und dem Nachlass zufolge noch Liebe bewahrt hat, lässt August und Auguste ganz gerührt werden.
Als sie von der geplanten Verlobung ihrer Adoptivkinder erfahren, brechen sie unabhängig voneinander nach Wiesenthal auf. Dort treffen sie aufeinander, erkennen mit Freude, dass sie nicht tot sind, entlarven ihre Diener als Urheber des Streiches (und belohnen sie dafür) und versöhnen sich.
Im Frühjahr 1879 gibt es dann eine Doppelhochzeit.
Anmerkungen[Bearbeiten]
- ↑ Plaul/Klußmeier, S. 51, Nr. 89/89P; Wehnert/Richter, S. 25; Meier/Gammler/v. Thüna, S. 13; Debelius, S. 495 f.
- ↑ Plaul/Klußmeier, S. (441), Nr. 596; Wehnert/Richter, S. 25; Meier/Gammler/v. Thüna, S. 13; Debelius, S. 496.
- ↑ Wehnert/Richter, S. 25; Meier/Gammler/v. Thüna, S. 13; Debelius, S. 496.
- ↑ Hermesmeier/Schmatz, S. 240–242, Nr. GW47.
Literatur[Bearbeiten]
- Hainer Plaul: Illustrierte Karl May Bibliographie. Unter Mitwirkung von Gerhard Klußmeier. Edition Leipzig 1988. ISBN 3-361-00145-5 (bzw.) K. G. Saur München–London–New York–Paris 1989. ISBN 3-598-07258-9
- Peter Richter/Jürgen Wehnert: Einleitung. In: Karl May: Ein wohlgemeintes Wort. Frühe Texte aus dem "Neuen deutschen Reichsboten" 1872–1886. Veröffentlichungen aus dem Karl-May-Archiv Band 2. Gauke Verlag Lütjenburg 1994, S. 5–28, insb. S. 24 f. ISBN 3-87998-631-2
- Wolfgang Hermesmeier/Stefan Schmatz: Karl-May-Bibliografie 1913-1945. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2000. ISBN 3780201577
- Walter Oldenbürger: Die Universalerben. In: Gert Ueding (Hrsg.): Karl-May-Handbuch. Verlag Königshausen & Neumann Würzburg 2001, S. 363 f. ISBN 3-8260-1813-3
- Rolf H. Krauss: "Du brauchst da verschiedene Apparate, verschiedene Linsen – – –" Die Fotografie im Werk Karl Mays. In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 157/2008.
- Ulf Debelius: Editorischer Bericht. In: Karl May: Die Fastnachtsnarren. KMW I.3. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2010, S. 421–507, insb. S. 493–501. ISBN 978-3-7802-2002-8
- Herbert Meier/Ruprecht Gammler/Ulrich von Thüna: 2. Die Universalerben. In: Karl May: Der Waldkönig. Reprint der Karl-May-Gesellschaft ²2011, S. 12 f. ISBN 978-3-941629-02-8
Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.
Weblinks[Bearbeiten]
- Der Originaltext online auf den Seiten der Karl-May-Gesellschaft.
- Eintrag in der Bücherdatenbank.