Otto von Bismarck

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Der pensionierte Otto v. Bismarck

Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, genannt der Eiserne Kanzler (* 1. April 1815 in Schönhausen [heute Sachsen-Anhalt]; † 30. Juli 1898 in Friedrichsruh bei Hamburg), war ein deutscher Staatsmann. Er war der Gründer und erste Kanzler des II. Deutschen Reiches. Vormals war er Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes.

Bismarck im Werk Karl Mays[Bearbeiten]

Werke mit
Otto von Bismarck
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Die falschen Excellenzen (erwähnt)
Waldröschen
Die Liebe des Ulanen (erwähnt)

Mitglieder der Familie Bismarck werden im Roman Der beiden Quitzows letzte Fahrten als Nebenfiguren erwähnt. Die Familie gab es damals zwar bereits, allerdings hatte sie keinerlei Bedeutung, so dass ihr Auftauchen in diesem Mittelalterroman vermutlich ein Zugeständnis an den Zeitgeist war.

Otto v. Bismarck und Wilhelm I. treffen Kurt Helmers im Waldröschen

Im Kolportageroman Waldröschen tritt Bismarck als mächtiger Gönner des bürgerlichen Gardeoffiziers Kurt Helmers auf.

Der eiserne Kanzler mit den ihm vom Kladderadatsch angedichteten drei Haaren war die Seele der preußischen Politik. Kein Diplomat wagte einen Schritt zu thun, ohne zuvor bei ihm sondirt zu haben. Er war der Beamte, aber auch der Freund seines erhabenen Monarchen, und sein Auge, welches bisher alle Intriguen seiner Feinde durchschaut hatte, blickte jetzt mit Verwunderung auf den jungen, kaum zwanzigjährigen Menschen, welcher es wagte, sich in so unscheinbarer, kaum für einen Restaurationsbesuch passenden Kleidung eine Audienz zu erzwingen.

Der preußische König Wilhelm I. nimmt auch den Trapper Geierschnabel zu einer wichtigen Unterredung zu ihm mit.

In Die Liebe des Ulanen und in Die falschen Excellenzen wird Bismarck nur erwähnt.

Bismarck und Karl May[Bearbeiten]

Bismarckverehrung bei Karl May[Bearbeiten]

Zu Bismarcks 80. Geburtstag (1. April 1895) hat May diesem ein 14strophiges patriotisches Gedicht gewidmet, das er vermutlich selbst als Prolog zu einer Bismarck-Feier in Radebeul vorträgt.[1]

Peter Krauskopf:

Wie tief Mays Bismarckverehrung war, die in der Karl-May-Forschung immer wieder behauptet wird, kann man nicht einwandfrei feststellen. In der frühen Humoreske "Die falschen Excellenzen" macht sich May mit spitz-satirischer Feder über einen Bismarckverehrer lustig: Der Kerl ist nicht ganz bei Troste. Das ist factisch![2] Der Auftritt Bismarcks als Figur der Zeitgeschichte im Münchmeyer-Roman "Das Waldröschen" darf als ein übliches Stilmittel in historischen Kolportage-Romanen nicht überbewertet werden. Im Kulturkampf-Blatt "Hausschatz" griff May Bismarck sogar an, wenn auch durch die Blume. Die ganze Dschesidi-Episode im wilden Kurdistan ist eine Abrechnung mit Bismarcks Politik den Katholiken gegenüber, die sich als ähnliches Opfer einer progromartigen Attacke wie die Teufelsanbeter durch die Türken sehen mußten. Deswegen kommt diese Sekte in einer einer katholischen Zeitschrift erstaunlich gut weg. Kara Ben Nemsi erweist sich soch sogar als Anti-Moltke. Der Heerführer Bismarcks war in jungen Jahren Militär-Attaché in der Türkei und hatte die türkische Armee auf Kriegszüge gegen die Dschesidi begleitet und darüber sehr populäre Bücher geschrieben. Wenn Kara Ben Nemsi den Dschesidi gegen die türkischen Soldaten hilft, so ist das eine handfeste Kritik an Moltke und somit auch an Bismarck. Daß die Weisheitsposen des "Alten von Friedrichsruh" dem alten May Möglichkeiten der Identifikation boten, liegt auf der Hand. Da mag eine Wurzel für die Chodj-y-dschuna-Figur in "Im Reiche des silbernen Löwen III/IV" liegen. Als Gegenpart Wilhelms II., dessen Kolonialpolitik May in "Und Friede auf Erden" kritisiert, mag Bismarck ebenfalls die Sympathien des Schriftstellers genossen haben. Doch der "Realpolitiker" Bismarck, der für einige Kriege im Rahmen der Reichsgründung verantwortlich war, und der pazifistische Utopist May lassen sich nicht in einen Topf werfen.[3]

Karl Mays Begegnung mit Bismarck[Bearbeiten]

Friedrichsruh, um 1900

1897 besuchte Karl May gemeinsam mit seiner Frau Emma und dem Ehepaar Felber Friedrichsruh, den Alterssitz Bismarcks, um einen Blick auf den pensionierten Bismarck zu erhaschen.

Es gelang May und er schrieb am 19. Mai 1897 eine Postkarte an Richard Plöhn mit dem Text:

Wir haben Ihn!!! gesehn!!!

Bismarckkult[Bearbeiten]

Der Bismarckturm in Radebeul

Karl May spendete 100 Mark zu den benötigten 16.000 Mark für den Radebeuler Bismarckturm, der von Wilhelm Kreis erbaut wurde.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl-May-Chronik I, S. 499
  2. Karl May: Unter den Werbern. KMG-Reprint, S. 224
  3. Peter Krauskopf, Fußnote in "Von Männern und Müttern, Türmen und Höhlen" in den "horen"

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.

Weblinks[Bearbeiten]