Mark Twain

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Mark Twain

Samuel Langhorne Clemens (* 30. November 1835 in Florida, Missouri; † 21. April 1910 in Redding, Connecticut) – besser bekannt unter seinem Pseudonym Mark Twain – war ein US-amerikanischer Schriftsteller.

Leben und Werk[Bearbeiten]

Am 3. Februar 1863 nutzte er erstmals das Pseudonym "Mark Twain". Es ist ein Ausdruck aus der Seemannsprache, der "Zwei Faden" (Wassertiefe) bedeutete und der eine Erinnerung an seinen Lebensabschnitt als Lotse ist. Ab 1864 zog Twain kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten: Zunächst nach San Francisco, später wieder nach Nevada, zurück nach Kalifornien, nach Hawaii und wieder nach Nevada. Zwischenzeitlich arbeitete er ebenfalls kurzfristig als Reisekorrespondent aus Europa und dem Nahen Osten.

Die 1865 veröffentliche Geschichte Jim Smiley and His Jumping Frog (Der berühmte Springfrosch von Calaveras) brachte Twain erstmals in das Rampenlicht der US-amerikanischen Öffentlichkeit. Danach konnte er durch Reden auf professioneller Basis seinen Lebensunterhalt verdienen und er begann für Zeitschriften aus New York zu schreiben.

Sein erstes Reisebuch, The Innocents Abroad (Die Arglosen im Ausland, 1869), basierte auf einer fünfeinhalb-monatigen Schiffsreise nach Europa und dem Nahen Osten, die er 1867 unternahm. Auch in A Tramp Abroad (Bummel durch Europa, 1880) verarbeitete Twain Erlebnisse und Erfahrungen seiner Europa-Reise. In diesem Buch veröffentlichte er im Anhang auch den berühmten Aufsatz The Awful German Language (Die schreckliche deutsche Sprache), in dem er humorvoll die Eigenheiten und Schwierigkeiten der deutschen Sprache erläutert. Besonders prägte ihn jedoch laut seiner Reiseunterlagen der dreimonatige Aufenthalt in der deutschen Kur- und Kaiserpalz, von der er begeistert schrieb.

1871 ließ er sich mit seiner Familie in Hartford, Connecticut nieder, wo er siebzehn Jahre lang als erfolgreicher und bekannter Autor lebte. Er wohnte dort in der unmittelbaren Nachbarschaft von Harriet Beecher-Stowe, die seine Meinung zur Sklaverei zweifelsohne stark beeinflusste. In dieser Zeit schrieb er zweifellos seine besten Werke: Roughing It (Durch dick und dünn, 1871), The Adventures of Tom Sawyer (Tom Sawyers Abenteuer, 1876), Life on the Mississippi (Leben auf dem Mississippi, 1883) und sein Meisterwerk The Adventures of Huckleberry Finn (Die Abenteuer des Huckleberry Finn, 1884). 1874 erstand Mark Twain in Boston eine Remington-Schreibmaschine und lieferte mit "Tom Sawyers Abenteuer" als erster Autor seinem Verlag ein maschinengeschriebenes Buchmanuskript ab. Seine schriftstellerischen Aktivitäten verband er mit ausgiebigen Reisen. 1891 kehrte er nach Europa zurück, wo er neun Jahre blieb. Als Wohnsitz wählte er anfangs für einige Monate Berlin, das ihm gut gefiel.

Nach einem "Master-of-Arts"-Titel ehrenhalber (1888) verlieh ihm die Yale University 1901 einen Ehrendoktortitel. Mark Twain starb 1910 als gefeierte Persönlichkeit.

Mark Twain und Karl May[Bearbeiten]

Mark Twain war 1898[1] zur selben Zeit wie Karl May in Wien.

Im Gegensatz zu Karl May mied er aber die hohen Herrschaften absichtlich, was May zwar bemerkte, aber falsch interpretierte.[2] Eine Begegnung fand nicht statt.

1908 war Karl May auf seiner Amerikareise in der Nähe Hartfords, allerdings war Twain nicht mehr dort. :)

In Karl Mays Bibliothek befand sich laut Inventur im Jahr ein Buch "Sketches" von 1883.[3] Hartmut Kühne identifizierte den Band als "Ausgewählte Skizzen" (Teil einer Reclamreihe aus dem Jahr 1866).[4]

Erwähnungen in Karl Mays Werk[Bearbeiten]

"Lassen Sie mich mit 'nunterfahren! Aber nur als Schaffner, wenn ich bitten darf!"
"Warum das?"
"Weil es mich in allen Gliedern juckt, ihm den Fahrschein zu coupieren."
"Ohne Coupierzange?" lächelte Old Shatterhand.
"Lassen Sie mich nur machen; ich bring's ooch ohne Zange fertig, nämlich erschter, zweeter, dritter und ooch vierter Klasse. Ich kenne mich da sehr gut aus und mach das nach der alten, guten Regel:
'Knipps, o knipps in diesen Schein,
Knipps een kleenes Loch hinein!
Knipps in diesen blauen Schein
Een Loch für fünfzehn Pfenn'ge ein!
Knipps in diesen grünen Schein
Een Loch für zwanzig Pfenn'ge ein!
Knipps in diesen roten Schein
Een Loch für dreißig Pfenn'ge ein!
Knipps in diesen gelben Schein
Een Loch für vierzig Pfenn'ge ein!
Knipps, o knipps in jeden Schein,
Knipps een kleenes Loch hinein!'
und Sie können sich ganz off mich verlassen, wenn ich Ihnen sage, daß ich ihn von hier oben bis hinunter so anhaltend knippsen werde, daß er, wenn er unten angekommen is, von jedermann für een abgeloofenes Rundreesebilletbuch gehalten werden soll! Hoffentlich sind Sie einverschtanden?"
"Nicht ganz. Wenn du so gern knippsen willst, so laß dich, wenn du wieder in der Heimat bist, als Pferdebahnschaffner engagieren; hier aber wird nicht geknippst!"
...
"... Machen wir es kurz mit ihm, Herr Shatterhand! Knipps, o knipps in diesen Schein, knipps een kleenes – – –"
"Sei still, Frank, ich bitte dich!" fiel ihm der Genannte in die Rede. "Laß mich mit deiner Coupierzange in Ruhe!" ("Der schwarze Mustang")

Sonstiges[Bearbeiten]

In seinen Arbeiten als Journalist prangerte er religiöse Heuchelei, Polizeiübergriffe auf Minderheiten, korrumpierte und betrügerische Senatoren an. Er kritisierte die Gier nach Macht und die "Geldlust", die er als Amerikas Krankheit bezeichnete. Dabei nahm er besonders die Christian Science und ihre Gründerin Mary Baker Eddy polemisch aufs Korn. Er war negativ beeindruckt von dem schnellen Wachstum dieser Bewegung, korrigierte später aber seine harsche Kritik.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Am 21. November 1897 hielt er vor dem Presse-Club in Wien die berühmte Rede über die "Schrecken der deutschen Sprache".
  2. "In Wien war ich der Liebling der hohen und höchsten Aristokratie [...] Mark Twain, der seit Monaten daran gearbeitet hatte, eine Rolle zu spielen, war ganz vergessen." - Karl May an Emil Seyler, zitiert nach C. Heermann: Winnetous Blutsbruder, S. 352.
  3. Karl Mays Bücherei. Aufgezeichnet von Franz Kandolf und Adalbert Stütz. Nachgeprüft und ergänzt von Max Baumann. In: Karl-May-Jahrbuch 1931.
  4. "Knipst, Brüder, knipst!" in M-KMG Nr. 67, S. 15 f.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]