Harald Reinl

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Dr. Harald Reinl (* 8. Juli 1908 in Bad Ischl, Österreich; † 9. Oktober 1986 Puerto de la Cruz, Teneriffa) war ein österreichischer Filmregisseur und Drehhbuchautor.

Leben und Werk[Bearbeiten]

Er ist insbesondere durch seine Edgar-Wallace- und Karl-May-Verfilmungen in den 1960er Jahren bekannt geworden. Reinl ist vor allem für den naiven Erzählstil seiner Filme bekannt und versteht es meisterhaft, die Großartigkeit der Natur als Filmkulisse in seine Streifen einzubinden. Dabei wird auf simple Art und Weise die Unterscheidung zwischen Gut und Böse vorgenommen.

Begonnen hatte Reinl seine Filmlaufbahn 1930 als Statist und arbeitete sich vom Regieassisstenten zum Kurzfilmregisseur und in der Gründungszeit der BRD zum Spielfilmregisseur hoch. Er inszenierte v.a. Heimatfilme (z.B. Der Klosterjäger, 1953 und Die Fischerin vom Bodensee, 1958) und Kriminalfilme (darunter fünf Edgar Wallace- und vier Jerry Cotton-Einsätze). Unter den Wallace-Fällen ist auch der prägende Erstling der Rialto/Constantin-Reihe, Der Frosch mit der Maske (1959).

Hinzu kamen 1958 auch zwei Kriegsfilme: Die grünen Teufel von Monte Cassino und U 47 - Kapitänleutnant Prien. Auch bei Der letzte Mohikaner, u.a. mit Karin Dor und Carl Lange, führte Reinl 1964 Regie.1966 drehte er in Jugoslawien den Monumentalzweiteiler Die Nibelungen mit Karin Dor, Herbert Lom und Mario Girotti, den bis dahin teuersten deutschen Film nach dem 2.Weltkrieg. Um 1970 drehte er außerdem vier Komödien, gefolgt von einer Rückkehr zu Heimatfilmen, darunter Neuverfilmungen von Schloß Hubertus (1973) und Der Jäger vom Fall (1974). Danach folgten bis 1986 noch gelegentliche Dokumentationen.

In zweiter Ehe war Harald Reinl von 1954 bis 1968 mit seiner Karl-May-Filmkollegin Karin Dor verheiratet.

Harald Reinls Leben nahm ein tragisches Ende. Einsam und verarmt starb er im Hause von Bekannten auf Teneriffa, als er von der ehemaligen tschechischen Schauspielerin Daniela Maria Delis, seiner als alkoholkrank geltenden dritten Frau, im Streit erstochen wurde.

Harald Reinl und Karl May[Bearbeiten]

Reinl war in seiner Jugend begeisterter Karl-May-Leser. In den 1960ern führte er bei fünf Karl-May-Filmen Regie:

1977 wurde er als Regisseur zusammen mit Pierre Brice als Hauptdarsteller von der Freilichtbühne im sauerländischen Elspe für das Stück Der Schatz im Silbersee verpflichtet. Er konnte dem Stück durch seinen filmischen Inszenierungsstil wesentliche Impulse geben. Wegen Meinungsverschiedenheiten mit dem Veranstalter kam es allerdings zum Bruch und er verließ die Bühne noch im gleichen Jahr.


Sonstiges[Bearbeiten]

Im Januar 2009 erkannte das OLG Köln dem Sohn von Harald Reinl und Karin Dor, Andreas Reinl, im Streit um Video-Verwertungsrechte für Winnetou- und Edgar Wallace-Filme Schadensersatzansprüche gegen die Vertreiber von DVDs zu.[1]

Anmerkungen[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Drehpausen-Gespräche: Dr. Harald Reinl, 'Winnetou I'-Regisseur. In: Karl-May-Rundbrief Nr. 35/April 1990.
  • Matthias Weckesser: "Winnetou" in 1 Stunde. In: Karl-May-Rundbrief vom 16.8.1990. (Interview mit Jochen Bludau, der sich zum Weggang von Harald Reinl 1977 äußert)
  • K. Pöschl/M. Trescher/R. Weber: Harald Reinl, der Regisseur, der Winnetou, Edgar Wallace und die Nibelungen ins Kino brachte – Eine Bio- und Filmografie. Fachverlag für Filmliteratur 2011. ISBN 978-39809390-9-6

Weblinks[Bearbeiten]