Der Scheerenschleifer
Der Scheerenschleifer. Originalhumoreske von Karl Hohenthal ist eine Erzählung Karl Mays über Leopold I. von Anhalt-Dessau.
Inhaltsverzeichnis
Textgeschichte[Bearbeiten]
Die Humoreske wurde erstmals unter dem Pseudonym Karl Hohenthal von Oktober bis Dezember 1880 in zehn Folgen (Nr. 1 bis 10 der 5. Jahrgangs) in der Zeitschrift Für alle Welt! veröffentlicht.[1] Zu Mays Lebzeiten gab es offenbar keine weitere Ausgabe dieses Textes.
In den Gesammelten Werken ist der Text seit 1921 bearbeitet unter dem leicht geänderten Titel Der Scherenschleifer in Band 42 Der alte Dessauer zu finden.[2]
Später erschien davon eine Lizenzausgabe in der Reihe Karl May Taschenbücher.
1977 brachte die Karl-May-Gesellschaft (KMG) den Reprintband Für alle Welt! heraus, der einen reprographischen Nachdruck der Erstfassung beinhaltet.
In der Reihe Karl May's Illustrierte Werke erschien 1996 als 49. Band Fürst und Leiermann, ein Sammelband mit dem Text im Neusatz.
Ebenfalls in den 1990er Jahren veröffentlichte der Weltbild Verlag in der Reihe Weltbild Sammler-Edition den Sammelband Die Fastnachtsnarren und andere Erzählungen 1, der u. a. diese Geschichte in modernisierter Form beinhaltet.
Alle drei im KMG-Reprint Für alle Welt! enthaltenen Erzählungen wurden 2003 im Reprint-Band Old Firehand wiederveröffentlicht, darunter auch Der Scheerenschleifer.
Inhalt[Bearbeiten]
Im Juli 1707 rekrutiert der alte Dessauer Truppen. Versehentlich nehmen seine Werber dabei an Stelle des spionierenden schwedischen Offizier Erich von Seeström den inkognito als Tabuletkrämer reisenden preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm, den späteren Friedrich Wilhelm I., aufs Korn.
Der in der Rolle eines Scherenschleifers spionierende schwedische Wachtmeister Roller wird tatsächlich zum Heereswechsel gezwungen.
Der alte Dessauer geht nun seinerseits als Scherenschleifer verkleidet nach Allstädt, wo er enttarnt und gefangen genommen wird. Auch Kronprinz Friedrich Wilhelm wird verhaftet. Seeström, der eigene Absichten verfolgt (besonders mit Anna von Boberfeld), gerät mit seinem Dienstherrn, König Karl von Schweden, aneinander und wird ebenfalls verhaftet.
Feldwebel Baldauf befreit alle drei und sie setzen ihrerseits König Karl gefangen und der Dessauer diktiert ihm die Bedingungen für einen Frieden.
Erich von Seeström wechselt in die Dienste Leopolds und erhält die Hand Anna von Boberfelds.
Sonstiges[Bearbeiten]
Das Schleiferlied stammt aus Karl Mays Posse Die Pantoffelmühle.
Anmerkungen[Bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten]
- Erich Heinemann: Einleitung. In: Karl May: Für alle Welt! Reprint der Karl-May-Gesellschaft 1977, S. 1 f. und 51.
- Hainer Plaul: Illustrierte Karl May Bibliographie. Unter Mitwirkung von Gerhard Klußmeier. Edition Leipzig 1988. ISBN 3-361-00145-5 (bzw.) K. G. Saur München–London–New York–Paris 1989. ISBN 3-598-07258-9
- Christian Heermann: Karl May, der Alte Dessauer und eine "alte Dessauerin". Anhaltische Verlagsgesellschaft Dessau 1990. ISBN 3-910192-02-5
- Wolfgang Hermesmeier/Stefan Schmatz: Karl-May-Bibliografie 1913-1945. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2000. ISBN 3780201577
- Ulrich Scheinhammer-Schmid: Der Scheerenschleifer. In: Gert Ueding (Hrsg.): Karl-May-Handbuch. Verlag Königshausen & Neumann GmbH Würzburg 2001, S. 364 f. ISBN 3-8260-1813-3
- Peter Krauskopf: Karl May und die Zeitschrift "Für alle Welt!" In: Karl May: Old Firehand. Seltene Originaltexte Band 3. Reprint der Karl-May-Gesellschaft 2003, S. 251–259, insb. S. 252–254.
Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.
Weblinks[Bearbeiten]
- Der Originaltext online auf den Seiten der Karl-May-Gesellschaft.
- Der Eintrag in der Bücherdatenbank.