Eugène Scribe

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Augustin Eugène Scribe (* 24. Dezember 1791 in Paris; † 20. Februar 1861 in Paris) war ein französischer Dramatiker und Librettist. Er schrieb - unter anderem - das Libretteo zu La Muette de Portici.

Karl August von Lichtenstein übersetzte das Libretto und am 16. Oktober 1828 - bereits ein halbes Jahr nach der Uraufführung in Paris - kam das Stück am Theater Rudolstadt zur Aufführung. Im darauffolgenden Jahr kam die Oper unter dem Titel "Die Stumme oder Untreue und edle Rache" in der Übersetzung (und Bearbeitung) von Margarethe Bernbrunn (Pseudonym Adalbert Prix) am Theater in der Josefstadt (Wien) zur Aufführung.

Eugène Scribe und Karl May[Bearbeiten]

Dieses Drama wird in Karl Mays Roman Die Juweleninsel erwähnt. Müllerknappe Brendel berichtet über eine Aufführung:

"Es kommt ein Kerl darin vor, ein gewisser Masaniello, ein Fischer, der Rebellion macht und auf einem lebendigen Pferde auf die Bühne geritten kommt. Dazu nun war früher mein Schimmel gebraucht worden, und er kannte nicht nur das Stück und die Musik, sondern auch den Weg von der Straße bis hinauf hinter die Koulissen ganz genau."

Erwähnter Schimmel nimmt daraufhin in seiner alten Rolle an der Aufführung teil:

"[...] Wieder wirbelt, klingt und donnert es drinnen los, und das Volk von Neapel singt die Worte, die ich nachher auswendig gelernt habe, weil sie schuld an meinem ganzen Peche sind:
'Geehrt, gepriesen
Sei der Held, den Ruhm bekränzt!
Frieden gab uns der Sieger,
Von Edelmuth umglänzt!'
Es war gerade, als ob der Schimmel diese Worte auch auswendig gelernt hätte. Er hatte oft da oben gestanden, als 'Held und Sieger,' von 'Edelmuth und Ruhm bekränzt,' und nun gab es kein Halten mehr. [...]"
[...]
"[...] Da fängt drin das Chor der Rache nach derselben Melodie von vorhin zu singen an. Auch diese Worte habe ich mir gemerkt. Sie heißen:
'Noch heute soll der Stolze büßen,
Ich schwörs, obgleich ihn Ruhm bekränzt!
Der feindliche Stahl trifft den Sieger,
Wenn auch Hoheit ihn jetzt umglänzt!'
Da macht mein Schimmel einen Riesensprung, den man eine Lançade nennt, und im nächsten Augenblicke fliege ich mit ihm mitten in das Volk von Neapel hinein [...]" (Die Juweleninsel, zweimal fast wortwörtlich der gleiche Text)[1]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Die Juweleninsel. In: Karl Mays Werke, S. 8589–8591 (vgl. KMW-II.2, S. 45 f.) und S. 9057–9059 (vgl. KMW-II.2, S. 355 f.).

Weblinks[Bearbeiten]